Artikel zur Bildergalerie 20 Dinge, die viel zu schnell im Müll landen – und gute Alternativen Von Annika Flatley Kategorien: Konsum Stand: 22. Juni 2016, 15:29 Uhr Fotos: © animaflora, Rangzen - Fotolia.com, Colourbox.de Plastik im Meer, Elektroschrott, Lebensmittelverschwendung: Der Müll ist die hässliche Kehrseite unserer Konsumgesellschaft. Wir werfen viel zu viele Dinge gedankenlos weg: Dinge, die von Anfang an für die Mülltonne gefertigt werden –aber auch solche, die wir eigentlich viel länger nutzen könnten, wenn wir wollten. Das muss nicht so bleiben. Diese Galerie zeigt gute Alternativen! Foto: © Vividz Foto - Fotolia.com Coffee-To-Go-Becher Nutzungszeit: 10 Minuten Ein Coffee-to-go-Becher hat eine Nutzungsdauer von ein paar Minuten, dann landet er im Müll. Becher und Deckel werden aufwendig hergestellt und entsorgt – nur, damit wir uns unterwegs einen schnellen Kaffee mitnehmen können. Alternative: Coffee-to-stay. Kaffee ganz entspannt zuhause oder im Café trinken. Wer auf Coffee-to-go nicht verzichten will, sollte es mal mit einem wiederverwendbaren Thermobecher versuchen. Foto: © highwaystarz - Fotolia.com Lebensmittel Nutzungszeit: siehe Mindesthaltbarkeitsdatum Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen? Druckstelle? In den Müll damit! Wie viele genießbare Lebensmittel wir in den Müll werfen ist obszön. Alternative: Gezielter einkaufen, Reste verbrauchen, richtig lagern – und sich nicht vom Mindesthaltbarkeitsdatum verunsichern lassen. Fast alle Lebensmittel halten länger als drauf steht. Vertrau lieber auf deine Sinne: Sieht gut aus, riecht gut, schmeckt gut? Dann gehört es auch nicht in den Müll. Foto: © animaflora - Fotolia.com Einweggrills Nutzungszeit: 3 Stunden Fertig-Grills aus dem Supermarkt, die nach einmaliger Benutzung entsorgt werden, gehören zu den absurdesten Müll-Verursachern überhaupt: Die Herstellung der Aluschale braucht viel Energie, die Kohle-Anzünder-Mischung enthält oft gesundheitsschädliche Stoffe und mittelfristig kosten Einweg-Grills meist mehr, als wenn man einmal einen richtigen Grill kauft. Alternative: Kleine Kugel- oder Eimergrills sind genauso leicht zu transportieren und halten länger als einen Abend. Mehr Info & Tipps: 6 Gründe gegen den Einweggrill und Grillen, aber nachhaltig: 10 Tipps Foto: © Colourbox.de Plastikflaschen Nutzungszeit: einige Minuten bis Stunden Wasser in (Einweg-) Plastikflaschen braucht kein Mensch. Ein Großteil dieser Flaschen wird nach einmaligem Gebrauch unter hohem Energieaufwand eingeschmolzen – der Teil jedenfalls, der nicht irgendwo in der Umwelt landet. Bei der Produktion neuer Flaschen kommt wertvolles Erdöl zum Einsatz. Dabei kann man in Deutschland fast überall Leitungswasser bedenkenlos trinken. Alternative: wiederverwendbare Trinkflaschen für unterwegs, Karaffen für zuhause und den Arbeitsplatz. Foto: © Vaidas Bucys - Fotolia.com Kleidung Nutzungszeit: 5 mal waschen bis 1 Saison Das Phänomen Fast Fashion hat ähnliche Ausprägungen wie Fast Food: aufwendig produzierte Dinge werden in absurden Massen konsumiert und dann achtlos weggeworfen. T-Shirts für 5 Euro halten nicht lange – das ist schon klar. Die Lösung kann aber nicht sein, ständig neue Shirts zu kaufen. Für Billig-Mode werden Menschen ausgebeutet und wer solche Klamotten kauft, unterstützt dieses System. Alternative: Fair produzierte, langlebige Mode ist schön und längst nicht so teuer, wie viele denken. Alternative: Second Hand kaufen. So bekommt man für wenig Geld oft hochwertige Teile. Foto: © Dmitry Naumov - Fotolia.com Kapsel-Kaffee Nutzungszeit: 60 Sekunden Sechs Gramm Kaffee stecken in einem Gramm Aluminium – und nach höchstens einer Minute ist alles vorbei und die Alu-Kapsel ist Abfall. Zu den Müllbergen, die Nespresso & Co. verursachen kommt hinzu: Kapselkaffee ist sogar im Vergleich mit Fairtrade-Kaffee richtig teuer. Alternative: Für Kapsel-Maschinen-Besitzer gibt es wiederbefüllbare Kapseln – hier kannst du selbst entscheiden, welcher Kaffee hineinkommt und es entsteht kein Müll. Noch nachhaltiger ist es, Kaffee ganz einfach in der French Press oder Mokka-Kanne zu machen. Foto: Francesca Schellhaas / photocase.com Eisbecher und -löffel Nutzungszeit: 5 Minuten Eisessen gehört zum Sommer dazu. Aber die Antwort auf die Frage „Im Becher oder in der Waffel?