Herkunft, Preis, Geschmack und Inhaltsstoffe: Überall darin besteht ein Unterschied zwischen Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt. Was es mit den beiden Gewürzen genau auf sich hat, erfährst du hier.
Ob in Plätzchen, Glühwein, Hefegebäcken oder Kuchen: Zimt begegnet uns in vielen Leckereien, vor allem in der Weihnachtszeit. Kaufst du diese im Supermarkt, wird es sich bei dem darin verwendeten Zimt höchstwahrscheinlich eher um die günstige Sorte Cassia als um den höherpreisigen Ceylon-Zimt handeln. Doch der Preis ist nicht der einzige Unterschied zwischen Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt.
1. Unterschied zwischen Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt: Der Rohstoff
Ceylon- und Cassia-Zimt werden sowohl von unterschiedlichen Bäumen geerntet, wie auch von einem unterschiedlichen Teil des Baums.
Bei Zimt handelt es sich um die Rinde tropischer Bäume, welche vor allem in Sri Lanka, Bangladesch und China vorkommen. Für die Zimtproduktion wird die Rinde getrocknet und entweder als Zimtstangen oder gemahlen verkauft.
Je nachdem, von welchem Baum die Rinde stammt und ob sie in dünnen oder dicken Schichten abgetragen wird, handelt es sich um Ceylon- oder Cassia-Zimt:
- Ceylon-Zimt ist Echter Zimt (Canehl) und wird in sehr dünnen Schichten aus der Rinde des Ceylon-Zimtbaums, auch Echter Ceylon (Cinnamomum verum) genannt, geerntet. Der Echte Ceylon hat seine ursprüngliche Heimat in Sri Lanka, mittlerweile gibt es aber auch in anderen tropischen Ländern Anbaugebiete.
- Cassia-Zimt stammt aus den dicken Schichten der Zimtkassie (Cinnamomum cassia), auch Chinesischer Zimtbaum genannt, die ihren Ursprung im südlichen China hat. Cassia-Zimt ist kein Echter Zimt, sondern ein eigenes Gewürz, auch wenn die Gewürzrinde der Kassie oft als minderwertiger Zimt bezeichnet wird.
2. Unterschied bei Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt: Der Geschmack
Zwar gehören beide Bäume zur Familie der Lorbeergewächse, doch trotzdem ergibt sich aus den verschiedenen Sorten natürlich auch ein sensorischer Unterschied zwischen Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt:
- Ceylon-Zimt zeichnet sich durch einen subtilen, aromatischen und süßlichen Geschmack aus, den Kenner:innen sogar als blumig bezeichnen. Das gemahlene Pulver hat eine hellbraune Farbe. Aufgrund seines exquisiten Geschmacks gilt Ceylon-Zimt als das höherwertige Gewürz und ist entsprechend auch teurer.
- Cassia-Zimt ist dennoch die weiter verbreitete Sorte, da sie aufgrund eines höheren Gehalts am aromatischen Stoff Zimtaldehyd sehr würzig ist. Das Aroma hält dem Backvorgang gut stand, weswegen es das bevorzugte Gewürz bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln ist. Cassia-Zimt ist gröber und dunkler und mit seiner geringen Qualität günstiger als Ceylon-Zimt.
3. Großer Unterschied: Der Cumarin-Gehalt
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt hat mit den Inhaltsstoffen zu tun. Zimt gilt gemeinhin als ein sehr gesundes Gewürz, da es ätherische Öle enthält, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Neben Zimtaldehyd sind weitere Bestandteile dieser ätherischen Öle zum Beispiel Eugenol und Cumarin. Der Gehalt an diesen Stoffen unterscheidet sich je nach Sorte:
- Eugenol: Während Ceylon-Zimt bis zu fünf Prozent von dem Stoff enthält, gibt es nur Spuren davon im Cassia-Zimt. Eugenol gehört zu den Polyphenolen, die als zellschützende Antioxidantien bekannt sind. Studien konnten entzündungshemmende, antioxidative, schmerzlindernde und antimikrobielle Eigenschaften bestätigen. Wie genau Eugenol im Zusammenhang mit den anderen Inhaltsstoffen von Ceylon-Zimt wirkt, ist noch nicht genau erforscht.
- Cumarin: Cassia-Zimt enthält laut Foodwatch etwa 200 Mal mehr Cumarin als Ceylon-Zimt, Stiftung Warentest ist zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Der Stoff gilt als leberschädigend, wenn du zu viel davon aufnimmst. Cassia-Zimt enthält so viel, dass du bereits mit zwei Gramm davon pro Tag die empfohlene Höchstgrenze erreichst.
Wieviel Zimt ist gesund?
Laut der Verbraucherzentrale entspricht diese Höchstgrenze in etwa einem gehäuften Teelöffel Zimt. Du musst dir aber nicht sofort Sorgen machen, wenn du während der Weihnachtszeit ab und zu mehr Cassia-Zimt zu dir nimmst. Leberschäden entstehen der Verbrauchzentrale zufolge erst, wenn du große Mengen über einen längeren Zeitraum zu dir nimmst. Möchtest du trotzdem auf Nummer Sicher gehen, solltest du zum cumarinarmen Ceylon-Zimt greifen.
Was, wenn nicht draufsteht, ob es Cassia- oder Ceylon-Zimt ist?
Wenn du Zimtstangen kaufen möchtest und keine Sortenangabe findest, schaue dir die Stangen genau an:
- Wenn du sehr dünne Rindenschichten erkennen kannst, die so zusammengesteckt sind, dass ihr Aussehen dem einer Zigarre ähnelt, handelt es sich um Ceylon-Zimt.
- Werden die dicken Schichten der Cassia-Rinde zusammengerollt, entsteht dagegen in der Mitte ein Hohlraum.
Auf den Verpackungen von Fertigbackwaren und anderen zimthaltigen Lebensmitteln steht häufig nur „Zimt“, ohne Angabe der Sorte. Dann kannst du meistens davon ausgehen, dass es sich um den günstigen Cassia-Zimt handelt. Findest du deine zimtige Lieblingsleckerei nicht mit Ceylon-Zimt, kannst du im Bio-Markt Ceylon-Zimtpulver kaufen und damit selbst backen, zum Beispiel:
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