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Letzte Generation attackiert Monet-Gemälde – Besucher:innen um Mithilfe gebeten

Letzte Generation attackiert Monet-Gemälde - Besucher:innen um Mithilfe gebeten
Screenshot: Twitter / Letzte Generation

Zwei Aktivist:innen der Gruppe „Letzte Generation“ haben ein Gemälde von Claude Monet mit Kartoffelbrei beworfen und sich neben dem Bild festgeklebt. Das Museum bittet nun um Mithilfe.

Am Sonntag haben Mitglieder der Protestgruppe „Letzte Generation“ im Potsdamer Museum Barberini Kartoffelbrei auf ein wertvolles Gemälde aus der Serie „Les Meules“ (Getreideschober) des französischen Malers Claude Monet gespritzt. Das Bild befindet sich hinter Glas und wurde nach der Attacke untersucht. Laut Museum ist es nicht beschädigt. Nach dem sie das Gemälde bewarfen, klebten sich die Aktivist:innen an der Wand neben dem Bild fest.

Der Kartoffelbreit befand sich nach Angaben des Museums in kleinen Umhängetaschen, die von der Größe her in die Ausstellung mitgenommen werden dürfen. Theoretisch hätten diese demnach auch unbemerkt am Körper getragen werden können.

Zwei Personen nahm die Polizei in Gewahrsam, gegen die nun wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt wird.

Aufruf zur Mithilfe

Zur Mithilfe seitens der Museumsbesucher:innen rief nun der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf. Hermann Parzinger erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Montag, das Aufsichtspersonal werde ständig geschult und die Sicherheitsstandards der Staatlichen Museen seien „sehr hoch“. Dennoch könne es keine absolute Sicherheit geben. Es sei daher wichtig, dass auch Besucher:innen „die Augen aufhalten, um notfalls die Aufsichten alarmieren zu können.“

Die Ziele der Protestgruppe bezeichnet Parzinger als „ehrenwert“, die angewandten Mittel seien es jedoch nicht. Die Aktion kritisiert der Präsident scharf. „Die Bilder aus dem Museum Barberini vom Wochenende verstören uns zutiefst“, erklärte Parzinger. „Naturerbe und Weltkulturerbe gehören zusammen, man kann nicht das eine gegen das andere ausspielen.“

Ähnliche Aktionen in der letzten Zeit

Am Montagvormittag haben zwei Umweltaktivist:innen Torten auf die Wachsfigur von König Charles III. im Londoner Madame Tussauds geworfen. Die beiden sowie zwei weitere Menschen sind wegen Sachbeschädigung festgenommen worden. Mehrere von der Protestgruppe Just Stop Oil veröffentlichte Videos zeigen, wie sich ein Mann und eine Frau neben die Figuren der königlichen Familie stellen, ihre T-Shirts mit dem Namen der Organisation enthüllen und schließlich das Gesicht der Wachsfigur mit jeweils einer Torte bewerfen. Die britische Regierung solle die Vergabe neuer Genehmigungen für die Öl- und Gasförderung komplett stoppen, hieß es in einer Mitteilung auf sozialen Medien.

Vor rund einer Woche hatten Umweltaktivist:innen der Protestgruppe Just Stop Oil im Museum National Gallery in London ein Gemälde des Malers Vincent van Gogh mit Tomatensuppe beworfen. Auch Utopia hatte darüber berichtet: Aktivist:innen bespritzen Van-Gogh-Gemälde mit Tomatensuppe.

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