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Bio-Saatgut: Gute Gründe für Bio-Samen und wo du sie kaufen kannst

bio saatgut
Foto: Sven Christian Schulz / Utopia

Wer eigenes Gemüse pflanzt, sollte unbedingt Bio-Saatgut verwenden. Andernfalls holst du dir womöglich eine Pflanze in den Garten, die gentechnisch verändert wurde und nur einmal austreibt. Wir zeigen dir, worauf du bei Samen achten solltest.

Gemüse aus dem eigenen Garten = bio + regional + saisonal. Selbst angebautes Gemüse hat nicht nur die beste Ökobilanz, du kannst auch selbst bestimmen, dass nur natürlicher Dünger in dein Beet kommt. Doch trotz so viel Liebe zum Gärtnern übersehen viele, dass das Saatgut in den meisten Fällen mit viel Chemie behandelt wurde.

Bio-Saatgut statt Hybrid-Samen

Bio-Saatgut ist stets besser als Hybrid-Samen.
Bio-Saatgut ist stets besser als Hybrid-Samen.
(Foto: CC0 / Pixabay / annawaldl)

Fünf Argumente, warum Bio-Saatgut besser ist als normale Standard-Samen:

Herkömmliches Saatgut…

  1. … wird nach der Ernte chemisch behandelt, um es haltbar zu machen und vor Schimmel zu bewahren.
  2. … ist oft immer das selbe: Von vielen Pflanzen gibt es nur noch eine Sorte Saatgut und die Diversität nimmt immer mehr ab. Dies führt dazu, dass robustes Saatgut kaum noch existiert (zum Beispiel Samen, die gut mit Trockenperioden zurechtkommen). Mehr Hintergründe im Film „Unser Saatgut“.
  3. … ist oft nicht samenfest. Das bedeutet: Es geht nur einmal auf und du kannst keine neuen Samen für die Aussaat im nächsten Jahr daraus gewinnen. Du machst dich also abhängig von Saatgut-Herstellern.
  4. … ist häufig gentechnisch modifiziert.
  5. … ist so gezüchtet, dass alle Pflanzen zeitgleich reif sind. Für die Bäuer:innen ist das super, aber für Privatpersonen unpraktisch: Du musst zu einem Zeitpunkt alles Gemüse ernten und verarbeiten, statt nach und nach zu ernten.

Hintergrund: Hybrid-Saatgut entsteht aus Pflanzen, die über mehrere Jahre immer nur mit Elternpflanzen gekreuzt wurden (F1-Hybride). So wurden bestimmte Eigenschaften herausgezüchtet und erwünschte Eigenschaften gefördert. Von Aussehen bis hin zur Krankheitsresistenz lässt sich jede Eigenschaften so genau züchten.

Für Landwirt:innen ist das zunächst gut, weil sie praktische Pflanzen bekommen. Doch bei dem Saatgut handelt es sich um Einwegsamen – Nachzüchtungen sind für die Landwirte nicht möglich. Sie machen sich daher abhängig von Saatgut-Konzernen wie Monsanto, und die Sortendiversität nimmt ab.

Darauf solltest du bei Bio-Saatgut achten

Bio-Saatgut am besten aus der Region beziehen.
Bio-Saatgut am besten aus der Region beziehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / truthseeker08)

Die Pflanzen für Bio-Saatgut werden ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden auf ökologisch bewirtschafteten Äckern angebaut. Umstritten ist aber das CMS-Hybridsaatgut, das auch als Bio-Saatgut verkauft werden darf (Cytoplasmatisch-männliche Sterilität). Bei dem Verfahren werden männliche Pflanzensamen im Labor sterilisiert, damit kontrollierte Kreuzungen möglich sind und die Samen sich nicht unkontrolliert selbst befruchten. Dazu wird die natürliche Sterilität einer Pflanze auf die einer andere Pflanze übertragen – zum Beispiel vom Rettich auf den Blumenkohl. Laut EU-Freisetzungsrichtlinie handelt es sich dabei um Gentechnik, doch das EU-Biosiegel erlaubt CMS-Hybride. Eine Kennzeichnung gibt es nicht.

Tipps:

  • Bio-Saatgut mit einem Demeter-Siegel, Bioland-Siegel oder Naturland-Siegel ist kein CMS-Hybridsaatgut. Die drei Siegel verbieten CMS.
  • Kaufe das Saatgut aus der Region: Viele Bio-Bäuer:innen bieten im Herbst auf ihrem Hof neben Obst und Gemüse auch Samen an. Das Saatgut ist an das regionale Klima gewöhnt und pflegeleichter.
  • Achte auf samenfestes Saatgut. Nur aus diesem kannst du selbst neue Samen ziehen.
  • Von vielen Pflanzen gibt es Früh- und Spätsorten. Je nachdem kannst du früher oder später ernten.
  • Samen solltest du nicht lange lagern, sonst verringert sich die Keimfähigkeit. Gutes Saatgut hat eine Keimfähigkeit von über 75 Prozent. Wenn nur die Hälfte keimt, musst du doppelt aussäen. Am besten verbrauchst du das Saatgut innerhalb eines Jahres.

Bio-Saatgut kaufen: Hier gibt es die guten Samen

Aus Bio-Samen mit Demeter-Siegel kannst du eigene Samen ziehen.
Aus Bio-Samen mit Demeter-Siegel kannst du eigene Samen ziehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Quartzla)

Am besten ist Saatgut von Bio-Bäuer:innen aus deiner Region. Du förderst dadurch nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern bekommst auch Saatgut, das sich an die klimatischen Bedingungen und die Bodenbeschaffenheit angepasst hat.

Alternativ gibt es auch einige Online-Shops, die Bio-Saatgut mit Demeter-, Natur- oder Bioland-Siegel anbieten:

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