Auf der Schale von Eiern befindet sich ein Code. Wer die Zahlen und Buchstaben des Eiercodes entschlüsseln kann, erfährt viel über Herkunft, Haltung und Güteklasse der Eier. So lässt sich auch nachvollziehen, unter welchen Haltungsbedingungen die Legehennen leben.
Wo kommt eigentlich unser Frühstücks-Ei her? Die Antwort verbirgt sich in dem aufgestempelten Eiercode. Hier handelt es sich um eine einheitliche europäische Kennzeichnung, die seit 2004 für alle Eier Pflicht ist.
Eiercode: Was steht auf dem Ei?
Der Eiercode informiert uns darüber, ob das Ei aus Boden-, Freiland oder Bio-Haltung stammt, in welchem Land das Ei gelegt wurde und aus welchem Betrieb es kommt.
Das bedeutet der Code auf Eiern
Was steht konkret auf dem Ei? Der Code auf der Eierschale (er ist nur hier zu finden!) gibt an, wie und wo das Ei produziert wurde.
Die erste Ziffer des Eiercodes gibt die Haltungsform an. Am besten ist 0 (Bio) oder wenigstens 1 (Freiland). Eier mit einer 2 im Eiercode stammen aus Bodenhaltung, du solltest sie besser meiden. Eine 3 steht für Kleingruppenhaltung („Käfigeier“), auf frischen Eiern ist diese Nummer kaum noch zu finden. Dafür aber (ohne Kennzeichnung) in Nudeln, Keksen, Mayonnaise und etlichen Fertigprodukten.
Aber: Auch Bio-Eier sind keine Garantie dafür, dass es den Tieren unter den Produktionsbedingungen gut geht.
DE im Eiercode kennzeichnet Deutschland als Erzeugerland.
Was noch auf dem Ei steht: Die ersten zwei Ziffern (im Bild unten 09) der übrigen Erzeuger-Kennnummer des Eiercodes stehen für das jeweilige Bundesland, aus dem die Eier kommen.
Am Ende des Eiercodes steht noch die mehrstellige Erzeuger-Nummer beziehungsweise der Erzeuger-Code (im Bild unten 17872).
Der Eiercode im Überblick
- 0 = Ökologische Erzeugung
- 1 = Freilandhaltung
- 2 = Bodenhaltung
- 3 = Bodenhaltung
- AT = Österreich
- BE = Belgien
- DE = Deutschland
- IT = Italien
- NL = Niederlande
- ES = Spanien
- 01 = Schleswig-Holstein
- 02 = Hamburg
- 03= Niedersachsen
- 04 = Bremen
- 05 = Nordrhein-Westfalen
- 06 = Hessen
- 07 = Rheinland-Pfalz
- 08 = Baden-Württemberg
- 09 = Bayern
- 10 = Saarland
- 11 = Berlin
- 12 = Brandenburg
- 13 = Mecklenburg-Vorpommern
- 14 = Sachsen
- 15 = Sachsen-Anhalt
- 16 = Thüringen
Ei-Code entschlüsseln: den Betrieb finden mit der Betriebsnummernsuche
Den Ei-Code zu entschlüsseln ist also gar nicht schwer. Du kannst die Nummer dann auf der Seite www.was-steht-auf-dem-ei.de eingeben und siehst genau, wo das Ei gelegt wurde.
Fürs Smartphone gibt es dazu die passende App: auf dem iPhone die Smartphone-App „KAT Eiercode“ oder für Androidgeräte die App „Was steht auf dem Ei?„
In unserem Fall ist das Ergebnis ein Hof in Unterneukirchen in Bayern (0917872). Mit Tools wie Google Maps kannst du sogar den Betrieb finden.
Informationen auf dem Karton: Haltbarkeit & Gewichtsklasse
Was steht auf dem Eier-Karton? Hier findest du in erster Linie Informationen zu Haltbarkeit und Gewichtsklasse.
Das Haltbarkeitsdatum liegt maximal 28 Tage nach dem Legedatum. Beachte aber, das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Ablaufdatum: Viele Eier halten länger als das MHD.
Die Gewichtsklasse von Eiern ist abhängig von der Güteklasse (fast immer A) und bedeutet:
- XL= 73 Gramm oder mehr
- L = 63 bis 73 Gramm (im Bild)
- M = 53 bis 63 Gramm
- S = weniger als 53 Gramm
Güteklasse & Bio-Siegel bei Eiern
Gehört nicht zum Eiercode, steht aber trotzdem auf dem Eier-Karton: Güteklasse und Siegel.
Die Güteklasse A sagt leider nicht viel aus, denn in Deutschland haben alle Eier im Einzelhandel diese Klasse. Eier der Güteklasse B dürfen ausschließlich für die Industrie verwendet werden.
Wichtiger sind Bio-Siegel, denn Eier sind tierische Produkte und du solltest unbedingt auf eine artgerechte Tierhaltung achten. Ein wichtiges Bio-Siegel ist das EU-Bio-Siegel, das als Minimum vorhanden sein sollte. Bio-Anbauverbände wie Naturland, Bioland und Demeter vergeben eigene, strengere Siegel. Doch auch Bio-Eier sind nicht immer „gute“ Eier, wie eine Recherche der Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch e.V kürzlich zeigte.
Lies deshalb vor dem Einkauf: Bio-Eier, Freilandeier, Eier aus Bodenhaltung – welche Eier soll ich kaufen?
Was steht auf dem Ei bei gefärbten Ostereiern?
Doch was steht bei gefärbten Ostereiern auf dem Ei? Nichts. Denn gekochte und gefärbte Eier gelten als verarbeitete Lebensmittel, sie müssen nicht deklariert werden. „Angaben zur Herkunft der Eier und Haltungsform sind hier im Gegensatz zu rohen Eiern keine Pflicht“, erklärt Christiane Kunzel, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW. Im konventionellen Handel kommen gefärbte Eier meist aus Bodenhaltung und sind deshalb aus unserer Sicht nicht zu empfehlen.
Wer also auch bei Ostereiern Wert auf eine artgerechtere Tierhaltung legt, sollte darauf achten, ob die Haltungsform freiwillig auf dem Eier-Karton gekennzeichnet wird, oder selbst färben – lies dazu Ostereier färben: So geht’s mit Naturmaterial.
Ei-Alternativen: Tipps für bessere (vegane) Eier
Bei Eiern wie allen anderen tierischen Lebensmitteln gilt: So oft es geht, weglassen! Hier findest du alternative Ideen:
- Backen ohne Ei: So gelingt Kuchen mit Alternativen zum Ei
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