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Imprägnieren: So funktioniert es umweltfreundlich

Imprägnieren
Foto: CC0 / Pixabay / Tabeajaichhalt

Kleidung und Schuhe zu imprägnieren hält zwar Wasser von ihnen ab, aber Imprägniersprays sind nicht besonders umweltfreundlich. In diesem Artikel findest du nachhaltige Alternativen.

In Sachen Umweltverträglichkeit schneiden Imprägniersprays eher schlecht ab. Das liegt vor allem an polyfluorierten Chemikalien (PFC). Diese schützen zwar vor äußeren Einflüssen wie Hitze und Feuchtigkeit, sind jedoch für die Umwelt giftig. Wenn sie in Gewässer gelangen, können sie über Luft, Wasser oder Nahrung langfristig auch uns Menschen schaden.

Zudem sind PFCs enorm langlebig und können nur schlecht abgebaut werden. Einige haben sogar eine „reproduktionstoxische“ Wirkung – sie schränken die menschliche Fruchtbarkeit ein. Daher zeigen wir dir in diesem Artikel ökologischere Alternativen zu Imprägniersprays. Mit diesen kannst du nicht nur Schuhe, sondern auch Zelte und Outdoorkleidung wie Regenjacken wasserfester machen.

Mit Leinöl imprägnieren

Leinöl kannst du nicht nur essen, sondern auch zum Imprägnieren verwenden.
Leinöl kannst du nicht nur essen, sondern auch zum Imprägnieren verwenden.
(Foto: CC0 / Pixabay / Sophieja23)

Mit Leinöl kannst du Holz ölen – das Öl reagiert mit dem Sauerstoff und bildet eine wasserabweisende Oberfläche. Du kannst damit aber auch Schuhe aus Leder oder Stoff und Textilien imprägnieren. Das gilt genauso für Regenjacken. Vegane Schuhe aus Kunstleder können die im Öl enthaltene Fette allerdings nicht aufnehmen. Auf ihrer Oberfläche bildet sich lediglich ein Schmierfilm.

Hinweis: Verwende raffiniertes Leinöl, da unraffiniertes durch die Oxidation ranzig wird und unangenehm riecht.

So gelingt dir das Imprägnieren:

  1. Säubere das Kleidungsstück von Schmutz.
  2. Lege altes Zeitungspapier auf dem Boden aus, damit nichts schmutzig wird.
  3. Streiche die Schuhe oder das Kleidungsstück mit einem Pinsel oder Lappen ein. Achte darauf, keine Stelle zu vergessen.
  4. Wische eventuellen Ölüberschuss nach einer Stunde mit einem sauberen Lappen ab.
  5. Lasse das Öl 24 Stunden einwirken. Wiederhole anschließend die Prozedur, um die Schuhe beziehungsweise die Kleidung noch wasserundurchlässiger zu machen.
  6. Lasse die Teile anschließend wieder für 24 Stunden trocknen. Hänge sie dafür an einen Ort, an dem sie nicht staubig oder nass werden.

Wiederhole den Vorgang, sobald der Stoff wieder wasserdurchlässig wird – in der Regel hält eine Imprägnierung ein Jahr.

Schuhe mit Melkfett pflegen

Sogar mit Melkfett kannst du Lederschuhe imprägnieren.
Sogar mit Melkfett kannst du Lederschuhe imprägnieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / andreas160578)

Statt mit Schuhcreme kannst du Lederschuhe auch mit Melkfett besser schützen. Dadurch sind sie zwar nicht komplett wasserfest, weisen aber Schmutz besser ab.

Hinweis: Verwende bei Rau- und Wildleder kein Melkfett, da es das Material zerstören kann.

So gelingt Imprägnieren mit Melkfett:

  1. Putze die Schuhe.
  2. Trage eine dünne Schicht Melkfett auf deine Schuhe auf und verteile diese in alle Ecken. Gehe dabei sparsam mit dem Fett um – wird es zu viel, können die Schuhe das Fett nicht mehr aufnehmen und sind weniger atmungsaktiv.
  3. Lasse die Schicht zwei oder drei Stunden einwirken, bevor du mit der nächsten weitermachst.
  4. Arbeite mit zwei bis drei dünnen Schichten.

Melkfett ist übrigens kein tierisches Produkt, sondern besteht hauptsächlich aus Vaseline. Vaseline ist ein Erdölprodukt und damit auch nicht wirklich umweltfreundlich – aber weniger bedenklich als herkömmliche Imprägniersprays mit PFC. 

Schuhe mit Kerzenwachs imprägnieren

Kerzenwachs hat eine wasserabweisende Wirkung.
Kerzenwachs hat eine wasserabweisende Wirkung.
(Foto: CC0 / Pixabay / tatlin)

Willst du Schuhe oder andere Kleidungsstücke aus Stoff oder Veloursleder imprägnieren, klappt das sogar mit Kerzenwachs. Imprägnieren ist eine gute Möglichkeit, Kerzenreste zu verwerten. Das solltest du dabei beachten:

  1. Befreie die Schuhe von Schmutz und lasse sie trocknen.
  2. Stopfe sie mit altem Zeitungspapier aus, damit sie ihre Form bewahren.
  3. Verwende eine große, weiße Kerze oder Reste davon (um Verfärbungen zu vermeiden).
  4. Bringe das Wachs zum Schmelzen, indem du es in eine leere Konservendose gibst und dann ins Wasserbad stellst.
  5. Pinsle den Schuh gründlich damit ein.
  6. Alternativ kannst du ein Stück Wachs an der Sonne oder in der Nähe der Heizung etwas weicher werden lassen. Reibe dann den Schuh damit ein und föhne ihn auf der höchsten Stufe so lange, bis das Wachs eingezogen ist.
  7. Warte, bis das Wachs ausgehärtet ist.
  8. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Trage lieber mehrere dünne Schichten als eine einzige dicke Schicht auf.

Du kannst diese Schritte immer dann wiederholen, wenn die Schutzwirkung nachlässt. Vielleicht musst du dann auch nur ein paar einzelne Stellen behandeln und nicht den ganzen Schuh.

Imprägnieren mit Bienenwachs

Mit etwas Bienenwachs kannst du besonders gut Lederschuhe imprägnieren.
Mit etwas Bienenwachs kannst du besonders gut Lederschuhe imprägnieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Bienenwachs schützt vor Wasser und Wind und pflegt gleichzeitig. Besonders für Lederschuhe ist es geeignet, aber auch für Stoffe.

Beachte: Mit Bienenwachs imprägnierte Stoffe darfst du anschließend nicht mehr bügeln oder in der Waschmaschine waschen.

So kannst du mit Bienenwachs imprägnieren: 

  1. Erhitze 10 Gramm Bienenwachs im Wasserbad und vermenge es mit 40 Gramm Lanolin und etwa 50 Millilitern Olivenöl.
  2. Lasse die Mischung erkalten.
  3. Trage die Mischung auf deine Schuhe oder den Stoff mit einem Pinsel auf. Starte mit einer dünnen Schicht, die du einwirken lässt.
  4. Poliere deine Schuhe mit einem weichen Tuch.
  5. Lasse die Mischung etwa zwei bis drei Stunden einwirken und wiederhole die Anwendung. 

Übrigens: Aus Bienenwachs und Baumwollresten kannst du wiederverwendbare Wachstücher selber machen, die eine nachhaltige Alternative zu Frischhaltefolie sind.

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Überarbeitet von Lea Hermann

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