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Leinsamen: So gesund sind sie wirklich

Leinsamen
Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear

Leinsamen gelten als gesundes heimisches Superfood. Wir zeigen dir, welche Nährstoffe sie enthalten und wie du sie anwenden und verarbeiten kannst.

Leinsamen sind die Samen des Flachses, der auch als Gemeiner Lein bekannt ist. Dieser wird bis zu einem Meter hoch und trägt blaue Blüten. Angebaut wird er vor allem in China, Russland und der Ukraine. Doch auch in Europa ist er zu finden, zum Beispiel in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden.

Kaufen kannst du Leinsamen im Ganzen, geschrotet oder als Leinsamenmehl. Wir empfehlen dir, auf Leinsamen in Bio-Qualität zurückzugreifen und ein Produkt zu wählen, das aus regionalem Anbau stammt. So vermeidest du lange Transportwege und einen damit verbundenen hohen Ressourcenverbrauch sowie chemisch-synthetische Pestizide im Anbau.

Leinsamen: Das steckt drin

So sieht die Blüte der Leinsamenpflanze aus.
So sieht die Blüte der Leinsamenpflanze aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / jhenning)

Leinsamen beinhalten jede Menge Ballaststoffe, die eine verdauungsfördernde Wirkung haben. Darüber hinaus finden sich sogenannte Schleimstoffe in den Samen. Sie bilden eine schützende Schicht im Magen und sorgen dafür, dass Krankheitserreger und andere Unreinheiten leichter durch den Darm abtransportiert werden können.

Zudem sind Leinsamen reich an Omega-3-Fettsäuren, welche ein essenzieller Bestandteil deiner Ernährung sein sollten. Sie wirken entzündungshemmend, sind wichtig für den Stoffwechsel und tragen zu einem starken Immunsystem bei.

Neben Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren enthalten Leinsamen Eiweiß, Magnesium, Eisen und Zink sowie Vitamin B1, B6 und Vitamin E.

So verwendest du Leinsamen

Geschrotete Leinsamen sind ein gesundes Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden.
Geschrotete Leinsamen sind ein gesundes Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden.
(Foto: CC0 / Pixabay / fesehe)

Leinsamen werden schon seit Jahrtausenden als Heilmittel genutzt, auch in Form von Leinöl. Besonders beliebt sind die Samen als Hausmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen. Da der Körper die ganzen Leinsamen nur schwer aufspalten kann, ist es sinnvoller, die Leinsamen geschrotet zu dir zu nehmen:

Du kannst sie entweder bereits geschrotet kaufen, oder lernen, wie du zuhause selbst Leinsamen schroten kannst. Leidest du unter Verstopfung oder Reizdarm, kannst du Leinsamen wie folgt anwenden:

  1. Nimm einen Teelöffel geschrotete Leinsamen zu dir.
  2. Trinke dazu circa 250 Milliliter Wasser.
  3. Wiederhole das Ganze zwei- bis dreimal täglich.

Die Leinsamen wirken nach etwa zwölf bis 24 Stunden. Manchmal dauert es aber auch bis zu drei Tage, bis die Wirkung vollständig eintritt.

Bei Erkältungen, Hautentzündungen und Muskelverspannungen haben sich Leinsamen in Form von Umschlägen bewährt. So legst du einen Leinsamenumschlag an:

  1. Gib zwei bis drei Esslöffel Leinsamen auf ein Baumwolltuch und knote es zu. Alternativ kannst du die Leinsamen auch in eine saubere Baumwollsocke füllen.
  2. Übergieße den Leinsamenumschlag mit heißem Wasser und lass die Leinsamen etwa 15 Minuten lang quellen.
  3. Lege den Umschlag auf die betroffene Stelle und fixiere ihn mit einem trockenen Tuch.

Leinsamen: In diesen Situationen solltest du aufpassen

Rohe Leinsamen können in hohen Mengen gesundheitsschädlich sein.
Rohe Leinsamen können in hohen Mengen gesundheitsschädlich sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Jai79)

Möchtest du Leinsamen in deinen Speiseplan mit aufnehmen, solltest du auf Folgendes achten:

  • Da Leinsamen Cadmium enthalten können, solltest du täglich maximal 20 Gramm zu dir nehmen.
  • Leinsamen wird nachgesagt, dass sie die Aufnahme von Medikamenten über den Darm einschränken. Nimmst du Medikamente ein, solltest du Leinsamen erst drei bis vier Stunden nach Einnahme zu dir nehmen. Berate dich dazu mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.
  • Bist du gerade schwanger, solltest du Leinsamen nur nach ärztlicher Absprache anwenden.
  • Nimmst du Leinsamen zu dir, ist es wichtig, dass du viel trinkst – mindestens 1,5 bis zwei Liter pro Tag, am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Oder du machst dir direkt einen Leinsamentee.
  • Wende Leinsamenumschläge nicht auf offenen Wunden an.
  • Hast du starke Bauchschmerzen, einen Darmverschluss oder eine verengte Speiseröhre, solltest du keine Leinsamen zu dir nehmen. Hole in diesen Fällen ärztlichen Rat ein und lasse die Symptome abklären.

Seit Januar 2023 befindet sich auf vielen Verpackungen von Leinsamen der Hinweis: „Nur zum Kochen und Backen verwenden. Nicht roh verzehren!“. Grund dafür ist der erhöhte Blausäuregehalt in den Leinsamen. Blausäure, oder Cyanwasserstoff, ist für den Menschen hochgiftig und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Erhitzung entfernt die Blausäure aus den Leinsamen.

Wenn du Leinsamen nur in geringen Mengen zu dir nimmst, musst du dir aber keine Sorgen machen. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sieht 15 Gramm Leinsamen pro Mahlzeit und 20 Gramm pro Tag als unbedenklich an. Achte allerdings darauf, dass du Kleinkindern keine rohen Leinsamen gibst. Mehr Informationen findest du hier:

Leinsamen verarbeiten

Leinsamen kannst du jedoch nicht nur bei Beschwerden zu dir nehmen, sondern auch in leckeren Rezepten verarbeiten. Probiere zum Beispiel:

Sogar für die Haarpflege eigenen sich die vielseitigen Samen:

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Überarbeitet von Benjamin Knöll

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