Die Kastanienzeit ist angebrochen. Wir erklären dir den Unterschied zwischen Ross- und Esskastanien, wie du sie voneinander unterscheidest und wie du sie lagern kannst.
Verfärben sich draußen die Blätter, hat mit dem Herbst auch die Kastanienzeit begonnen. Ab September kannst du Kastanien sammeln. Mit Kastanien kann man unter anderem Kastanienmännchen basteln, das Haus herbstlich dekorieren, aber auch zum Essen sind sie geeignet – sofern es sich dann auch um Esskastanien, Maronen oder Maroni genannt, handelt.
Was im Volksmund unter den Begriff Kastanie fällt, gehört nicht immer zur Gattung der Kastanie. Die Rosskastanie begegnet dir draußen in unseren Wäldern wohl am häufigsten. Dabei handelt es sich hier nicht nur um eine nicht essbare Sorte, sondern eigentlich auch um eine Unterart, die zur Familie der Seifengewächse gehört.
Kastanienzeit: Der Unterschied zwischen Ross- und Esskastanien
Bricht die Kastanienzeit an, kann es auch immer mal wieder zu Verwechslungen bei den verschieden Sorte kommen. Die Rosskastanie ist nicht essbar und verursacht durch sogenannte Saponine Bauchschmerzen oder Übelkeit beim Menschen. Die Rosskastanie kannst du für Dekozwecke oder als Waschmittel-Ersatz verwenden. Glücklicherweise lassen sich Rosskastanie und Esskastanie gut unterscheiden. Hier die wichtigsten Erkennungsmerkmale von der Frucht bis zur Pflanze:
1. Früchte
Die Früchte sind letztlich das, wo die größte Sorgfaltspflicht besteht, um sie auf Essbarkeit zu prüfen. Hier gibt es zum Glück deutliche Erkennungsmerkmale auf beiden Seiten. Die Frucht der Rosskastanie ist sehr rund und sehr kugelförmig. Dagegen zeigt die Frucht der Esskastanie eine abgeflachte Seite und hat eine behaarte Spitze.
2. Fruchthülle
Die Fruchthülle der Rosskastanie hat wenige, harte Stacheln, wogegen die Fruchthülle bei essbaren Kastanien viele und dafür weiche Stacheln aufweist. Das Anfassen der leicht ledrigen Fruchthülle einer Rosskastanie würde dir vermutlich Schmerzen bereiten oder zumindest unangenehm auf der Haut sein, was bei der Esskastanie der Fall wäre.
3. Blätter der Bäume
Im Bestfall liegt die Frucht nicht weit vom Baum. So hast du ein drittes Kriterium, welches du zur Unterscheidung zu Rate ziehen kannst. Die Blätter unterscheiden sich in ihrer Form nämlich ganz deutlich voneinander. Die Blätter des Baumes der Rosskastanie sehen quasi aus wie eine Hand. Sie haben fünf bis sieben Glieder und werden gerne zum Dekorieren verwendet, weil es so das typische Herbst-Laubblatt ist. Du kannst zum Beispiel die Blätter pressen, um dann mit dem Herbstlaub zu basteln. Die Blätter der Esskastanien haben dagegen keine Glieder, sondern entsprechen einem einfachen Blatt mit gezacktem Rand.
Übrigens: Bei Maronen handelt es sich um eine spezielle Züchtungsart der Esskastanie. Maronen sind somit keine eigene Art, sondern bringen größere Früchte und sind aromatischer im Geschmack.
Kastanienzeit: So lagerst du Kastanien richtig
Kastanien, die du zu Dekorationszwecken oder zum Basteln gesammelt hast, finden während der Kastanienzeit meist direkt ihre Verwendung. Du musst dir dabei über Lagerung weniger Gedanken machen.
Insbesondere bei essbaren Kastanien solltest du jedoch auf die richtige Lagerung achten, damit sie dir nicht verderben und du sie über die Kastanienzeit hinaus genießen kannst. Durch ihren geringen Wassergehalt neigen Esskastanien dazu, schnell auszutrocknen und dann ungenießbar zu werden. Zudem bieten die Früchte Schimmelpilzen einen sehr guten Nährboden, weil sie reich an Kohlenhydraten und Zucker sind.
Suche also einen möglichst dunklen und kühlen Ort für die Lagerung deiner Esskastanien, zum Beispiel in einem Korb, der an den Seiten viel Luft einlässt. Noch besser wäre, wenn die einzelnen Früchte frei für sich liegen können. Erfüllst du diese Bedingungen sind die Esskastanien rund drei Monate lagerfähig, falls die Ausbeute doch mal größer gewesen ist als der Hunger.
Auch Esskastanien einzufrieren macht sie lange haltbar. Das gilt für die Frucht roh mit Schale, wie auch in geschälter und verarbeiteter Form. So kannst du nach der Kastanienzeit eine Haltbarkeitszeit von zwölf Monaten erreichen.
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Überarbeitet von Lea Hermann
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