Seit Monaten wüten in Australien Buschbrände – die Feuer sind so schlimm wie selten zuvor. Riesige Landflächen wurden verwüstet, mehr als eine Milliarde Tiere sind in den Flammen gestorben. Wie du jetzt helfen kannst.
Verkohlte Kängurus, zerstörte Wälder und verzweifelte Anwohner: Die Bilder aus Australien vermitteln einen Eindruck davon, wie groß die Zerstörung durch die Feuer ist. Mehr als fünf Millionen Hektar Land sind bereits verwüstet – eine Fläche fast doppelt so groß wie Belgien. Besonders stark betroffen ist der Bundesstaat New South Wales. 25 Menschen sind durch die Feuer gestorben, außerdem schätzungsweise 1,25 Milliarden Säugetiere, Vögel und Reptilien.
Australische Einsatzkräfte versuchen zurzeit, die Brände unter Kontrolle zu bekommen. Australien ist zwar weit weg von uns – aber auch wir in Deutschland können etwas gegen die Katastrophe unternehmen:
1. Die Feuerwehr vor Ort unterstützen
Löschfahrzeuge, Notunterkünfte oder medizinische Behandlung für Tiere – das alles kostet Geld. Verschiedene Behörden und Organisationen sammeln daher Spenden. Hier kannst du die Feuerwehr unterstützen:
- NSW Rural Fire Service – die freiwillige Feuerwehr von New South Wales: Die Behörde will die Spenden für die Opfer der Brände sowie für die Feuerwehr selbst verwenden. (Spenden per Kreditkarte)
- Victoria Country Fire Authority: Eine Feuerwehr im Bundesstaat Victoria. Sie unterstützt mit dem Geld betroffene Gemeinden vor Ort.
2. An NGOs und Tierschutzorganisationen spenden
Neben der Feuerwehr und staatlichen Einsatzkräften beteiligen sich auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) an den Notfallmaßnahmen. Sie sind auf Spenden angewiesen:
- WWF Australien: Die Organisation nutzt die Spenden, um verletzte Tiere zu versorgen. Sobald die Feuer gelöscht sind, will der WWF außerdem den Wald und Lebensraum der Tiere wiederherstellen.
- Port Macquarie Koala Hospital: Ein Tierkrankenhaus, das verwundete Koalas behandelt. Mit den Spenden installieren die Betreiber *innen unter anderem Trinkwasserstationen für Wildtiere.
- St Vincent de Paul Society: Die NGO finanziert mit den Spendengeldern unter anderem Nahrung, Kleidung und Möbel für Menschen, die ihr Hab und Gut in den Feuern verloren haben.
- Rotes Kreuz Australien: Menschen, die ihre Wohnungen oder Häuser im Feuer verloren haben, bekommen Hilfe vom Roten Kreuz. Hier kannst du spenden.
- Wires (New South Wales‘ Wildlife Information, Rescue and Education Service): Die Organisation leistet unter anderem Erste Hilfe für verletzte Wildtiere.
- Salvation Army Australia: Die NGO unterstützt Evakuierungen, versorgt Betroffene und Helfer*innen mit Verpflegung und leistet Krisenmanagement.
3. Aufmerksamkeit schaffen
Die Bilder von der Feuerkatastrophe in Australien gehen um die Welt – auch dank vieler Prominenter wie Leonardo DiCaprio oder Jason Momoa, die die Fotos in ihren sozialen Netzwerken teilen. Aber das ist nicht genug: Wichtig ist vor allem, dass der Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und den Feuern bekannter wird. 2019 war in Australien das bisher trockenste und heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Durchschnittlich war es in dem Land 1,5 Grad wärmer als sonst.
Die Trockenheit begünstigte und verschlimmerte die Buschfeuer. Außerdem startete die Brandsaison früher als gewöhnlich. Auch wenn der Klimawandel die Brände nicht direkt ausgelöst hat – er hat sie verschlimmert. Mach deine Familie und Freunde auf diesen Zusammenhang aufmerksam und teile in deinen sozialen Netzwerken Artikel, die darüber berichten. Ein höheres Bewusstsein für die Auswirkungen der Klimakrise kommt für die aktuelle Brand-Katastrophe in Australien zwar zu spät – vielleicht kann es aber andere verhindern.
4. Gegen den Klimawandel vorgehen
Das Bewusstsein für die Klimakrise allein genügt nicht – jetzt müssen Taten folgen. Die weltweite Durchschnittstemperatur darf im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter nicht um mehr als zwei Grad Celsius steigen. Besser wäre es sogar, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das bedeutet vor allem eines: Wir müssen die CO2-Emissionen reduzieren. Dafür sind politische Maßnahmen nötig, aber auch jeder Einzelne kann etwas fürs Klima tun:
- Klimaschutz: 12 Tipps gegen den Klimawandel, die jeder kann
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- Weniger Fleisch essen – und so Treibhausgase einsparen
- Mehr gebraucht kaufen – Herstellung und Transport von neuen Waren setzt ebenfalls Emissionen frei
- Weniger Fliegen und Autofahren – öfter den öffentlichen Verkehr nutzen
- Richtig heizen: 15 Tipps zum Energiesparen
5. Petition gegen Kohlebergwerk unterschreiben
Eine Sache, die wir speziell in Deutschland tun können: Den Technologiekonzern Siemens überzeugen, sich nicht an dem geplanten neuen Kohlebergwerk in Australien zu beteiligen. Das Werk soll im Bundesstaat Queensland entstehen und jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle produzieren. Siemens soll die Signaltechnik für eine Eisenbahnstraße beisteuern, auf der die Kohle transportiert werden soll.
Das Bergwerk wird die globale Erderwärmung weiter vorantreiben – ausgerechnet in Australien, das ohnehin schon stark von den Folgen der Klimakrise betroffen ist. In den kommenden Tagen soll sich entscheiden, ob Siemens bei seinem Plan bleibt, das Projekt zu unterstützen. Fridays for Future hat deswegen eine Petition gegen die Beteiligung von Siemens gestartet. Hier kannst du die Petition unterschreiben.
Die Katastrophe in Australien muss ein Weckruf sein
Über den Klimawandel aufklären, CO2-Emissionen reduzieren oder eine Petition gegen ein neues Kohlebergwerk unterschreiben – diese Maßnahmen mögen erst einmal wenig befriedigend klingen, wenn man etwas gegen die Brände in Australien tun möchte. Nur mit Spenden leistet man einen direkten Beitrag. Aber das Bewusstsein für die Auswirkungen der Klimakrise zu stärken und gegen sie vorzugehen, ist mindestens genauso bedeutend – vielleicht sogar noch wichtiger. Wenn sich die Temperatur global um mehr als 1,5 Grad bzw. 2 Grad Celsius erhöht, müssen wir solche Katastrophen künftig noch viel häufiger bewältigen.
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English version available: Australia is Up In Flames: 5 Things You Can Do To Help
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