Zu Ostern gehören Eier traditionell dazu. Aber: Jedes fünfte Ei landet nach Ostern im Müll. Greenpeace ruft Verbraucher auf, sich nicht auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) zu verlassen.
Zu Ostern werden alleine in Österreich rund 70 Millionen Eier gekauft, 50 Millionen davon bereits vorgekocht und gefärbt. Doch längst nicht alle Eier werden tatsächlich verzehrt: „14 Millionen Eier landen nach den Feiertagen in der Müllpresse, obwohl viele davon noch einwandfrei sind“, so Greenpeace-Österreich-Sprecherin Hanna Simons. Die Zahl berechnete Greenpeace auf Basis öffentlicher Verbrauchszahlen.
Verbraucher seien sich unsicher, wie lange Eier noch essbar seien. Dabei gilt: „Eier sind viel länger haltbar als allgemein angenommen“, so Simons.
Eier: Mindesthaltbarkeitsdatum verwirrt Verbraucher
Eier dürfen im Einzelhandel nur bis eine Woche vor Ende des MHD verkauft werden. Dabei sind sie in der Regel noch mindestens zwei Wochen nach Ablauf haltbar, so die Verbraucherzentrale Hamburg. Diese „überlagerten“ Eier könne man dann am besten zum Backen und Kochen nutzen.
Doch wie sieht es mit den bunt gekochten Ostereiern aus? Wenn die Schale unbeschädigt ist und die Eier nach dem Kochen nicht abgeschreckt wurden, seien diese Eier noch mindestens vier Wochen haltbar, so Simons. Rohe gekühlte Eier bleiben am längsten frisch.
„Auch auf den Fertig-Ostereiern ist ein MHD angegeben. Dieses ist oft Wochen zu früh angesetzt. Bei der Beurteilung kann man sich getrost auf seine Sinne verlassen und erst dann entscheiden, was man lieber wegwirft. Verdorbene gekochte Eier erkennt man normalerweise schon am fauligen Geruch.“
Eier 56 Tage länger haltbar als angenommen
Greenpeace hat in einem Langzeittest acht Lebensmittel mit abgelaufenem MHD über einen Zeitraum von vier Monaten 14-tägig getestet. Das Zwischenergebnis nach acht Wochen beziehungsweise 56 Tagen: Eier, Joghurt, Soja-Joghurt, Tofu, verpackter Kuchen und Salami waren noch genießbar, verdorben waren Sesam-Dip und verpackter Schnittkäse.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum wird nicht nur bei Eiern oft mit einem Verfallsdatum verwechselt – viele Lebensmittel kann man noch nach dem Ablauf essen.
Teste das Lebensmittel im Zweifelsfall mit allen Sinnen:
- Hat es sich verfärbt?
- Ist Schimmel erkennbar?
- Riecht es komisch oder haben sich Gase entwickelt?
In solchen Fällen solltest du die Eier vorsichtshalber entsorgen. Lebensmittel mit einem Verbrauchsdatum wie bei Hackfleisch sollten nach Ablauf des Datums jedoch wirklich entsorgt und nicht mehr verzehrt werden.
Bio-Eier sind die bessere Wahl
Ob zu Ostern, im Kuchen oder als Frühstücksei am Wochenende: 235 Eier essen wir pro Person jährlich. Damit lag die Zahl 2018 etwa höher als im Vorjahr; 2015 verzehrten wir noch sieben Eier weniger.
Immerhin kommen die meisten Eier aus heimischer Produktion, knapp 74 Prozent. Dabei können wir zwischen Eiern aus Freiland- und Bodenhaltung (Code 1 bzw. Code 2), Kleingruppenhaltung (Käfighaltung, Code 3) und Eiern aus ökologischer Produktion (Code 0) wählen.
Farbige Eier verbergen ihre Herkunft
Die Kennzeichnungspflicht (Code 1, 2, 3 oder 0) gilt nur für unverarbeitete Eier. Gefärbte Eier sind gekocht und gelten daher als verarbeitet. Und: Gefärbte Ostereier stammen oft aus Käfighaltung.
Wer keine Ostereier aus Käfighaltung kaufen möchte, sollte im Bio-Laden kaufen oder Bio-Ostereier mit Naturmaterial selber färben. Die Schale von selbst gefärbten Ostereiern könne mit Öl eingerieben werden, das verschließe die Poren und erhöhe die Haltbarkeit, rät Simons.
Umfangreiche Infos zum Eierkauf findest du in unserem Artikel „Bio-Eier, Freilandeier, Bodenhaltung – welche Eier soll ich kaufen?
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