Kubebenpfeffer ist bei uns in Deutschland recht unbekannt, dabei ist er nicht nur ein vielseitiges Gewürz, sondern auch eine Heilpflanze. Wir zeigen dir, wie Kubebenpfeffer wirkt und wie du ihn in der Küche verwenden kannst.
Der auf Java und anderen indonesischen Inseln heimische Kubebenpfeffer gehört zu den Pfeffergewächsen und ist mit dem handelsüblichen schwarzen Pfeffer verwandt. Die beiden Pfeffersorten unterscheiden sich jedoch im Geruch und im Geschmack: Kubebenpfeffer hat einen sehr intensiven Geruch, der leicht an Terpentin erinnert. Geschmacklich ist er weniger scharf, dafür leicht bitter.
Wie bei anderen Gewürzen auch solltest du bei Kubebenpfeffer auf fairen Handel achten, um bessere Arbeitsbedingungen auf den Plantagen zu unterstützen. Indem du Gewürze in Bio-Qualität kaufst, kannst du dazu beitragen, dass weniger chemisch-synthetische Pestizide in die Umwelt gelangen, denn Bio-Landwirtschaft verwendet keine. Auch für die Menschen, die diese Pflanzenschutzmittel ausbringen, sind sie gefährlich. Auf ökologisch bewirtschafteten Flächen ist außerdem die Artenvielfalt deutlich höher.
Was ist Kubebenpfeffer?
Als Kubebenpfeffer werden die Früchte eines bis zu sechs Meter langen Kletterstrauchs bezeichnet, der ursprünglich aus Indien und China stammt. Heute wird der Pfeffer auch in Indonesien, vor allem auf Java und auf Sumatra, sowie in Sri Lanka angebaut.
Die Pfefferkörner haben eine Größe von vier bis fünf Millimetern. Ähnlich wie bei schwarzem Pfeffer werden die Früchte grün, also noch unreif, geerntet. Anschließend werden sie in der Sonne getrocknet. Dadurch erhalten die Körner ihre typische schwarz-braune Farbe und die runzelige Oberfläche.
Kubebenpfeffer: Eine traditionelle Heilpflanze
Der Naturheilverein Theophrastus hat den Kubebenpfeffer zur Heilpflanze des Jahres 2016 gekürt, um auf die innerhalb der Erfahrungsmedizin überlieferten Wirkungen des Gewürzes aufmerksam zu machen. Demnach kommt der Pfeffer vor allem bei der naturheilkundlichen Behandlung von entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen der Harnwege und als auswurfförderndes Mittel bei chronischer Bronchitis zum Einsatz.
Kubebenpfeffer ist laut einer wissenschaftlichen Review reich an ätherischem Öl und Phytochemikalien, wie Lignane, Flavonoide und Alkaloide, die der Pflanze
- antioxidative,
- antibakterielle,
- entzündungshemmende und
- krebsbekämpfende Wirkungen
verleihen sollen.
Einer älteren Review zufolge soll Kubebenpfeffer zudem
- schleimlösend,
- konzentrationsfördernd und
- verdauungsfördernd
sein.
Jedoch fehlen noch klinische Studien, die untersuchen, wie Kubebenpfeffer tatsächlich im menschlichen Organismus wirkt.
Übrigens: Wie andere Pfefferarten ist Kubebenpfeffer auch in der Schwangerschaft und für Kinder in küchenüblichen Mengen geeignet. Scharfes Essen generell kann jedoch Sodbrennen auslösen oder verschlimmern.
Welche Inhaltsstoffe hat Kubebenpfeffer?
Die Heilwirkungen der Pfeffersorte werden auf seine einzigartige Kombination an Wirkstoffen zurückgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- ätherische Öle: Mit zehn bis 20 Prozent ist der Gehalt an ätherischen Ölen in Kubebenpfeffer recht hoch. Die Öle sorgen für die harntreibende sowie die schleimlösende Wirkung.
- Antioxidantien: Die enthaltenen Antioxidantien sollen oxidativen Stress reduzieren und die Zellalterung mindern.
- Harze (Cubebinsäure): Durch die Harze ist Kubebenpfeffer auch gut zum Räuchern geeignet. Außerdem verleihen sie dem Pfeffer seinen speziellen Geruch.
- Cubebin: Der pflanzeneigene Wirkstoff Cubebin sorgt nicht nur für den Geschmack, sondern auch für die konzentrations- und verdauungsfördernde Wirkung.
- Piperin: Der Wirkstoff ist auch in schwarzem und weißem Pfeffer enthalten und wirkt antibakteriell und antifungal. Der Stoff ist ebenfalls für die Schärfe des Pfeffers verantwortlich.
Anwendung von Kubebenpfeffer als Heilpflanze
Traditionell wird der Kubebenpfeffer hauptsächlich bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Atemwegserkrankungen (Asthma, Bronchitis)
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Blasenentzündung
Zur Anwendung werden ein bis zwei ganze Körner des Pfeffers mehrmals täglich zerkaut. Der pure Geschmack ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch unbedenklich. Unangenehme Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Lediglich in sehr hohen Dosen kann er den Magen reizen, was zu Schmerzen oder Erbrechen führen könnte.
So verwendest du ihn in der Küche
Kubebenpfeffer schmeckt bitter und dezent scharf. Er hat eine frische Note, die an Eukalyptus erinnert. Typisch für die Pfeffersorte ist das leichte Prickeln, das sie auf der Zunge hinterlässt – ähnlich wie beim Szechuan-Pfeffer, nur dass der gleichzeitig sehr scharf ist.
In der indonesischen, nordamerikanischen und der nordafrikanischen Küche ist das Gewürz sehr beliebt. So ist der Kubebenpfeffer ein fester Bestandteil der Gewürzmischung Ras el Hanout.
Du kannst Kubebenpfeffer für viele Rezepte verwenden – hier sind einige Beispiele:
- Der einzigartige Geschmack passt besonders gut zu Gerichten wie Linsensalat oder Linsensuppe.
- Wenn du einem Reisgericht eine asiatische Note verleihen möchtest, kannst du den Reis zusammen mit ein paar Pfefferkörnern kochen.
- Auch Gemüsegerichte kann die Kubebenpfeffer verfeinern. Für Kürbis-Rezepte oder Auberginen-Rezepte eignet sich Kubebenpfeffer besonders gut.
- Auch für einige Süßspeisen ist Kubebenpfeffer geeignet, du findest die Pfeffersorte zum Beispiel in einigen Lebkuchengewürzmischungen. Eine heiße Schokolade kannst du ebenfalls mit etwas Kubebenpfeffer würzen.
Wichtig ist außerdem:
- Wie die meisten Gewürze solltest du auch Kubebenpfeffer frisch verwenden. Am besten mahlst du ihn direkt, bevor du ihn verwendest, mit einer Gewürzmühle oder einem Mörser.
- Kubebenpfeffer schmeckt intensiv und etwas gewöhnungsbedürftig. Taste dich am besten vorsichtig heran. Für ein Rezept für vier Personen reichen üblicherweise ein bis zwei Körner des exotischen Pfeffers.
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Überarbeitet von Denise Schmucker
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