Lactit ist der zuckerfreie Partner der Lactose. Wir erklären dir, welche Eigenschaften der Zuckeraustauschstoff Lactit hat und wo er verwendet wird.
Lactit gehört zu den Zuckeraustauschstoffen. Man nennt sie auch Zuckeralkohole, da sie aus chemischer Sicht die Alkohole von Ein- und Zweifachzuckern sind. Bei Lactit sagt es bereits der Name: Es handelt sich um den Alkohol der Laktose (Milchzucker). Aus dieser kann Lactit durch eine chemische Reaktion gewonnen werden.
Eigenschaften von Lactit:
- Lactit schmeckt süß – deswegen kannst du den Stoff als Zuckerersatz verwenden. Allerdings ist seine Süßkraft laut der Deutschen Apothekerzeitung nicht einmal halb so groß.
- Dafür bringt es Lactit der Zeitung zufolge auch nur auf 240 Kilokalorien pro 100 Gramm. Normaler Zucker (Saccharose) kommt dagegen auf 400 Kilokalorien.
- Lactit wirkt laut der Verbraucherschutz-Initiative „Zusatzstoffe online“ nicht auf den Blutzuckerspiegel und verursacht keinen Karies.
Wichtig: Je nach Herstellungsart ist Lactit nicht immer vegan. Nicht vegan ist Lactit, der aus tierischem Milchzucker hergestellt wird.
Verwendung und Kennzeichnung von Lactit
Lactit ist dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge ohne Beschränkung für viele Lebensmittel zugelassen. Ein großer Vorteil des Stoffs ist laut Zusatzstoffe-online, dass er keine Feuchtigkeit anzieht. Deshalb ist Lactit gut für Produkte geeignet, denen Feuchtigkeit schadet – zum Beispiel Backpulver. Ansonsten findest du Lactit (manchmal in Kombination mit anderen Süßungsmitteln) in:
- zuckerreduzierten Süßigkeiten und Kaugummi
- Nahrungsergänzungsmitteln
- Senf und Soßen
- Zahnpasta
- Süßstofftabletten
Tipp: In Zutatenlisten findest du Lactit unter seinem Namen oder seiner E-Nummer E 966.
Gesundheitliche Wirkung von Lactit
Wie bereits erwähnt, gibt es keine Beschränkung von Lactit in Lebensmitteln. Laut dem BfR befand das „Scientific Committee on Food“ der EU im Jahr 1988, dass Lactit gesundheitlich unbedenklich ist. Eine Neubewertung steht noch aus.
Allerdings hat die Institution darauf hingewiesen, dass Lactit ab einer gewissen Menge Durchfall und andere Verdauungsbeschwerden verursachen kann. Deshalb muss auf Produkten, die mehr als zehn Prozent Lactit enthalten, stehen, dass sie bei übermäßigem Verzehr abführend wirken können. Das gilt übrigens für alle Zuckeraustauschstoffe. Dem BfR zufolge vertragen die meisten Menschen pro Tag bis zu 20 Gramm Lactit. Auf der anderen Seite sollen geringere Mengen Lactit (etwa zehn Gramm pro Tag) sogar gut für die Verdauung sein. So berichtet es die European Food Safety Authority (EFSA).
Menschen mit Sorbit-Unverträglichkeit vertragen Lactit häufig weniger gut. Strittig ist auch, wie gut Menschen mit Laktoseintoleranz Lactit vertragen. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zufolge muss Lactit nicht als Allergen gekennzeichnet werden. Auf der anderen Seite hat eine Studie in Thailand ergeben, dass Menschen, die keine Laktose vertragen, auch häufiger auf Lactit reagieren. Die Anzahl der Versuchsteilnehmenden war mit 39 Personen allerdings relativ gering.
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