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Polyester waschen: Darauf solltest du achten

Polyester waschen
Foto: CC0 / Pixabay / mpkino

Hier erfährst du, wie du Stoffe aus Polyester waschen kannst, ohne sie zu beschädigen. Außerdem erklären wir, was du beim Waschen beachten solltest, um Gewässer, Tiere und Pflanzen zu schützen.

So lässt sich Polyester problemlos waschen

Polyester ist eine synthetische Faser, aus der vor allem Kleidung gefertigt wird. Oft wird sie in Kombination mit Baumwolle verarbeitet.

Die Faser ist beliebt, da sie widerstandsfähig und reißfest ist und schnell trocknet. Beachtest du beim Waschen von Polyester einige grundlegende Hinweise, kannst du deine Kleidungsstücke vor Einlaufen und anderen Schäden bewahren und ihre Lebenszeit verlängern:

  • Wasche Polyester nicht zu heiß. Befolge am besten die Hinweise auf dem Herstelleretikett deines Kleidungsstücks. Als Faustregel für Polyester gilt: Auf keinen Fall bei über 60 Grad waschen. Ideal sind in der Regel 40 Grad.
  • Drehe die Kleidungsstücke auf links, bevor du sie in die Trommel gibst. Dadurch vermeidest du, dass Aufdrucke verblassen.
  • Verwende beim Waschen von Polyester ein Waschmittel ohne aggressiven Chemikalien. Diese könnten dem Stoff schaden. So können beispielsweise optische Aufheller und Bleichmittel die Farbe deiner Kleidung ausbleichen. Für Polyester wird meist ein Feinwaschmittel empfohlen. 
  • Greife zu einem Waschmittel ohne giftige Substanzen für Gewässer, Pflanzen und Tiere. Dazu zählen zum Beispiel Phosphate und Mikroplastik. Eine Auswahl umweltfreundlicher Waschmittel findest du in unserer Bestenliste.
  • Hänge die Kleidungsstücke nach der Wäsche schnell zum Trocknen auf, um Falten und Knittern zu vermeiden. Stelle den Wäscheständer nicht direkt in die Sonne, da dies die Farbe der Kleidungsstücke ausbleichen könnte.
  • Verwende für Polyester nach dem Waschen keinen Wäschetrockner. Das ist in der Regel nicht empfehlenswert, da die heiße Luft den Stoff beschädigen kann. Richte dich auch hier am besten nach den Angaben auf dem Etikett. Außerdem verbrauchen Wäschetrockner Strom – an der Luft trocknet die Kleidung auch so.

Polyester waschen: So gelangt kein Mikroplastik ins Wasser

Beim Waschen von Polyester gelangen kleinste Plastikteilchen über die Waschmaschine in die Umwelt.
Beim Waschen von Polyester gelangen kleinste Plastikteilchen über die Waschmaschine in die Umwelt.
(Foto: CC0 / Pixabay / MAKY_OREL)

Wie alle synthetischen Gewebe brechen auch Polyester-Fasern beim Waschen auf. Dadurch lösen sich winzige Partikel aus der Kleidung. Diese werden als Mikroplastik bezeichnet. Über die Waschmaschine werden sie ausgespült und können auch von den Klärwerken nicht komplett herausgefiltert werden.

So gelangen die Plastikteilchen in Gewässer, wo sie eine große Gefahr für Tiere und Ökosysteme darstellen. Meeresbewohner und Vögel können die giftigen Plastikteilchen mit ihrer Nahrung aufnehmen. Da sich an den Mikroplastik laut Umweltbundesamt Schadstoffe besonders stark anreichern, nehmen sie dabei Unmengen an giftigen Stoffen zu sich. Zudem kann Mikroplastik bei kleinen Lebewesen den Verdauungstrakt verletzen bzw. verstopfen. Da die Tiere so keine Nahrung mehr aufnehmen können, können sie verhungern.

Damit kein Mikroplastik aus deiner Wäsche in die Umwelt gelangt, kannst du spezielle Waschbeutel nutzen – zum Beispiel den „Guppyfriend“. Lege deine Kleidungsstücke aus synthetischen Stoffen wie Polyester vor dem Waschen in den Beutel, verschließe ihn und gib ihn in die Waschtrommel. Deine Kleidung wird nun ganz normal gewaschen. Gleichzeitig hält der Beutel Mikroplastik zurück. Dieses kannst du nach dem Waschen einsammeln und entsorgen. Mehr zu dem Waschbeutel erfährst du in diesem Artikel: Guppyfriend: Wie empfehlenswert ist der Waschbeutel gegen Mikroplastik?

Herstellung von Polyester: Darum ist sie problematisch

Die Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl wirkt sich auf vielerlei Weise verheerend auf Mensch, Tier und Natur aus.
Die Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl wirkt sich auf vielerlei Weise verheerend auf Mensch, Tier und Natur aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / drpepperscott230)

Polyester ist nicht nur beim Waschen problematisch – auch die Herstellung stellt ein großes Umweltproblem dar. Denn Polyester wird auf Basis von Erdöl hergestellt. Für dessen Gewinnung werden oft große Waldflächen gerodet und dabei Menschen und Tiere aus ihrer Heimat vertrieben.

Bei der Aufbereitung des Öls entstehen zudem giftige Stoffe, die in Gewässer gelangen und ganze Ökosysteme zerstören können. Nicht zuletzt kommt es beim Öl-Transport immer wieder zu schweren Unfällen. Dabei gelangen oft große Mengen Öl in die Weltmeere, was verheerende Folgen nach sich zieht: Die Ölmengen können Tiere und Pflanzen vergiften. Besonders Korallenriffe können durch die Gifte des Öls aus dem Gleichgewicht gebracht und nachhaltig beschädigt werden.

Unfälle, die sich direkt an Bohrplattformen ereignen, sind oft noch verheerender. Im Jahr 2010 stand zum Beispiel die Plattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexico in Flammen. Durch den Unfall gelangten über mehrere Monate insgesamt 500.000 Tonnen Erdöl ins Meer. Mehr zu den Risiken und Gefahren von Erdöl findest du in diesem Artikel: Erdöl: Darum ist es für die Umwelt und das Klima so problematisch

Behandle daher deine Polyester-Kleidungsstücke besonders sorgsam, sodass sie dir möglichst lang erhalten bleiben. Um Mikroplastik zu vermeiden, solltest du beim Waschen von Polyester einen Waschbeutel verwenden. Wenn du dir neue Kleidung kaufen möchtest, solltest du synthetische Fasern vermeiden und stattdessen auf Naturfasern, wie z.B. Wolle, Bio-Baumwolle oder Hanf zurückgreifen. 

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