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Echtpelz-Diskussion bei GNTM: „Bei Tieren kann der Pelz ja nachwachsen“

Germany's Next Topmodel
Screenshot: Instagram/Heidi Klum; Foto: ProSieben/Richard Hübner

In der aktuellsten Folge von Germany’s Next Topmodel entfacht unter den Kandidat:innen eine Diskussion über Pelz. Eine der Kandidat:innen offenbart sich als stolzer Fan von Echtpelz und erntet dafür Kritik.

In der zweite Folge von Germany’s Next Topmodel (GNTM), die am Donnerstagabend lief, ist es zu einer Diskussion zwischen den Kandidat:innen zu qualvollem Tierleid und Echtpelz gekommen.

Typisch für die Folge, ziehen die Kandidat:innen in die sogenannte Modelvilla ein, streiten über Betten und Zimmer und packen ihre Koffer aus. Dabei zeigt die 18-Jährige Elsa ihren Pelz-Mantel. „Das ist Wildfuchs“, erklärt sie. 400 Dollar soll der Mantel gekostet haben. Im Interviewbereich der Sendung erzählt das angehende Model, sie liebe Pelz und könnte auch nicht darauf verzichten. Kunstpelz gefalle ihr einfach nicht.

Pelz-Diskussion bei Germany’s Next Topmodel

Das missfällt jedoch ihren Mitstreiterinnen. Kandidatin Katherine kontert, sie könne so eine Jacke weder besitzen noch anfassen, wenn sie wisse, dass es sich dabei um Pelz von einem getöteten Tier handele. Der Look scheint ihr jedoch zu gefallen, denn während der Szene hält sie ebenfalls eine Pelzjacke in der Hand – aus Kunstpelz ihr zufolge.

Viele Gedanken darüber, dass für echten Pelz Tiere getötet und gehäutet werden, scheint sich Elsa bislang nicht gemacht zu haben. „Ich habe es nicht mit meinen eigenen Händen getötet. Das ist mir wichtig“, so die 18-Jährige.

Kandidatin Jülide geht es offenbar ähnlich: „Bei Tieren kann der Pelz ja nachwachsen„, sagt sie. Und antwortet überrascht mit einem „oupsi“, als sie von Kollegin Katherine darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Tiere für Pelz gehäutet werden.

Unter den Kandidatinnen im Raum, die an dem Gespräch beteiligt waren, befindet sich auch Veganerin Anna-Maria. Sie folgte der Diskussion, hielt sich weitestgehend aber raus. Sie sei der Meinung, jede:r solle in Bezug auf Pelz eigene Entscheidungen treffen. Dennoch zieht sie einen Vergleich zum Fleischessen. Massentierhaltung sei ebenso qualvoll für die Tiere, Fleisch essen werde aber nicht in dem Ausmaß diskutiert, wie Pelz.

Heidi Klum teilt Clip auf Instagram

Ein Ausschnitt aus der Diskussion wurde im Vorfeld zur Sendung von ProSieben als Vorschau online verbreitet. Später löschte der Sender offenbar den Clip. Jurorin Heidi Klum veröffentlichte den entsprechenden Clip jedoch auf ihrem Instagram-Account mit den Worten: „Echtpelz oder Kunstpelz? Fleisch essen oder vegan leben? Viele Kandidatinnen, viele Meinungen.“ In der Sendung, wie auch der Wiederholung in der Mediathek ist die Szene jedoch nach wie vor zu sehen.

Deshalb ist Echtpelz, aber auch Kunstpelz, problematisch

Laut dem Deutschen Tierschutzbüro werden jährlich für echten Pelz 90 Millionen Tiere getötet, darunter Füchse, Marderhunde, Nerze, Chinchillas, Kaninchen und Waschbären. In Deutschland gibt es demnach seit 2019 keine Pelzfarm mehr, der Handel und Import von Echtpelz ist aber weiterhin legal. Die Tiere werden auf den Farmen in kleine Gitterkäfige gesperrt und erleiden Verletzungen jeglicher Art. Für die Haltung der Tiere in Pelzfarmen gibt es in der EU nämlich keine Richtlinien oder Vorschriften.

Die Unterscheidung zwischen Kunstpelz und Echtpelz ist für Verbraucher:innen oft nicht leicht. Kennzeichnungen sind lückenhaft. Laut einer EU-Verordnung sind zwar Hersteller verpflichtet, echtes Fell mit dem Hinweis „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ zu versehen. Dennoch sind Kennzeichnungen häufig falsch. Die Stiftung Warentest hat beispielsweise 2016 vier angebliche Kunstpelze untersucht. Das Ergebnis: Alle waren aus echtem Pelz.

Die Tierschutzorganisationen Vier Pfoten fordert gesetzliche Verbote von Pelztierfarmen und damit auch ein Verbot von Importen und dem Handel mit Pelz. Bis die Verbote erreicht sind, verlangt die Organisation eine klare Kennzeichnung von Pelzprodukten hinsichtlich Tierart, Produktionsmethode und Herkunft.

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