Kopfschmerzen nach Sport: Ursachen und was dagegen hilft Von Martina Naumann Kategorien: Gesundheit Stand: 15. März 2024, 08:22 Uhr Foto: CC0/pixabay/sweetlouise Kopfschmerzen nach dem Sport bedeuten nicht zwangsläufig, dass du krank bist. Sie zeigen meist nur, dass dein Körper eine Pause braucht. Hier liest du, was du selbst tun kannst, damit du wieder Spaß am Sport hast. Du hast gerade trainiert und etwas für deine Gesundheit getan und dann sind da: die Kopfschmerzen nach dem Sport. Die Gründe sind meistens harmlos. In einigen Fällen können die Kopfschmerzen auch ein Warnsignal des Körpers sein, das auf Erkrankungen hindeutet. Daher solltest du die Signale deines Körpers genau beobachten und dann einen ärztlichen Rat einholen. Kopfschmerzen nach dem Sport sind Belastungskopfschmerzen Fachleute sprechen bei den Kopfschmerzen nach dem Sport von Belastungskopfschmerzen. Die International Headache Society klassifiziert Belastungskopfschmerzen als primäre Kopfschmerzen, die nicht durch eine andere Krankheit verursacht sind. Dagegen zählen zum Beispiel die Kopfschmerzen, bei einer Erkältung, zu den sekundären Kopfschmerzen. Gemäß den Definitionen lässt sich der Belastungskopfschmerz klar von anderen primären Arten abgrenzen – zum Beispiel von Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Belastungskopfschmerzen haben folgende Merkmale: Die Belastungskopfschmerzen treten meistens kurz nach dem Sport auf oder manchmal auch schon während des Trainings. Die Schmerzen halten zwischen wenigen Minuten bis zu ein paar Stunden an. Allerdings kann es auch mal einen ganzen Tag dauern, bis die Kopfschmerzen wieder nachlassen. Typisch für den Belastungskopfschmerz ist, dass der Schmerz auf beiden Kopfseiten pulsiert oder am Hinterkopf sitzt. Oft sind Kopfschmerzen nach dem Sport harmlos Kopfschmerzen nach dem Sport vergehen meist schnell wieder. (Foto: CC0 / Pixabay / Peggy_Marco) Die Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin berichtet von einer Untersuchung der Uni Giessen. Diese hat gezeigt, dass Kopfschmerzen nach dem Sport bei etwa 60 Prozent aller Sportler:innen gelegentlich auftreten – das gilt sowohl für den Profisport sowie die sportlichen Aktivitäten in der Freizeit. Medizinisch gesehen sind Kopfschmerzen kurz nach dem Sport zunächst einmal kein Symptom für eine Krankheit. Die genauen medizinischen Gründe für die Belastungskopfschmerzen sind noch nicht geklärt. Die Forscher:innen vermuten, dass es kurzzeitig zu einem höheren Druck im Kopf kommt oder dass nach der Anstrengung der Blutrückfluss über die Kopfvene gestört ist. Nimm die Kopfschmerzen dennoch ernst Kopfschmerzen nach dem Sport können allerdings auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. In vereinzelten Fällen waren die Kopfschmerzen der Sportler:innen der Studie der Universität Giessen, ein erstes Anzeichen für ernsthafte Krankheiten, wie Herzleiden oder Diabetes. Daher solltest du die Kopfschmerzen nach dem Sport erst nehmen und sie aufmerksam beobachten. Achte auf diese Anzeichen: Hast du regelmäßig nach dem Sport Kopfschmerzen oder treten sie zunehmend früher auf, während du noch trainierst? Nimmt die Heftigkeit des Schmerzes von Mal zu Mal zu? Helfen die üblichen Schmerzmittel nicht mehr? Verspürst du einen plötzlichen, stechenden Schmerz? Falls einige dieser Punkte auf dich zutreffen, dann vereinbare umgehend einen Termin bei einer/einem Ärzt:in. Kopfschmerzen nach dem Sport: Dann können sie auftreten Extremer Sport in den Bergen kann Kopfschmerzen nach dem Sport hervorrufen. (Foto: CC0/pixabay/stokpic) Kopfschmerzen nach dem Sport können sowohl bei Frauen und Männern auftreten, die gelegentlich Sport treiben, als auch im Profisport. Sie treten nicht nur bei älteren Menschen auf, es sind sogar häufiger Sportler:innen unter 35 Jahren betroffen. Die Studie der Universität Giessen berichtet vermehrt von jüngeren Patienten:innen. In einer weiteren Studie zu dem Thema mit 300 Teilnehmern:innen lag das Durchschnittsalter sogar bei 22 Jahren. Im Grunde können die Kopfschmerzen nach jeder anstrengenden körperlichen Arbeit und bei allen Sportarten auftreten. Bei einigen Sportarten berichteten die Sportler:innen in der Studie der Universität Giessen häufiger über Kopfschmerzen. Jedoch untersuchten die Fachleute nur 30 Sportler:innen, die sich wegen ihrer Beschwerden an die Klinik der Universität wandten. Daher sind statistisch relevante Aussagen darüber, bei welcher Sportart am häufigsten Kopfschmerzen auftreten, schwierig. Die Kopfschmerzen können laut der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) vermehrt nach dem Sport auftreten, wenn: du besonders viel trainierst oder dich beim Sport richtig auspowerst, es draußen heiß, sehr schwül oder die Ozonbelastung in der Luft sehr hoch ist, du in den Bergen unterwegs bist. Je höher du bist, desto geringer ist der Sauerstoffgehalt in der Luft oder du beim Sport nicht richtig atmest oder dich beim Training unbemerkt verspannst. Kopfschmerzen nach dem Sport können