“ solltest du nochmal überdenken. Die Eisbecher und Plastiklöffelchen sind nach ein paar Minuten nichts weiter als Abfall – der aufwendig verbrannt oder recycelt werden muss. Alternative: Besser die essbare „Verpackung“ wählen, sprich: die Waffel. Oder: Einfach ins Eiscafé setzen und das Eis in Ruhe aus dem Glasbecher essen. Foto: © Franz Pfluegl - Fotolia.com Duschgel Nutzungszeit: 2-3 Monate Duschgel ist kein klassisches Wegwerfprodukt, aber im Verhältnis zur Inhaltsmenge entsteht hier ganz schön viel Plastikmüll. Alternative: Nein, du sollst jetzt nicht aufhören, dich zu waschen. Schau dich lieber mal nach müllreduzierten Varianten um: feste Seifenstücke halten lange und man bekommt sie oft (fast) unverpackt, z.B. in Bioläden, auf Märkten und online. Gibt’s übrigens auch für die Haare als Alternative zum Shampoo in der Plastikflasche. Foto: © Colourbox.de Briefkastenwerbung Nutzungszeit: Null Na schön, die „Nutzungsdauer“ von Werbebroschüren liegt wohl irgendwo zwischen null und fünf Minuten. Doch wer die Werbeblätter aus dem Briefkasten sowieso ungelesen in den Müll wirft, kann sie auch gleich abbestellen. Alternative: Ein einfaches Schildchen „Keine Werbung bitte“ auf dem Briefkasten wirkt Wunder. Und trägt hoffentlich langfristig dazu bei, dass weniger unnötige Werbung gedruckt wird. Hilfreich auch: Robinsonlisten & Werbestopper.de Foto: © zoeytoja - Fotolia.com Döner-Alufolie Nutzungszeit: 15 Minuten „Zum Mitnehmen“ bedeutet bei Döner und Falafel meist: In Alufolie gewickelt. Alternative: Döner und Falafel kann man meist genauso gut aus Papier oder ganz ohne Verpackung essen – und so aufwendig hergestelltes Aluminium und Müll einsparen. Frag den Döner-Verkäufer beim nächsten Mal einfach, ob er die Folie weglassen kann. Auch er spart ja damit. Foto: © industrieblick - stock.adobe.com Kassenzettel Nutzungszeit: 5 Sekunden Mal ehrlich: Bei den meisten Alltags-Einkäufen stopfen wir den Kassenzettel in die Tasche und werfen ihn dann unbesehen weg. Damit steht der Kassenzettel auf der Liste der Wegwerf-Dinge mit der kürzesten Nutzungsdauer ziemlich weit oben. Alternative: Sag an der Kasse, dass du keinen Beleg brauchst. Noch drucken ihn zwar viele Geschäfte automatisch aus. Aber: je mehr Kunden bewusst auf Kassenzettel verzichten, desto größer die Chance, dass sie irgendwann nur noch auf Wunsch gedruckt werden. Foto: © Colourbox.de Lebensmittelverpackungen Nutzungszeit: ein paar Stunden bis Wochen Beim Supermarkt-Einkauf bringt man mengenmäßig wahrscheinlich ebenso viel Verpackung wie Lebensmittel nach Hause. So gut wie kein Nahrungsmittel gibt es dort ohne Verpackung – nicht einmal Obst und Gemüse. Dabei sind die meisten dieser Folien und Kartons überflüssig. Alternative: Obst und Gemüse mit eigener Tasche auf dem Wochenmarkt einkaufen, Getränke, Milch und Joghurt in Glas-Pfandflaschen bzw. -gläsern kaufen, auf verpackungsarme Produkte achten. Tipp: In immer mehr Städten gibt es verpackungsfreie Läden. Foto: © fotoriatonko - Fotolia.com Regenschirme Nutzungszeit: wetterabhängig Regenschirme kaufen viele Menschen für 2 Euro im Vorbeigehen, wenn sie gerade einen brauchen. Dass die Billig-Teile nach fünfmal Benutzen kaputt sind, überrascht nicht. Dann landet der Schirm im Müll und es folgt der nächste für ein paar Euro. So entsteht unnötiger Müll und zudem kostet das längerfristig mehr, als einmal einen hochwertigen Schirm zu kaufen. Das gleiche gilt für viele andere Dinge – z.B. Flip Flops, Sonnenbrillen, Strumpfhosen, Feuerzeuge, Haargummis… Alternative: Weniger kaufen, dafür hochwertiger und stabiler. Foto: © Colourbox.de Plastiktüten Nutzungszeit: 20 Minuten In Supermärkten muss man längst für Plastiktüten bezahlen und viele Kunden haben sich angewöhnt, eigene Taschen mitzubringen. So langsam zieht der restliche Einzelhandel