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Bahn-Fahrer:innen müssen zu Fuß laufen – um sich Umweg zu ersparen

Bahn-Fahrer:innen müssen zu Fuß laufen – um sich Umweg zu ersparen
Foto: Bodo Marks/dpa (Symbolbild)

An der Brücke über die Schlei in Schleswig-Holstein werden Bauarbeiten vorgenommen. Deshalb gibt es für Bahn-Reisende einen ungewöhnlichen Schienenersatzverkehr – sie dürfen zu Fuß laufen. Das birgt jedoch auch Probleme.

Seit Mitte September gehört zu der Zugreise zwischen Kiel und Flensburg ein eingeplanter Fußweg, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Das war nicht immer so. Normalerweise fährt die Bahn zwischen Kiel und Flensburg über die Brücke an der Schlei. Doch wegen Bauarbeiten ist diese aktuell gesperrt – allerdings nur für den Auto- und Zugverkehr. Bahn-Fahrer:innen können weiterhin zu Fuß die 350 Meter über die Brücke nehmen, um sich einen 40 Kilometer langen Umweg mit dem Bus zu ersparen.

Schienenersatzverkehr – zu Fuß

Auch Radfahrer:innen dürfen die Schleibrücke überqueren. Damit die Reisenden auch wirklich von A nach B kommen, wurden extra Ersatzhaltestellen am Nord- und am Südende der Brücke eingerichtet, wo die Züge jeweils von Flensburg oder Kiel kommend halten. Die Bahn-Fahrer:innen passieren die Schlei zu Fuß und steigen auf der anderen Seite in den wartenden Anschlusszug. Für den 350 Meter langen Gehweg haben die Reisenden 12 Minuten Zeit.

Damit ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen, welcher laut Bahn etwa 40 Kilometer beträgt und 30 Minuten dauert, nicht wie letztes Jahr notwendig. Die Lösung sei unter anderem mit dem Nahverkehrsverbund Nah.SH abgestimmt worden.

Für Stefan Barkleit, Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein/Hamburg, ist es „die absolut sinnvollste Lösung“. Denn sie ist nicht nur zeitsparend, sondern auch umweltfreundlicher, da so keine Abgase durch die Busse in die Umwelt gelangen.

Das Lösung stellt für manche Mitfahrende eine Hürde dar

Allerdings ist der ungewöhnliche Schienenersatzverkehr problematisch für Rollstuhlfahrer:innen. Denn anders als in der Mitteilung der Bahn angekündigt, ist der Umstieg über die Schlei nicht barrierefrei. So muss für sie ein Rollstuhltaxi organisiert werden, so Barkleit. Auch andere Gruppen wie Rentner:innen oder Verletzte können Probleme mit dem Fußweg haben.

Die Klappbrücke über die Schlei wird seit September 2020 erneuert und ist bis zu ihrer geplanten Fertigstellung 2025 jedes Jahr mehrere Monate für Züge und Autos gesperrt. 

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