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Nach Gluthitze in Italien: Plötzlich regnet es tennisballgroße Hagelkörner

Hagel
Screenshot: Twitter - Irene Buelli

Die Wetterextreme lassen Südeuropa nicht zur Ruhe kommen. In Norditalien hagelte es so schwer, dass Menschen verletzt wurden. Bei Unwettern auf dem Balkan kamen Menschen ums Leben.

In den vergangenen Wochen wurde Italien von einer extremen Hitze heimgesucht. Nun hat es im Norden des Landes in der Nacht zum Mittwoch heftige Gewitter gegeben. Wie die italienische Zeitung Corriere della Sera berichtet, fielen in der Region Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen vom Himmel. In der Region Veneto hatten sie teilweise einen Durchmesser von zehn Zentimetern.

Die Polizei der Region dokumentierte laut Medienbericht mehr als 500 Hilferufe bei den Rettungsdiensten. 110 Menschen wurden demnach in Italien verletzt. Auch zu Sachschäden kam es in der Nacht – Fensterscheiben gingen zu Bruch, Bäume fielen um. Das Schlechtwetterband habe erst die Bergregion getroffen und sei nun in der Ebene angekommen. Dabei seien Menschen verletzt worden, zitiert die Zeitung den Regionalpolitiker Luca Zaia.

Fotos von Hagelkörnern

In den sozialen Medien teilten User:innen Fotos und Videos von der Situation in Italien. Auch Fotos von Autos, die durch Hagelkörner zerstört wurden, posteten User:innen auf Twitter.

Auf einem Foto der Twitter-Userin Irene Bugelli lässt sich erkennen: Die Hagelkörner hatten die Größe von Tennisbällen.

Zerstörte Autoscheiben und eingebeulte Motorhauben zeigen Fotos von Twitter-User:in Centinela35.

Der User Tommaso Visentini postete ein Foto, auf dem er einen Hagelkorn in seiner Hand hält.

Italien ächzte die letzten Woche unter der Hitze

Der Sturm war jedoch nur die eine Seite des italienischen Wetters. Am Donnerstag wurden in Süditalien teils sehr hohe Temperaturen gemessen, nachdem das Hochdruckgebiet „Caronte“ am Mittwoch seinen Höhepunkt erreicht hatte. In der Hauptstadt Rom herrschten 36 bis 37 Grad, im südlichen Apulien und auf Sardinien und Sizilien wurde in manchen Gegenden die 40-Grad-Marke geknackt. Bereits in der vergangenen Woche lagen die Temperaturen über 40 Grad.

Auch ab der kommenden Woche soll es in Teilen Italiens erneut sehr heiß werden, wie der private Wetterdienst ilmeteo.it laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) prognostiziert.

Unwetter auf dem Balkan

In der kroatischen Hauptstadt Zagreb kamen bei den schweren Unwettern zwei Menschen ums Leben, in anderen Landesteilen zwei weitere, berichtete das kroatische Fernsehen HRT. Im Norden Bosniens starb eine Frau. In ganz Kroatien erlitten mehr als 100 Menschen Verletzungen, allein 60 in Zagreb, schrieb das Portal jutarnji.hr am Donnerstagvormittag. In Serbien löste das Unwetter mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Und in der Kleinstadt Bled an den Ausläufern der slowenischen Alpen fiel ein vom Sturm entwurzelter Baum auf ein junges Paar. Die Frau starb an Ort und Stelle, der Mann erlitt schwere Verletzungen, zitiert die dpa das Nachrichtenportal 24ur.si.

Hitzewellen und Klimawandel

Extreme Hitzewellen häufen sich wegen des Klimawandels. Schon jetzt hat sich die Erde um etwa 1,1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt, in Deutschland sind es sogar 1,6 Grad. Die fatalen Folgen sind nach den Forschungen des Weltklimarats: je nach Region mehr und längere Hitzewellen und Dürren oder auch häufigere Überschwemmungen und Wirbelstürme.

Verwendete Quellen: Corriere della Sera, Irene Bugelli, Centinela35, Tommaso Visentini

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