nach, doch noch sind wir beim Shopping von Kleidern, Büchern, Elektronik usw. darauf eingestellt, dass wir die Einkäufe automatisch in eine Plastiktüte eingepackt bekommen. Die Tüten sind hier genauso überflüssig wie beim Lebensmitteleinkauf. Alternative: eigene Taschen, Rucksäcke usw. mitnehmen. Foto: © Giuseppe Porzani - Fotolia.com Smartphones Nutzungszeit: 1-2 Jahre Ein Smartphone ist kein Wegwerf-Gegenstand. Viele Verbraucher behandeln es trotzdem so: sobald ein neues Modell verfügbar ist, landet das „alte“ Gerät in der Schublade oder schlimmstenfalls im (Haus-)Müll. Dabei gehört die Elektronikbranche zu den ressourcenintensivsten, schmutzigsten und unsozialsten Industrien – und wer ständig neue Geräte kauft, fördert das weiter. Alternative: Bleib souverän deinem Gerät treu, statt jedem neuen Smartphone-Trend hinterherzurennen. Dank der Smartphone-Hipster gibt es außerdem ein riesiges Angebot an guten Second Hand-Smartphones. Neukauf-Alternative: Fairphone oder Shiftphone. Foto: © pedphoto36pm - Fotolia.com Take-Away-Verpackungen Nutzungszeit: 1 Mittagspause Fast jeder holt sich gern mal schnell was beim Asiaten um die Ecke. Hinterher bleibt ein Berg Müll zurück: Styroporboxen, Aluschalen, Plastiktüten. Alternative: Wenn du dir öfter beim Chinesen oder Inder Essen holst, könnte eine eigene Dose eine gute Idee sein. Die Tiffin Box z.B. eignet sich perfekt, um Reis und Curry nach Hause zu transportieren. Oder natürlich Pasta vom Italiener. Vor allem, wenn du immer wieder beim gleichen Restaurant Essen mitnimmst: frag einfach mal, ob man es dir in deine eigene Box füllen kann. Foto: © Colourbox.de Tampons & Binden Nutzungszeit: 4-8 Stunden Herkömmliche Monatshygiene-Artikel wie Tampons und Binden sind typische Einwegprodukte – und produzieren riesige Müllmengen. Alternative: Fast müllfrei, gesundheitlich unbedenklich und mittelfristig auch deutlich günstiger sind Menstruationstassen oder waschbare Binden. Mehr Info & Tipps: In der Regel besser: Alternativen zu o.b., Always & Co. Foto: © Rangzen - Fotolia.com Kinderspielzeug Nutzungszeit: ein paar Wochen bis Monate Billiges Plastikspielzeug für Kinder bleibt selten lange heil – oder es wird, sobald das Interesse daran erloschen ist, schnell entsorgt. Kaputte und ungeliebte Billig-Spielsachen tragen so zu den Plastikmüllmengen bei. Neben dem Entsorgungsproblem gibt es noch ein weiteres: Plastikspielzeug ist oft mit gefährlichen Schadstoffen belastet. Alternative: Hochwertige Spielsachen aus Holz oder Textilien sind viel langlebiger und können auch noch an andere Kinder weitergegeben werden. Foto: © Colourbox.de Papiertüten vom Bäcker Nutzungszeit: 1 Minute Fertig belegte Brötchen oder Süßgebäck, das man unterwegs kauft, bekommt man eigentlich immer in Papiertütchen, die unmittelbar nach dem Essen im Müll landen. Alternative: Wenn du sowieso vorhast, das Brötchen direkt zu essen, könntest du es dir eigentlich auch einfach „auf die Hand“ geben lassen und dir den Abfall sparen. Foto: © Colourbox.de Plastikgeschirr und -besteck Nutzungszeit: 1 Abend Ähnlich wie Coffee-to-go-Becher dient Einweg-Plastikgeschirr und -besteck allein unserer Bequemlichkeit, hat eine sehr kurze Lebensdauer und verursacht unsinnige Müllmengen. Auf Veranstaltungen oder im Schwimmbad haben wir meist wenig Einflussmöglichkeiten (es anzusprechen kann sich trotzdem lohnen!). Alternative: Beim Grillen im Park oder bei der Party zuhause können wir uns aber für „echtes“ Geschirr entscheiden. Für größere Feste kann man bei Catering-Unternehmen Geschirr und Besteck leihen. Oder: Lass die Gäste ihr eigenes mitbringen, dann wird’s schön bunt. © Utopia Weiterlesen auf Utopia.de Plastikfreie Läden: Einkaufen ohne Verpackungsmüll Plastikmüll im Meer – was kann ich dafür? 10 Tipps für weniger Müll im Essen Bestenlisten: BPA-freie Trinkflaschen BPA-freie Kaffeebecher to go Deutschlandweite Biokisten ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 136 17 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Kaufberatung Müll Plastik Verpackung Verschwendung