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Wegen Dürre: Italien pumpt Wasser aus dem Gardasee ab

Italien pumpt Wasser aus dem Gardasee ab
Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Die Hitze in Italien – vor allem in der Flussebene um den Po – sorgt für eine Ausnahmesituation: Da die Region von akutem Wassermangel bedroht ist, möchte man sich nun am Gardasee bedienen.

Es ist die schlimmste Dürre der vergangenen 70 Jahre in Norditalien, der größte Fluss des Landes, der Po, ist eher ein Bächlein. Statt 1.800 Kubikmetern Wasser pro Sekunde sind es momentan nur 300. Meuccio Berselli, Direktor der örtlichen Flussbehörde, gehe laut Focus davon aus, dass sich die Situation immer weiter verschlimmern werde. „In manchen Gebieten hat es seit 110 Tagen nicht mehr geregnet“, so Berselli. Neben dem ausfallenden Regen gibt es noch ein weiteres Problem: Warme Temperaturen hatten im Winter für weniger Schnee gesorgt, daher fließt jetzt kaum Schmelzwasser aus den Alpen in den Po.

Der Wasserstand im Po bringt verheerende Folgen für die Landwirtschaft. 30 bis 40 Prozent der Ernte könnten durch die Dürre verloren gehen, schätzt der Bauernverband Confagricultura. In der Ebene um den Po werden unter anderem Reis, Wein, Haselnüsse, Sonnenblumen, Weintrauben, Getreide und Tierfutter angebaut. Verbände warnen, dass sich die Dürre auf die Lebensmittelpreise in ganz Europa auswirken könne, wie Focus berichtet.

Wasser aus dem Gardasee gegen die Dürre?

Um der Dürre im Fluss entgegenzuwirken, wurde nun Wasser aus dem Gardasee in den Fluss gespeist. Die Behörden wiesen allerdings den Antrag ab, noch weiteres Wasser aus dem See abzupumpen. Die Wasserstände aller Seen lägen bereits unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt – mit Ausnahme des Gardasees. Außerdem reiche die Wassermenge ohnehin nicht aus, so der Generalsekretär des Verbands der Gemeinden des Gardasees laut Medienbericht.

Die Wasserknappheit in Norditalien wirkt sich auch auf Privathaushalte aus. Laut dem Kurier seien in rund 125 Städten die Wassertanks leer, sodass Wasser per LKW-Ladungen in die Städte gebracht werden müssen. Wie Focus berichtet, rufen Bürgermeister:innen dazu auf, Blumen nicht zu gießen und keine Autos mit Wasser zu waschen.

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