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Rauchsalz: Herstellung und Anwendung des geräucherten Salzes

Rauchsalz
Foto: CC0 / Pixabay / cloudhoreca

Rauchsalz verleiht Speisen eine würzig-rauchige Note und ist dadurch insbesondere für vegane und vegetarische Gerichte interessant. Wie Rauchsalz hergestellt wird und wie du es verwenden kannst, erfährst du hier.

Rauchsalz riecht nicht nur rauchig, sondern überträgt sein Raucharoma auch auf alle Gerichte, die du mit ihm würzt. So kannst du verschiedenste Speisen verfeinern.

In diesem Artikel erfährst du, was du zur Herstellung von Rauchsalz wissen musst, zu welchen Gerichten es passt und wie du es selber machen kannst.

Rauchsalz: So wird es hergestellt

Rauchsalz entsteht, indem Salz geräuchert wird. Der Rauch kondensiert an den Salzkristallen und sorgt so für die bräunliche Farbe und das rauchige Aroma. Die verschiedenen Rauchsalz-Sorten unterscheiden sich je nach verwendeter Holzart und Dauer des Räucherns. Während zum Beispiel das amerikanische Hickory-Salt nur 48 Stunden lang über Hickory-Holz geräuchert wird, verbringt dänisches Rauchsalz 160 Stunden im Rauch von Buchenhölzern.

Salz wird üblicherweise kalt geräuchert, also bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius. Dabei befindet sich das schwelende Holz in einem anderen Raum und nur der abgekühlte Rauch wird zum Salz geleitet.

Gut zu wissen: Nicht jedes Rauchsalz wurde wirklich geräuchert – manche Salze werden einfach mit Raucharoma behandelt und mit Karamell gefärbt. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät dir, ob du echtes Rauchsalz in der Hand hältst.

Rauchsalz in der Küche

Rauchsalz harmoniert gut mit gebackenem Wurzelgemüse.
Rauchsalz harmoniert gut mit gebackenem Wurzelgemüse. (Foto: CC0 / Pixabay / RitaE)

Mit seinem besonderen und durchdringenden Aroma eignet sich Rauchsalz vor allem als sogenanntes „Finishing Salt„: Du bestreust das fertige Gericht sparsam mit Rauchsalz, um es geschmacklich zu vollenden. Rauchsalz wird gerne zum Würzen von Fleisch oder Fisch verwendet, eignet sich aber auch besonders für vegetarische und vegane Gerichte, die von Natur aus eher weniger Raucharomen enthalten.

Hier sind einige Beispiele für Speisen, die du mit Rauchsalz abrunden kannst:

Rauchsalz: Schmutzige Herstellung

Rauchsalz: Schwelendes oder brennendes Holz setzt viele Schadstoffe frei.
Rauchsalz: Schwelendes oder brennendes Holz setzt viele Schadstoffe frei. (Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Leider ist die Ökobilanz von Rauchsalz nicht ganz so gut wie sein Geschmack, denn wo Rauch ist, da sind auch viele Schadstoffe. Die chemischen Reaktionen, die im schwelenden Holz ablaufen, setzen die unterschiedlichsten Stoffe frei; zum Beispiel Formaldehyd und sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese beiden Gase beeinflussen die Vorgänge in der Atmosphäre. Außerdem gelten Formaldehyd und PAK als krebserregend. 

Von dem stark flüchtigen Formaldehyd ist nicht bekannt, dass es in das geräucherte Gut übergeht. Für PAK dagegen gibt es Grenzwerte in geräucherten Lebensmitteln. Die Lebensmittelaufsicht Österreich hat bei einem Test aber keine Rauchsalz-Probe gefunden, die diese Grenzwerte verletzt hätte.

Die Schadstoff-Emissionen und auch die Belastung des Räucherguts lassen sich senken, indem der Rauch gereinigt wird, bevor er zum Räuchergut gelangt. Das Verfahren, das sich „Cleansmoke“ nennt, kann die Treibhausgas-Emissionen durch Räucherwaren in Deutschland um 80 Prozent senken (laut dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik). Allerdings ist nicht bekannt, ob das Verfahren irgendwo verwendet wird, um Rauchsalz herzustellen.

In jedem Fall solltest du Rauchsalz (wie normales Salz) nur sparsam verwenden. Dann schmeckt es ohnehin am besten.

Rauchsalz: Lokal geräuchert nach langer Reise?

Über glühenden Kohlen kannst du selber Rauchsalz herstellen.
Über glühenden Kohlen kannst du selber Rauchsalz herstellen. (Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto)

In Deutschland geräuchertes Salz findest du leicht, beispielsweise verkauft die Bio-Marke Sonnentor schwäbisches Rauchsalz. Das sagt jedoch erst mal nichts darüber aus, wo das Salz herkommt. So wird für das dänische Rauchsalz auch Salz aus dem Toten Meer verwendet. Wenn du an Nord- und Ostsee unterwegs bist, kannst du jedoch auch Betriebe finden, die lokal gewonnenes Meersalz räuchern.

Alternativ kannst du Rauchsalz selber herstellen. Dafür brauchst du nur einen Holzkohlegrill mit Deckel, der nach einer sommerlichen Grillparty noch leicht glüht. Außerdem benötigst du diese Zutaten:

  • eine Handvoll Räucherchips (zum Beispiel aus Buchenholz, erhältlich in Baumärkten und Fachgeschäften)
  • 100 g grobkörniges Salz (zum Beispiel Fleur de Sel)
  • nach Belieben ein paar Wacholderbeeren und Lorbeerblätter

Wichtig: Bis auf das Salz musst du die Zutaten vorab einige Stunden in kaltem Wasser einweichen.

So räucherst du das Salz:

  1. Weiche alle Zutaten bis auf das Salz für einige Stunden in kaltem Wasser ein.
  2. Fülle das Salz in eine kleine Schale, die du über den Grill, aber nicht direkt über die Glut stellst.
  3. Gieße die Räucherchips und die Gewürze ab, drücke sie aus und wirf sie in die Glut.
  4. Lege einen Deckel auf den Grill und reduziere die Luftzufuhr so weit, dass die Kohle schwach weiterglüht. Räuchere das Salz für mindestens 20 Minuten.

Überarbeitet von Paula Boslau

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