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Irreführende Versprechen? Safthersteller Granini rudert zurück

Irreführende Versprechen? Safthersteller Granini rudert zurück
Foto: Pixabay / WikiImages // Unsplash / Atoms

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch kritisiert den Safthersteller Granini. Er würde, so der Vorwurf, Konsument:innen in die Irre führen. Die Säfte seien demnach keineswegs CO2-neutral hergestellt worden. Nach einer Abmahnung zeigt sich Granini offenbar einsichtig.

Wie die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch in einer Pressemittelung bekannt gibt, hat sie den Getränkehersteller Eckes-Granini abgemahnt – mit Erfolg. Das Unternehmen bewarb seine Produkte mit einem selbstgestalteten „CO2 neutral“-Label. Laut Foodwatch jedoch zu Unrecht. Granini reagierte auf die Abmahnung und kündigte an, seine Produkte künftig nicht mehr mit diesem Zusatz zu bewerben. Foodwatch liegt eine Unterlassungserklärung von Granini vor, mit der das Unternehmen eine Klage verhindern will.

Granini gleiche nur einen kleinen Bruchteil der Emissionen aus

Die Fruchtsäfte von Eckes-Granini sind in Deutschland vielerorts erhältlich. Auf den Flaschen finden Konsument:innen ein selbstgestaltetes Logo zur vermeintlichen CO2-Neutralität. 

In der Abmahnung an Granini hatte Foodwatch dem Safthersteller vorgeworfen, dass diese Angabe nicht der Wahrheit entspreche. Denn Granini gleiche seine Emissionen nicht zu 100 Prozent über Umweltprojekte aus, sondern nur einen kleinen Bruchteil – maximal 6,9 Prozent der Gesamtemissionen, wie Foodwatch in der Presseerklärung mitteilt.

In der Unterlassungserklärung gibt Eckes-Granini an, die Bewerbung seiner Produkte als CO2-neutral künftig zu unterlassen. Allerdings würden Restbestände der Produkte noch bis Juli dieses Jahres verkauft, um die Vernichtung des Verpackungsmaterials zu verhindern, so Eckes-Granini.  

Werben viele Supermarkt-Produkte mit falschen Umweltversprechen?

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fokussiert sich auf die Qualität von Lebensmitteln und die Rechte von Verbraucher:innen. Sie behält Händler:innen und Unternehmen im Blick und greift bei Verstößen ein – wie im Fall von Granini. Aktuell beschäftigt sich die NGO nach eigenen Aussagen vermehrt mit irreführender Klima-Werbung auf Lebensmitteln.

Foodwatch fordert eine gesetzliche Regelung

Foodwatch befürwortet den Stopp der Klimaneutral-Werbung bei Granini, fordert jedoch politische Maßnahmen. Nicht jede Täuschung von Verbraucher:innen in Form von irreführender Klima-Werbung könne abgemahnt werden. Dafür seien zu viele Produkte auf dem Markt, klagt die NGO.

Stattdessen müsse die Irreführung der Konsument:innen gesetzlich verboten werden. Deswegen fordert Foodwatch die Bundesregierung auf, sich in Brüssel für ein Verbot irreführender Klima-Werbungen einzusetzen.

Das sagt Granini

Eckes-Granini gab in seiner Unterlassungserklärung an, dass die Entfernung des Logos nicht nur wegen der Abmahnung von Foodwatch entschieden worden sei. Stattdessen habe der Konzern dies bereits im August vergangenen Jahres entschieden. Zudem betont das Unternehmen, künftig seine nicht vermeidbaren Emissionen vermehrt zu kompensieren. 

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