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Ernährungsexperte: „Nicht Veganer oder Vegetarier leben am längsten“

Bas Kast: "Nicht Veganer oder Vegetarier leben am längsten"
Fotos: Screenshot Instagram - baskastofficial / Unsplash - Anna Pelzer

Was macht eine gesunde Ernährung aus, die Menschen auch möglichst alt werden lässt? Ernährungsexperte und Bestsellerautor Bas Kast hat viele Studien zu diesem Thema analysiert – und weist auf die Vorteile einer vorwiegend pflanzlichen Kost hin.

Dass die Ernährung die menschliche Gesundheit beeinflusst, ist wissenschaftlich belegt und allgemein bekannt. Für Konsument:innen ist es oft schwierig, sich durch die verschiedenen Studienergebnisse zu manövrieren – und ein möglichst gesundes Essverhalten daraus abzuleiten.

Der Journalist und Buchautor Bas Kast hat das gemacht. Sein „Ernährungskompass“ ist ein Bestseller, der auch in andere Sprachen übersetzt wurde. Dafür hat er Aberhunderte Studien rund um das Thema Ernährung analysiert. Im Interview mit der Welt bringt er Verbraucher:innen auf den neusten Stand.

Kast betont einmal mehr die Vorteile pflanzlicher Ernährung. Über verschiedene Weltregionen hinweg habe sich gezeigt, dass die Menschen mit einer überwiegend pflanzlichen Kost „gesünder und länger leben als Leute, die Allesesser sind, also auch viel Fleisch essen“. Gleichzeitig betont der Buchautor: „Interessanterweise sind es einigen Studien zufolge nicht unbedingt die Vegetarier oder die Veganer als solche, die am längsten leben, sondern die sogenannten Pescetarier.

Also jene Menschen, die hin und wieder Fisch zu sich nehmen. Für Kast sei damit – aus einer gesundheitsförderlichen Perspektive – die „ideale Ernährungsweise grob skizziert“. Trotzdem tickt jeder Mensch anders, oft hilft es nach Einschätzung des Journalisten, auf den eigenen Körper zu hören. Diesen Tipp geben auch Mediziner:innen.

Nicht alles ist über die Ernährung zu steuern

Wer nun aber glaubt, mit Ernährung alle Gesundheitsprobleme steuern zu können, irrt. Zwar könne man über Nahrungsmittel Typ-2-Diabetes beeinflussen, auch bekannt als „Alterszucker“, sowie das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern – etwa durch weniger Fleischkonsum. Jedoch hängt beispielsweise Krebs von vielen anderen Faktoren ab, wie Kast im Welt-Interview einordnet. So können Mutationen in den Zellen reiner Zufall, oder auch genetisch bedingt sein.

Was man Kast zufolge aber „generell sagen kann ist, dass Übergewicht ein maßgeblicher Risikofaktor auch für Krebs ist. Und auch was das Krebsrisiko betrifft sind – als Faustregel – pflanzliche Lebensmittel günstiger als tierische“.

Wissenschaftliche Daten zeigten zudem, dass man selbst im höheren Alter durch eine Ernährungsumstellung die Lebenserwartung verlängern könne. Kast sagt: „Selbst wenn man im Alter von 60 noch umschaltet und anfängt, sich gesünder zu ernähren, hat man eine Chance, um die neun Jahre länger zu leben. Das sind rein statistische Hochrechnungen, die mit Vorsicht zu genießen sind, aber immerhin.“

Eine grobe Orientierung gebe die Mittelmeerkost

Grundsätzlich sei man dem Experten zufolge gut beraten, unverarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen. Eine grobe Orientierung gebe die Mittelmeerkost – hauptsächlich bestehend aus unverarbeitetem Gemüse, Pflanzen, Vollkornprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten wie Linsen, Sojabohnen und Kichererbsen. Auch Olivenöl empfiehlt Kast in Kombination mit Omega-3. Wer keinen Fisch wie Lachs, Hering oder Makrele essen möchte, kann auf Algenöl-Kapseln zurückgreifen. Gründe, auch den Fischkonsum zu hinterfragen, hat Utopia hier zusammengefasst:

Und noch eine Angewohnheit lohnt sich der eigenen Gesundheit zuliebe – neben Fleisch – zu reduzieren: der Alkoholkonsum. Daten waren lange „großzügig“, was sich in vermeintlichen Weisheiten wie „Ein Glas Rotwein schützt das Herz“ niedergeschlagen habe, so der Experte kritisch. Doch inzwischen ist die Forschung eindeutiger.

„Man weiß mittlerweile, dass selbst moderater Alkoholkonsum, also ein bis zwei Drinks pro Tag, mit einem deutlich erhöhten Krebsrisiko und wohl auch mit einem geschrumpften Gehirn einhergehen.“ Kast selbst trinke deshalb so gut wie gar nicht mehr.

Quelle: WELT

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