Khaprakäfer befallen deine Vorräte. Wie du die Schädlinge erkennst, wie du sie bekämpfen und ihnen am besten vorbeugen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Khaprakäfer sind eine Käferart aus der Familie der Speckkäfer, die für Menschen besonders unangenehm sind. So befallen sie deine Lebensmittel, verderben und verunreinigen sie. Der Kontakt mit ihnen kann zudem allergische Reaktionen auslösen. Im Gegensatz zum gemeinen Speckkäfer, der vor allem tierische Eiweiße wie in Käse oder Fleisch frisst, befallen Khaprakäfer in erster Linie (aber nicht nur) Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs.
Khaprakäfer zählen zu den 100 problematischsten invasiven Arten. Das bedeutet in diesem Fall, dass sie sich extrem schnell vermehren und in dieser Menge ganze Vorratsschränke ausrotten können.
Vorab: Die Bekämpfung des Khaprakäfers ist nicht leicht. Wichtig ist es, einem Befall vorzubeugen, da du betroffene Lebensmittel leider wegwerfen musst.
So sehen Khaprakäfer aus
Um Khaprakäfer erkennen zu können, solltest du dich vorher mit ihrem Aussehen vertraut machen:
- Sie sind zwei bis drei Millimeter lang,
- haben einen schwarzbraun geschuppten und dicht behaarten Körper,
- besitzen kurze Fühler
- und können nicht fliegen.
Die Larven werden bis zu fünf Millimeter lang und werden nach hinten etwas schmaler. Sie sind gelblich gefärbt und dicht behaart. Die Larven entwickeln sich normalerweise innerhalb von vier Wochen zum ausgewachsenen Käfer. Ein Käfer-Weibchen legt in einem Zeitraum von sechs Tagen bis zu 80 Eier ab. Die Larven schlüpfen innerhalb von fünf bis sieben Tagen.
Der Khaprakäfer mag es warm und trocken. Das bedeutet, er nistet sich vor allem in den Sommermonaten gerne ein, wenn es mehrere Monate kontinuierlich warm ist. Gleichzeitig ist der Käfer recht robust und hält auch mal schwache Minustemperaturen aus. Im Normalfall leben die Khaprakäfer nur wenige Wochen.
Befall erkennen
Ein Befall ist nicht immer leicht zu erkennen, da sich die Khaprakäfer gerne in den Tiefen des Lebensmittels oder Produkts verstecken. Erste Anzeichen sind oft die haarigen Larvenhäute, die die Käfer bei ihrer Entwicklung zurücklassen. Diese Häute und auch der Kot der Käfer verunreinigen die Lebensmittel.
Khaprakäfer sorgen auch dafür, dass Lebensmittel verderben, indem sie und ihre Larven Verpackungsmaterial durchbeißen und Lebensmittel anfressen. Die Larven können sich auch in Getreidekörner hineinbohren. Da auch tierische Produkte wie Wolle auf dem Speiseplan der Käfer stehen, können sie auch in Kleidung und anderen Textilien wie Decken zu finden sein.
Um herauszufinden, ob du Khaprakäfer im Haus hast, kannst du Pheromonfallen aufstellen, die im Fachhandel oder in einigen Drogeriemärkten erhältlich sind. So werden die Käfer angelockt und bleiben an der Klebefläche haften.
Khaprakäfer bekämpfen
Hast du einen Befall mit Khaprakäfern entdeckt, heißt es schnell zu handeln. So gehst du am besten vor:
- Identifiziere befallene Lebensmittel. Gehe jedes einzelne Produkt, jedes Regal und jede Schublade durch.
- Werfe die befallenen Lebensmittel vollständig weg. Du kannst sie leider nicht retten, da die Eier, der Kot und junge Larven schwer zu erkennen sind. Vergiss nicht, den Müll zu trennen und Lebensmittel und Verpackungsmaterial in die entsprechenden Mülltonnen zu werfen.
- Trage den Müll gleich hinaus, sodass die Khaprakäfer nicht mehr in der Wohnung sind.
- Reinige alle befallenen Stellen und Gefäße. Arbeite mit Staubsauger, feuchtem Lappen und Essig. Achte besonders auf Ritzen in Regalen und Schränken oder am Boden in Sockelleisten. Auch dort verstecken sich Käfer gern oder legen ihre Eier dort ab.
Entdeckst du bei der Prozedur Khaprakäfer, kannst du diese in einem verschließbaren Glas sammeln und anschließend draußen weit weg aussetzen.
Vergiss nicht, Textilien aus tierischen Materialien zu durchsuchen. Diese solltest du bei mindestens 60 Grad waschen. Ist dies nicht möglich, kannst du die Kleidungsstücke bei mindestens -18 Grad Celsius einige Stunden im Gefrierfach lagern.
Zusätzlich gibt es weitere Mittel, um Khaprakäfer zu bekämpfen:
- Schlupfwespen (Lagererzwespen): Diese Wespen sind nicht gefährlich, sondern nützliche Parasiten. Sie fressen die Eier der Käfer und verhindern so eine Vermehrung. Schlupfwespen sind somit eine umweltfreundliche und effiziente Methode, um Khaprakäfer loszuwerden. Finden sie keine Nahrung mehr, wandern sie ab.
- Raubwanzen: Sogenannte Lagerpiraten sind ebenso natürliche Fressfeinde, die die Eier, Larven und Puppen fressen.
- Kieselerde-Pulver beziehungsweise Kieselgur aus dem Baumarkt ist ein natürlicher Rohstoff, der unbedenklich für Mensch und Umwelt ist. Wenn die Käfer mit diesem Pulver in Kontakt kommen, trocknen diese wegen der scharfen Ecken der Körner nach kurzer Zeit aus.
Khaprakäfer: Prävention
Khaprakäfer können in jedem Haushalt auftauchen, doch es gibt ein paar Punkte, mit denen du die Vorratsschädlinge fernhalten kannst:
- Potentielle Nahrungsquellen schützen: Lagere deine Lebensmittel richtig, damit Khaprakäfer möglichst keine Nahrung finden und sich so gar nicht erst bei dir einnisten. Wenn du gekaufte Lebensmittel direkt in luftdicht verschließbare (Glas-)Gefäße umfüllst, kannst du sie vor einem Befall schützen. Der Khaprakäfer kommt oft mit eingekauften Lebensmitteln ins Haus, die bereits befallen sind. Sind andere Nahrungsmittel ausreichend geschützt, kann er sich in diesem Fall nicht noch weiter ausbreiten.
- Regelmäßiges Kontrollieren: Kontrolliere immer mal wieder deine Vorräte auf einen Befall. Schwenke dafür die Packungen und achte auf Anzeichen wie Larven oder Puppen. Bevorzugte Nahrungsmittel des Khaprakäfers ist Getreide, also zum Beispiel Dinkel, Gerste, Hafer, Mais, Malz, Reis, Roggen oder Weizen, sowie Getreideprodukte wie Flocken, Mehl oder Müsli. Der Käfer mag auch Erbsen, Gewürze, Kichererbsen, Linsen oder Nüsse. Habe also besonders auf diese Lebensmittel ein Auge.
- Sauber halten: Reinige regelmäßig Schubladen, Schränke und Regale. Befreie sie von Bröseln und wische alles aus. Ebenso solltest du regelmäßig staubsaugen und wischen, um mögliche Verstecke der Khaprakäfer zu erwischen. Tipps zum Putzen erhältst du in unserem Artikel: Putzplan: So reinigst du deine Wohnung effektiv.
Vor allem nach einem Befall solltest du für die nächsten Monate immer wieder kontrollieren und wiederholt putzen, da die Weibchen häufig bereits Eier gelegt haben oder du beim ersten Entfernen etwas übersehen haben könntest. Am besten kombinierst du diese Methoden, damit du sicher sein kannst, dass die Schädlinge tatsächlich weg sind.
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