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Kidneybohnen bei Öko-Test: Bio-Bohnen klarer Sieger, Transportwege aber großes Problem

Kidneybohnen im Test
Fotos: Ökotest.de

Ob Chili sin Carne oder mexikanische Wraps – beide Gerichte kommen nicht ohne Kidneybohnen aus. Öko-Test hat 20 Produkte im Glas und in der Dose getestet und wenig daran auszusetzen. Ein großes Problem haben aber alle Kidneybohnen im Test.

Hast du schon mal ein veganes Burgerpatty aus Kidneybohnen ausprobiert? Oder einen mexikanischen Salat mit Kidneybohnen und Mais? Lecker! Gerade bei Vegetarier:innen und Veganer:innen sind die roten Bohnen beliebt. Zurecht, denn Kidneybohnen sind gesund und liefern dem Körper viel pflanzliches Eiweiß und Ballaststoffe.

Mit 100 Gramm der Bohnen können Erwachsene bereits rund 15 Prozent ihres täglichen Eiweißbedarfs decken, so Öko-Test. Das Verbrauchermagazin hat 20 vorgekochte Kidneybohnen auf mögliche Schadstoffe überprüft und die Anbaubedingungen unter die Lupe genommen. Die Testergebnisse kannst du gratis lesen.

Kidneybohnen im Test: Kaum Schadstoffe gefunden

Die gute Nachricht im Kidneybohnen-Test des Verbrauchermagazins Öko-Test: In den untersuchten Kidneybohnen stecken kaum Schadstoffe. Die Labore fanden in den Produkten kein Mineralöl, kein Glyphosat und auch kein Bisphenol A, das theoretisch von der Dosenbeschichtung auf die Hülsenfrüchte übergehen könnte. Auch auf die problematischen Metalle Nickel und Cadmium ließ Öko-Test die Kidneybohnen testen, auch hier gibt es Entwarnung.

Ein gefährliches Pestizid steckte allerdings in einem der Produkte: Das Spritzmittel Fluazifop, das laut europäischer Chemikalienagentur die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann.

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Bio-Kidneybohnen eindeutige Sieger im Test

Von den 20 vorgekochten Kidneybohnen im Glas oder in der Dose waren sechs Bio-Produkte. Fünf Bio-Marken erhielten das Testergebnis „sehr gut“, darunter Bohnen von Alnatura, Dennree und Rapunzel.

Insgesamt drei Kidneybohnen aus konventionellem Anbau zählen ebenfalls zu den „sehr guten“ Testsiegern, darunter das Produkt von Aldi Süd. Das Testurteil „gut“ erhielten unter anderem die preiswerten Kidneybohnen von ja! und der Edeka-Eigenmarke Gut&Günstig.

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Ein großer Vorteil bei den Bio-Kidneybohnen: Es wird kein Zucker zugesetzt. Die einzige Ausnahme ist das Produkt von Allos, in dem Rohrzucker verarbeitet ist. Auch in den meisten konventionellen Produkten im Test setzen die Hersteller Zucker zu – teils auch weitere Zusätze wie modifizierte Stärke und Calciumchlorid. Durchgefallen ist wegen dieser unbedenklichen Zusatzstoffe keines der Produkte, manche kommen aber ohne aus.

Kidneybohnen-Test: Transportwege sind problematisch

Kidneybohnen gehören in jedes Chili-sin-Carne-Rezept.
Kidneybohnen gehören in jedes Chili-sin-Carne-Rezept. (Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Allerdings haben alle Eiweißbomben ein großes Problem gemeinsam: Sie haben einen sehr langen Transportweg hinter sich, bevor sie bei uns im Supermarktregal stehen. Die Kidneybohnen kommen aus Nordamerika und China, ein Produkt aus Argentinien.

Öko-Test fragte die Hersteller nach der Lieferkette und den Arbeitsbedingungen. Die Bio-Hersteller beziehen die Kidneybohnen allesamt aus China, konnten laut dem Verbrauchermagazin aber glaubhaft die Anbauregionen nennen sowie die Einhaltung grundlegender Menschenrechte sicherstellen.

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Schade, dass es keine Kidneybohnen aus heimischem Anbau oder zumindest aus Europa gibt. Das dachte sich auch Öko-Test und hat bei Naturland nachgefragt. Der Anbau der roten Bohnen sei bei uns durchaus möglich, allerdings mangele es aber noch am passenden Saatgut und den entsprechenden Erntemaschinen. Einige Öko-Landwirt:innen versuchen sich bereits im Anbau.

Einen Tipp hat Öko-Test noch für den Verzehr: Wer nicht alle Kidneybohnen aus der Dose auf einmal verbraucht, sollte die Reste umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Sonst könnte sich Zinn aus den Dosen lösen und auf den Inhalt übergehen. Und wir von Utopia raten, das Bohnenwasser nicht einfach wegzuschütten, sondern daraus zum Beispiel veganen Eischnee zu machen.

Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2021 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

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