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eBay ändert Gebührenpflicht für private Verkäufer:innen

eBay
Foto: CC0 / Pixabay / 27707

eBay war lange Zeit eine der populärsten Plattformen für Online-Verkäufe. Doch die Beliebtheit des Versandhandels nahm immer mehr ab. Nun will der Konzern eine der größten Hürden für Verkäufer:innen entfernen und damit wieder attraktiver werden.

Aufgrund deutlich zurückgehender Umsätze hat eBay sich für eine Änderung der Regelungen für private Verkäufer:innen entschieden. So hat das Unternehmen laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) angekündigt, dass alle privaten Verkäufe auf der deutschen Online-Handelsplattform ab dem 1. März kostenlos sein werden.

Dieser Schritt beseitigt laut Angaben des Konzerns die größte Hürde, die Verkäufer:innen bislang beim Verkauf auf eBay hatten, da dadurch Angebotsgebühren und Verkaufsprovisionen entfallen. Verkäufer:innen können so höhere Umsätze verzeichnen. Die Regelung gilt unbefristet und ist zunächst nur in Deutschland gültig – dem Land, das nach den USA und Großbritannien die drittgrößte Umsatzregion weltweit ist.

Bislang mussten Verkäufer:innen auf Ebay rund elf Prozent ihrer Erlöse als Provision an das Unternehmen abtreten und 35 Cent als Einstellgebühr zahlen. Die Gebührenbefreiung gilt jedoch nur für private Verkäufer:innen. Gewerbliche Anbieter sind davon nicht betroffen. Der Geschäftsführer von eBay Deutschland Oliver Klinck betonte laut dpa, dass dieser Schritt eine Investition in das gesamte Marktplatzgeschäft sei und sich letztendlich auch für eBay rechnen werde. Laut Klinck sind private Verkäufer:innen schließlich auch als Käufer:innen viel aktiver.

eBay: Geringer Umsatz bei der beliebten Verkaufsplattform

Um sicherzustellen, dass nur private Verkäufer:innen von der Neuerung profitieren, will eBay sich zunächst auf die Angaben der Verkäufer:innen stützen. Aber auch Algorithmen sollen eingesetzt werden, um die Glaubwürdigkeit der Selbstauskunft zu überprüfen. So wolle man beispielsweise überprüfen, wie viele Produkte ein:e Verkäufer:in täglich verkauft. Der gewerbliche Handel macht dabei etwa 80 Prozent des eBay-Geschäfts aus, während der private Verkauf nur etwa 20 Prozent umfasst, wie die dpa schreibt.

Die Entscheidung von eBay, alle privaten Verkäufe in Deutschland kostenlos zu machen, erfolgt nicht zuletzt aufgrund der zurückgehenden Umsätze in der letzten Zeit. So ging der bereinigte Gewinn um zehn Prozent zurück und lag zuletzt bei 581 Millionen Dollar. In den vergangenen 25 Jahren wurde eBay dabei vor allem vom Konkurrenten und aktuell größtem Online-Versandhandel Amazon deutlich überholt.

Was passiert mit eBay-Kleinanzeigen?

Im Sommer 2020 verkaufte eBay bereits seine Kleinanzeigensparte, zu der in Deutschland die Portale eBay-Kleinanzeigen und Mobile.de gehörten. eBay-Kleinanzeigen wird nun vom norwegischen Onlinemarktplatz Adevinta betrieben. eBay und eBay-Kleinanzeigen kamen sich bislang kaum in die Quere, aber mit der neuen Kostenlos-Initiative von eBay könnte sich das ab März ändern.

Um Verwirrungen unter Kund:innen zu vermeiden, soll eBay-Kleinanzeigen in Zukunft nur noch unter dem Namen „Kleinanzeigen.de“ auftreten und den Namenszusatz eBay bis 2024 vollständig ablegen. So soll vermieden werden, dass Verkäufer:innen die beiden unterschiedlichen Plattformen verwechseln.

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