viele Auslöser haben Wenn du Kopfschmerzen während des Sports spürst, leg eine Pause ein. (Foto: CC0/pixabay/MabelAmber) So wie die medizinischen Gründe für die Kopfschmerzen nach dem Sport noch nicht klar eingegrenzt sich, können auch die Auslöser sehr individuell sein. Am besten versuchst du selbst, für dich den Auslöser einzugrenzen. Beobachte, ob du ein Muster entdeckst, wann die Kopfschmerzen nach dem Sport auftreten. Überprüfe deine Bewegungsabläufe mit qualifizierten Trainer:innen. So kannst du eventuelle Fehler in der Körperhaltung oder Technik entdecken, die zu Verspannungen führen können. Wenn du deinen Körper überlastest, kann er unter anderem auch mit Kopfschmerzen nach dem Sport reagieren. Probiere deshalb aus, ob die Kopfschmerzen auch auftreten, wenn du im aeroben Bereich trainierst – also mit niedriger Pulsfrequenz. Um herauszufinden, bei welcher Pulsfrequenz auch jemand ohne nennenswerte Kondition seinen Körper nicht überfordert, gibt es einen Trick. Die Apotheken-Umschau gibt dafür als Faustregel folgende Formel an: Ziehe von 180 dein Alter ab. Steigt deine Herzfrequenz weit über diesen Wert, reicht der Sauerstoff oft nicht aus, um den Bedarf deines Körpers zu decken. Er braucht den Sauerstoff, um aus den Kohlehydraten Glucose und somit Energie zu gewinnen. Laut der Apotheken Umschau erklärt, kann sich Milchsäure bildet und die Muskeln übersäuern, wenn durch das Training der Sauerstoff knapp wird. Du merkst es daran, dass du am nächsten Tag einen Muskelkater hast. Kopfschmerzen nach dem Sport können auch ein Zeichen dafür sein, dass du unterzuckert bist. Nimm dir zum Training eine Banane oder getrocknetes Obst, wie Feigen oder Aprikosen mit. So füllst du den Energiespeicher durch den Fruchtzucker schnell wieder auf. Alternativ kannst du dir einen selbst gemachten Müsliriegel zubereiten, den du zum Sport mitnimmst. Auch Nüsse sind ein guter Snack für Sportler. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe, wie Magnesium, Calcium oder Kalium, die du durch den Schweiß verloren hast. Die Sofortmaßnahme ist Ruhe, wenn die Kopfschmerzen nach dem Sport auftreten. Dein Körper braucht eine Pause, um sich zu erholen. Treten die Kopfschmerzen auf, während du Sport treibst, dann unterbrich dein Training und ruhe dich aus. Nach kurzer Zeit sollten die Kopfschmerzen von allein besser werden. Hast du öfter nach dem Sport Kopfschmerzen, dann gönne dir eine längere Pause ohne Sport. Vielleicht musst du dein Training langsamer angehen. Kopfschmerzen nach dem Sport: trinken ist wichtig Selbst gemixte Elektrolyte helfen Kopfschmerzen nach dem Sport vorzubeugen. (Foto: CC0/pixabay/PhotoMIX-Company) Wenn du zu wenig trinkst, kann das ebenfalls Kopfschmerzen nach dem Sport auslösen. Bei schweißtreibenden Trainings solltest du Wasser dabeihaben, damit du die ausgeschwitzte Flüssigkeit ersetzen kannst und nicht dehydrierst. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, 1,5 Liter pro Tag zu trinken. Bei heißem Wetter oder wenn du Sport treibst, solltest du bis zu einem Liter zusätzlich zu dir nehmen. Die Apotheken-Umschau rät Freizeitsportler:innen zu stillem Mineralwasser oder Saftschorlen. Ökotest weist darauf hin, dass viele der getesteten isotonischen Sportgetränke zu viel Zucker und zu wenige Mineralstoffe enthalten. Tipp! Du kannst dir das Sportgetränk auch selber mixen: Die Apotheken Umschau empfiehlt Apfel- oder Johannisbeersaft. Verdünne sie im Verhältnis 1 zu 2 mit Mineralwasser. Die Fruchtschorle gibt deinem Körper Elektrolyte zurück und füllt den Wasserhaushalt wieder auf. Auch einen elektrolytischen Drink kannst du dir einfach selbst mixen: Gib einige Spritzer frischen Zitronensaft und eine Prise Salz zu einem Liter Leitungswasser. Wenn du magst, kannst du auch Traubenzucker im Wasser auflösen. So erhält dein Körper wichtige Mineralien zurück, die du beim Sport ausgeschwitzt hast. Achtung: Du kannst auch zu viel trinken. Das Ärzteblatt warnt Sportler:innen davor, mehr zu trinken, als sie Durst verspüren. Zu viel Wasser im Blut kann die Konzentration der Mineralstoffe zu sehr verdünnen. Vor allem ein solcher Natriummangel kann zu Kopfschmerzen führen. Eine Studie aus den USA beschreibt, dass Sportler:innen den Flüssigkeitsverlust oftmals überschätzen und in kurzer Zeit zu viel trinken. Dadurch sind die Nieren überfordert und können das Wasser nicht schnell genug wieder ausscheiden. Es kommt zu einer gefährlichen Verdünnung der Mineralstoffe im Blut. In extremen Fällen kann zu wenig Natrium im Blut sogar Bewusstseinsstörungen hervorrufen, die Ärzt:innen mit einer Kochsalzinfusion behandeln müssen. Weiterlesen auf Utopia.de: Frühsport: 8 Gründe für ein morgendliches Workout Massageöl: Natürlich entspannen mit selbstgemachtem Massageöl Slow-Jogging: Wie der Fitness-Trend funktioniert Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 57 4 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Gewusst wie Hausmittel Sport HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: