Das neue Unternehmen WasteReduction setzt sich auf verschiedene Weisen für weniger Plastikmüll ein. Wie das genau funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.
Ruth und Martin sind die Gründer:innen von WasteReduction. Ihre Mission ist es, die Verwendung von Plastik zu minimieren und zu verhindern, dass Plastikmüll in der Natur landet oder sich in Wohngebieten anhäuft. So haben sie selbst erlebt, dass in Ländern mit einer weniger ausgebauten Abfallwirtschaft die Menschen selbst mit ihren größer werdenden Müllbergen zurecht kommen müssen. Die Müllansammlungen schmälern dabei nicht nur die Lebensqualität der Menschen, sondern schaden auch der Umwelt. Oftmals bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als Plastikmüll und andere Abfälle zu verbrennen.
Hier in Deutschland ab und an auf Plastik zu verzichten, reicht nicht aus, um dieses Problem zu lösen. Deshalb haben Ruth und Martin das Konzept der Kunststoffkompensation entwickelt.
Wie funktioniert die Kunststoffkompensation?
Bei der Kunststoffkompensation soll es ausdrücklich nicht darum gehen, Unternehmen das GreenWashing zu erleichtern. Stattdessen wollen die Gründer:innen von WasteReduction nur die Unternehmen unterstützen, die Plastik auf sinnvolle Weise verwenden und kaum durch umweltschonendere Materialien ersetzen können. So sind Verpackungen aus Papier, Karton oder Glas nicht immer unbedingt besser als Plastik. Mehr dazu erfährst du hier: Statt Plastik: Sind Verpackungen aus Papier oder Karton wirklich besser?
Die Kompensation zielt darauf ab, den Plastikfußabdruck eines bestimmten Produktes zu verbessern. Dafür zahlen Unternehmen einen bestimmten Betrag. Dieser ist so berechnet, dass die Welt an anderer Stelle von etwa derselben Menge an Plastik befreit wird, die im jeweiligen Produkt steckt. Das Geld fließt dafür in Projekte, deren Ziel es ist, Kunststoffmüll mithilfe von Clean-ups aus der Natur zu entfernen.
Zudem finanziert WasteReduction die Verbesserung des Abfallmanagements und den Aufbau von Recyclinganlagen – insbesondere in den Ländern, die aktuell unter einer mangelnden Abfallwirtschaft leiden. Der dritte Pfeiler der WasteReduction-Projekte sind Workshops. Diese finden vor allem in Schulen statt und sollen Kinder und Jugendliche über die Konsequenzen von Plastikmüll aufklären. Die Projekte laufen aktuell auf den Philippinen, in Nepal, Indonesien und Albanien, aber auch in Hamburg.
WasteReduction: Für mehr Umweltbewusstsein in der Gesellschaft
(Foto: CC0 / Pixabay / sergeitokmakov)
Hat ein Unternehmen den Plastikabdruck eines Produktes kompensiert, so bekommt es von WasteReduction das entsprechende Label. Dieses erleichtert es Konsument:innen, besser einschätzen zu können, wie nachhaltig der jeweilige Artikel ist. Zudem erhöht es das Bewusstsein für das Plastikproblem in der Gesellschaft und regt zum Nachdenken an.
Für andere Unternehmen ist das Label wiederum ein Anreiz, sich selbst näher mit Kunststoffverpackungen auseinanderzusetzen und eventuell ebenfalls WasteReduction zu kontaktieren.
Wenn du das Start-up selbst unterstützen möchtest, kannst du auf der Webseite spenden und so die Projekte finanziell unterstützen. Zukünftig will WasteReduction auch Privatpersonen die Möglichkeit bieten, ihren Kunststoffverbrauch zu kompensieren.
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