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Warum Michael Ballack bei „Die Höhle der Löwen“ Dünger trinkt

Michael Ballack trink eigenen Dünger bei „Die Höhle der Löwen“
Screenshot: VOX / Die Höhle der Löwen

Ex-Fußballer Michael Ballack sorgte am Montagabend in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ für eine Überraschung, als er mit seinem präsentierten Dünger nicht nur Pflanzen nährte. Warum seine Aktion Sinn ergibt.

Am Montagabend sorgte Michael Ballack bei der Sendung „Die Höhle der Löwen“ für Furore. Mit seinen beiden Mitgründern präsentierte er den Investor:innen sein selbst entwickeltes, natürliches „Pflanzenstärkungsmittel“ – dabei trank der ehemalige Fußballprofi das Düngemittel gleich selbst.

„Lucky Plant“: Das Pflanzenstärkungsmittel von Michael Ballack

Die Idee zu dem Produkt kam Ballack durch seine Kinder. „Irgendwann merkte ich auf Fußballplätzen, dass einer meiner Söhne allergische Hautreizungen bekam“, erklärte Ballack in der Sendung und ergänzte: „Danach beschäftigte ich mich intensiv mit den Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, die auf solchen Rasenplätzen, aber auch in Gärten eingesetzt werden.“ Dabei habe er schnell bemerkt, dass diese hohe chemische Anteile haben, und wollte eine Alternative entwickeln.

Der Dünger kann in Wasser aufgelöst werden.
Das Pflanzenmittel kann in Wasser aufgelöst werden. (Screenshot: VOX / Die Höhle der Löwen)

Dafür suchte er sich Hilfe von Bernhard Unger, Betreiber eines Blumen- und Pflanzenhandels und Dr. Thomas Hüster, Agrarwissenschaftler. Zu dritt entwickelten sie das Pflanzenstärkungsmittel „Lucky Plant“, ein „100 Prozent biologisches und veganes Pflanzenstärkungsmittel“, das aus sechs Wildkräutern besteht. Die Wirkstoffe aus den Kräutern werden extrahiert, pulverisiert und mit Dextrose (Traubenzucker) gemischt. Erhältlich ist das Mittel in Form von Tabletten oder als Pulver.

Das Mittel soll für alle Pflanzen gleichermaßen angewendet werden können – egal ob Zimmerpflanzen, Kräuter oder Rasen. Laut den Gründern hat das Mittel durch die reinen Kräuterextrakte keine schädlichen Auswirkungen auf Menschen, Umwelt und das Grundwasser. Sogar eine Überdosierung ist laut der Webseite nicht möglich.

Laut der Webseite wird das Pflanzenmittel komplett in Deutschland hergestellt. Die Kräuter werden laut den Angaben von heimischen Landwirt:innen angebaut und geerntet. In Walsrode in Niedersachsen werden die Zutaten verarbeitet, abgefüllt und verpackt.

Michael Ballack bei Höhle der Löwen: Ein großer Schluck Pflanzendünger

Damit die Investor:innen mit ihren eigenen Augen erfahren, dass der Dünger „bedenkenlos für Menschen, Tiere und die Natur“ sei, nahmen die drei Gründer in der Sendung einen beherzten Schluck ihres Pflanzenstärkungsmittels. Selbst trinken wollten die „Löwen“ das Mittel nicht, aber die Begeisterung darüber war groß. „Ich werd‘ verrückt. … Zeigt mal, was passiert mit den Muskeln?“, fragte Judith Williams. Carsten Maschmeyer wollte wissen: „Wachsen dann auch Haare besser?“ Letztendlich investierte Unternehmer Ralf Dümmel 100.000 Euro in das Unternehmen für 20 Prozent der Anteile.

Die drei Gründer Bernhard, Michael und Thomas (von links nach rechts) trinken den Pflanzendünger.
Die drei Gründer Bernhard, Michael und Thomas (von links nach rechts) trinken den Pflanzendünger. (Screenshot: VOX / Die Höhle der Löwen)

Dünger muss nicht immer giftig sein

Der Überraschungseffekt in der Höhle der Löwen hatte damit am Montagabend definitiv Erfolg. Häufig sind Düngemittel schließlich voller synthetischer Inhaltsstoffe, die besser nicht in den menschlichen Körper gelangen sollten.

Auch für die Umwelt sind synthetische Dünger problematisch. Sie bestehen aus Mineralien, die aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden, und die Nährstoffe sind in Salzen gebunden. Die lösen sich nach einer Zeit im Boden und können im Idealfall von den Pflanzen durch die Wurzeln aufgenommen werden. Düngen wir zu viel oder ineffizient, werden die Nährstoffe teilweise auch in tiefere Bodenschichten gewaschen.

Ein weiteres ökologisches Problem ist der Stickstoff. Dem Umweltbundesamt zufolge gelangen durch den hohen Einsatz von Kunstdünger viel zu große Mengen Stickstoff in unsere Umwelt. Als Folge wandelt sich Stickstoff im Boden zu Nitrat um, das wiederum ins Grundwasser gelangt. Wasser, das gewisse Nitrat-Grenzwerte überschreitet, ist nicht mehr als Trinkwasser nutzbar. Laut dem Wissenschaftsmagazin Spektrum bringt der hohe Nitratgehalt zudem Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Ganze Flüsse und Seen sind dann teilweise nicht mehr für Pflanzen und Tiere bewohnbar. Darunter leidet wiederum die Biodiversität.

Doch Ballack und seine Kollegen zeigten eindrucksvoll: Dünger muss nicht giftig sein. Und warum sollten wir unsere Tomaten mit Mitteln düngen, die wir gesundheitlich bedenklich finden?

Dazu findest du hier mehr: Kunstdünger: Darum sind sie problematisch.

Pflanzen kannst du auch problemlos mit schonenden Mitteln düngen, wie zum Beispiel Bio-Dünger aus natürlichen Bestandteilen. Oder du machst deinen Dünger sogar gleich selbst – mit Zutaten, die du auch essen oder trinken könntest. Dafür kannst du zum Beispiel Brennnesseln, Kaffeesatz oder Eierschalen nutzen. Die ausführlichen Rezepte findest du hier: Dünger für Pflanzen: Ganz natürlich selber machen.

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