Kokosmilch ist als vegane Alternative zu Sahne oder für die asiatische Küche nicht mehr wegzudenken. Aber ist sie auch gesund? Wir verraten mehr zu ihren Nährwerten – und zur Klimabilanz.
Kokosmilch ist eine beliebte Zutat für asiatische Rezepte wie Currys oder Suppen. Durch den hohen Fettgehalt der „Milch“ eignet sich Kokosmilch hervorragend als veganer Ersatz für Sahne oder Creme fraîche. Viel gesünder ist sie allerdings nicht – und auch Anbau und Transport sind ökologisch fragwürdig.
Kokosmilch-Nährwerte: fett- und kalorienreich
Betrachtet man nur die Nährwerte von Kokosmilch, ist sie nicht gesünder als Sahne aus Kuhmilch. Das liegt daran, dass sie reich an gesättigten Fettsäuren ist, die als eher ungesund gelten.
Die Nährwerte von 100 Gramm Kokosmilch und Sahne (30 Prozent Fett) im Vergleich:
- Kalorien: 230 Gramm (Sahne: 280 Gramm)
- Fett: 24 Gramm (Sahne: 30 Gramm)
- davon gesättigte Fettsäuren: 21 Gramm (Sahne: 18 Gramm)
- Kohlenhydrate: 6 Gramm (Sahne: 3 Gramm)
- davon Zucker: 3 Gramm (Sahne: 3 Gramm)
- Eiweiß: 2 Gramm (Sahne: 2 Gramm)
- Ballaststoffe: 2 Gramm (Sahne: 0 Gramm)
Kokosmilch ist besonders reich an Biotin. Es ist wichtig für die Enzymsythese und den Stoffwechsel. Auch der Kaliumgehalt ist nicht zu verachten: Mit 379 Milligramm pro 100 Gramm kannst du gute zehn Prozent deines Tagesdarfs an Kalium decken.
Folgende Mineralstoffe sind auch in Kokosmilch enthalten: Calcium, Magnesium, Natrium und Phosphor.
Außerdem enthält Kokosmilch unter anderem:
Nicht so gesund: Kokosmilch und gesättigte Fettsäuren
Zwar hat Kokosmilch etwas weniger Kalorien und Fett als 30-prozentige Sahne. Die Bestandteile von Kohlenhydraten, Eiweiß und Ballaststoffen machen wiederum kaum einen Unterschied. Was die Kokosmilch weniger gesund macht, ist aber die Art von Fett: gesättigte Fettsäuren. In der Sahne sind nicht alle enhaltenen Fette gesättigt, bei der Kokosmilch hingegen schon.
Da gesättigte Fettsäuren laut vieler Studien als ungesund gelten, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, diese Fette nur in Maßen zu konsumieren.
Kokosmilch-Anbau und Transport: Bedenklich für die Umwelt
Laut Ökotest enthält jedes zweite Kokosprodukt Schadstoffe wie zum Beispiel Mineralöl, Weichmacher oder Chlorat. Zudem haben Kokosprodukte wegen der langen Transportwege eine ganz schlechte CO2-Bilanz. Und nicht nur das: Die Anbaubedingungen von Kokosnüssen sind mehr als bedenklich, weil sie auf immer mehr Fläche, mit mehr Dünger und vermehrt in Monokulturen angebaut werden. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass die Kokospalme recht langsam wächst und nicht sehr ertragreich ist.
Interessant ist aber, dass Kokosmilch insgesamt eine bessere CO2-Bilanz als tierische Sahne hat. Bei 100 Gramm Kokosmilch fällt ein CO2-Ausstoß von 0,05 Kilo an, bei Sahne 0,43.
Utopia empfiehlt daher: Kokosmilch solltest du nur hin und wieder kaufen, und in diesem Fall auf Bio-Qualität achten – zumal es für fast jedes Produkt ein anderes regionales Milchersatzprodukt gibt.
Weiterlesen auf Utopia:
- Kokosnuss: Ist das Superfood wirklich so gesund?
- Kokosöl-Anwendung: Gesunde Wirkung auf Haut, Haare und Zähne
- Fleischersatz: vegetarische Alternativen wie Tofu, Seitan, Lupine, Quorn, Tempeh
War dieser Artikel interessant?
- CO2-Recycling – so werden Verpackungen daraus
- Wirtschaften im Kreislauf: Was Unternehmen tun – und was du tun kannst
- Algenblüte: Wie sie entsteht und sich aufs Klima auswirkt
- Wasserstoff-Tankstellen: So funktionieren sie (mit Karte)
- Was sind umweltneutrale Produkte – und wie funktioniert die Herstellung?
- Aerosole: So wirken die schwebenden Partikel auf den Klimawandel
- CO2-Emissionen beim Heizen senken – ohne zu frieren
- Windenergie: Die 5 häufigsten Einwände – und was wirklich dahinter steckt
- Virales Video: Ist es zu spät, den Klimawandel zu stoppen?