Carob: Eine Alternative zu Kakao Von Annika Reketat Kategorien: Ernährung Stand: 15. April 2024, 08:00 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / ptra Carob ist das Pulver aus den getrockneten Früchten des Johannisbrotbaums. Es gilt als gesunde Alternative zu Kakao. Doch was ist dran am Gesundheitswert von Carob und welche Vor- und Nachteile hat Carob gegenüber Kakao? Der Johannisbrotbaum ist im Mittelmeerraum und in Vorderasien verbreitet und gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler. Von den Ästen hängen lange, gekrümmte Schoten, die fast schwarz gefärbt sind. Dabei handelt es sich um die Früchte des Baumes. In den Schoten befinden sich jeweils bis zu 15 Samen, getrennt voneinander durch das Fruchtfleisch, das sogenannte „Carob“. In seinen Ursprungsgebieten wird Carob häufig roh verzehrt, doch in hiesigen Bio-Märkten findet sich Carob vor allem getrocknet und gemahlen als Pulver. Geschmack und Verwendung Carob-Pulver hat einen fruchtig-süßen Karamellgeschmack und wird daher oft als weniger bittere Alternative zu Kakao verwendet. Du kannst Carob genauso verwenden wie Kakaopulver, beispielsweise, um heiße „Schokolade“ oder „Schoko“-Pudding zuzubereiten oder um einen Marmorkuchen zu backen. Ersetze in Rezepten die Kakaopulvermenge einfach durch das Carob-Pulver. Außerdem verfügt Carob-Pulver über ein paar Vorteile, die dafür sprechen, ab und zu Kakao durch Carob auszutauschen. Carob: Das macht es so gesund Carob stammt aus den Schoten des Johannisbrotbaums. (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures) Carob punktet gleich mehrfach aus gesundheitlicher Sicht: Carob ist nährstoffreich. Es enthält unter anderen Vitamin A und B-Vitamine sowie wichtige Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Kalium. Außerdem sind geringe Mengen an Eisen, Phosphor und Eiweiß enthalten. Carob ist beinahe fettfrei, dafür aber reich an antioxidativen Polyphenolen (sekundäre Pflanzenstoffe) und Ballaststoffen. Die Ballaststoffe sorgen zusammen mit dem natürlich enthaltenem Zucker dafür, dass Carob ein guter Energielieferant ist. Außerdem ist Carob recht kalorienarm: Es enthält auf 100 Gramm etwa 255 Kilokalorien, während es 100 Gramm Kakaopulver auf 390 Kilokalorien bringen. Im Gegensatz zu Kakao enthält Carob keine anregenden Substanzen wie Koffein oder Theobromin. So ist es auch für Kinder gut geeignet. Was sagt die Forschung zum gesundheitlichen Wert von Carob? Laut einer Studie kann der Verzehr eines Carob-Extraktes eine kurzfristige Senkung der Blutfettwerte (also eine Senkung des Cholesterins) bewirken und die Fettverbrennung ankurbeln. In einer kleinen Studie aus dem Jahr 2019 wurde bei denjenigen jungen Sportler:innen eine leichte Gewichtsabnahme festgestellt, die Carob anstelle eines Placebos zu sich nahmen. Allerdings kam es weder zu einer nennenswerten Abnahme von Fett noch zu einer Zunahme der Muskelmasse. Die Studienlage zu Carob ist noch dürftig. Gesicherte Erkenntnisse über seine medizinische Wirkung gibt es noch nicht. Du solltest Carob daher nicht als Heilmittel betrachten, sondern als leckere und bekömmliche Kakaoalternative beim Kochen und Backen. Wie nachhaltig ist Carob? Der Johannisbrotbaum ist genügsam und gut für den Bio-Anbau geeignet (Foto: CC0 / Pixabay / JoostG) Schokolade zählt zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln – unter anderem, weil die Herstellung ihrer Hauptzutat Kakao große Mengen an Wasser benötigt. Für die Produktion von 100 Gramm Schokolade können durchschnittlich 1.700 Liter Wasser nötig sein. Bei Carob sieht die Ökobilanz teilweise besser aus als bei Kakao: Der Johannisbrotbaum gedeiht auch unter schwierigen Bedingungen: Er wächst auch auf sandigen Böden, toleriert einen hohen Salzgehalt in der Erde und kommt längere Zeit ohne Wasser aus. Der Baum speichert Wasser in seinen ledrigen Blättern. Weil er so genügsam ist und nicht viel Pflegeaufwand benötigt, ist der Johannisbrotbaum für den Bio-Anbau gut geeignet. Kakaobäume hingegen sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Weil die Kakaobäume so empfindlich sind, werden sie im konventionellen Anbau häufig mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt. Diese können laut Deutschlandfunk zu Haut- und Atemwegserkrankungen bei den Arbeiter:innen führen. Der Johannisbrotbaum kann die Qualität des Bodens verbessern und diesen fruchtbarer machen. Trotzdem gilt für Carob wie auch für Kakao: Die Zutaten müssen lange Transportwege zurücklegen, bis sie bei uns in den Regalen stehen. Damit verbunden ist die Emission von klimaschädlichen Gasen wie CO2. Allerdings wächst der Johannisbrotbaum auch in Spanien, Italien, Kroatien oder Zypern und kann daher immerhin aus Europa bezogen werden. Fazit: Kakao oder Carob – was ist besser? Carob schmeckt süßer und weniger bitter als Kakao, du kannst ihn aber auf gleiche Art verwenden. Im Gegensatz zu Kakao enthält Carob keine aufputschenden Substanzen, auf die manche Menschen empfindlich reagieren. Außerdem kann Carob eine nachhaltigere Wahl als Kakao sein: Der Johannisbrotbaum ist weniger empfindlich, braucht nicht so viel Wasser oder Pflanzenschutzmittel und wächst auch in Südeuropa. Deswegen lohnt es sich aus gesundheitlicher und ökologischer Sicht, Carob als Kakaoalternative zu probieren. Weiterlesen auf Utopia.de: Johannisbrotkernmehl: Infos zu Anwendung und Nachhaltigkeit Fairtrade-Kakao: Das musst du wissen Vegane Schokomuffins: Rezept ohne Ei, Butter und Milch ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 99 0 Vielen Dank für deine Stimme! 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