Wer versucht Plastikmüll zu vermeiden, kommt bei pflanzlichen Milchalternativen an die Grenzen des Möglichen: Hafer-, Mandel, Soja-Milch und Co. gibt es fast ausschließlich im Tetrapak. Zwei Anbieter haben inzwischen jedoch Hafermilch im Mehrweg-Glas auf den Markt gebracht.
Die katastrophalen Bedingungen in der Viehzucht oder die schlechte Klimabilanz von Milchprodukten: Es gibt gute Gründe, auf Kuhmilch zu verzichten. Der entscheidende Nachteil: Im Gegensatz zu klassischer Milch werden Pflanzendrinks hauptsächlich in Getränkekartons angeboten. Zero-Waste ist mit Milchalternativen schwierig.
Das ändert sich nun jedoch langsam: Im Februar begann Bio-Saftherseller Voelkel, Bio-Hafermilch in der Glasflasche zu verkaufen. Die Marke „Velike“ führte die Glasflasche für Hafermilch im März ein. Das Unternehmen ist allerdings noch vergleichsweise jung und weniger bekannt, wir haben den Haferdrink in Glas daher erst vor kurzem entdeckt.
Hafermilch in der Glasflasche von Voelkel und Velike: Das steckt drin
Bei Voelkel besteht die Flasche aus Braunglas und ist Mehrweg. Voelkel zufolge kann jede Flasche bis zu 50 Mal befüllt werden, dann wird das Glas recycelt. Der Haferdrink ist Bio-zertifiziert und enthält Wasser, Hafer, Sonnenblumenöl und Meersalz. Im Gegensatz zu vielen anderen Voelkel-Produkten ist er allerdings nicht Demeter-zertifiziert. Die 0,75-Liter-Glasflasche kostet laut Unternehmenswebseite 1,99 Euro. Andere Sorten Pflanzenmilch bietet Voelkel bislang noch nicht an – auch nicht im Getränkekarton.
Die Hafermilch von Velike steckt in einer klaren Glasflasche – ebenfalls eine Mehrwegflasche. Die Hafermilch ist Bioland-zertifiziert und kostet 2,49 Euro für einen Liter. Zu kaufen gibt es die Glasflasche laut dem Unternehmen bislang vor allem im Süden und Westen Deutschlands in Bio-Märkten und Supermarktketten wie Edeka und Rewe. Die Velike-Hafermilch besteht ebenfalls aus Wasser, Hafer, Sonnenblumenöl und Meersalz. Der Hafer stammt aus der Schwarzwald-Region, er wird in Offenburg verarbeitet und die Hafermilch in Freiburg in Flaschen abgefüllt.
Mehrweg-Glasflaschen sind umweltfreundlicher
Mit Glasflaschen lässt sich Papier- und Plastikmüll und Aluminium einsparen – Tetrapaks sind an der Innenseite mit Kunststoff oder Aluminium beschichtet. Sie zu recyceln, ist außerdem relativ aufwendig.
Glasflaschen sind aber nicht automatisch die bessere Wahl: Da sie schwerer sind, ist ihr Transport energieintensiver. Einwegflaschen aus Glas haben daher meist eine schlechtere Ökobilanz als Getränkekartons.
Anders bei Mehrweg-Glasflaschen: Da sie mehrfach verwendet werden, sind sie ökologischer. Das gilt vor allem, wenn sie regional produziert wurden und keine allzu langen Transportwege hinter sich haben. (Mehr dazu: Tetrapak oder Glasflasche: Was ist umweltfreundlicher?)
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