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Lauterbachs Vorschlag scharf kritisiert: Apotheken keine „Arztpraxen to go“

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
Foto: Hannes P. Albert/dpa

Sollten Apotheken einen Beitrag zu Vorsorgeuntersuchungen leisten? Geht es nach Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), lautet die Antwort Ja. Doch die Bundesärztekammer widerspricht entschieden.

Die Bundesärztekammer hat sich gegen den Plan von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ausgesprochen, bestimmte Vorsorgeuntersuchungen auch in Apotheken durchführen zu lassen.

„Apotheken sind von großer Bedeutung für die qualifizierte Versorgung mit Arzneimitteln. Sie sind aber keine ‚Arztpraxen to go'“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt am Sonntag laut Mitteilung. „Die Politik will seit Jahren systematisch medizinische Leistungen aus der ärztlichen Versorgung in die Apotheken verlagern.“ Dies seien in seinen Augen jedoch bloß „teure Parallelangebote, die einen Besuch beim Arzt und die ärztliche Präventionsberatung niemals ersetzen können“.

19.000 Apotheken versus 150.000 Haus- und Facharztpraxen

Ärzt:innen hätten „immer einen ganzheitlichen Blick“ auf einen Menschen, meinte Reinhardt. Außerdem könnten die knapp 19.000 Apotheken im Vergleich zu rund 150.000 Haus- und Facharztpraxen schon zahlenmäßig nur einen geringen Beitrag zur Vorsorge leisten.

Lauterbach plant, dass Vorsorgeuntersuchungen zu Bluthochdruck, Cholesterin und Diabetes künftig auch in Apotheken gemacht werden können und diese dafür honoriert werden. Sind die dort gemessenen Werte dann auffällig, sollen die Patient:innen zu Hausärzt:innen gehen. Gerade für jüngere Menschen würde dadurch die Hemmschwelle sinken, sich durchchecken zu lassen, begründete er den Vorstoß.

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