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Schattenmorellen: Alles über die besondere Sauerkirschart

Schattenmorelle
Foto: CC0 / Pixabay / vampy24

Die Schattenmorelle ist die meist genutzte Kirschsorte zum Backen. Wir zeigen, was du beim Pflanzen und bei der Ernte beachten solltest und wie du Schattenmorellen verwenden kannst.

Unter den Namen Große lange Lotkirsche oder Nordkirsche ist die Schattenmorelle ebenfalls bekannt. Sie ist eine von drei Arten der Sauerkirschen und gehört zur Familie der Rosengewächse. Ihren Ursprung hat die Pflanze in Frankreich. Heute ist sie in ganz Europa und in Teilen Nordamerikas verbreitet.

Die Schattenmorelle ist sehr anspruchslos: Nicht umsonst gilt der Baum in Deutschland als die am meisten angepflanzte Sauerkirschsorte. Aus den Früchten kannst du fruchtige Konfitüren und Backwaren zubereiten. Du kannst sie auch fertig im Glas kaufen. Zudem ist sie die wichtigste Zutat der Schwarzwälder Kirschtorte.

In diesem Artikel erfährst du Wissenswertes zur Pflanzung, Pflege, Ernte und wie du Schattenmorellen verwenden kannst.

Wie pflanzt man Schattenmorellen?

Wenn du Schattenmorellen pflanzt, schenkst du auch den Insekten eine Nahrungsgrundlage.
Wenn du Schattenmorellen pflanzt, schenkst du auch den Insekten eine Nahrungsgrundlage.
(Foto: CC0 / Pixabay / glacika56)

Anders, als es der Name vermuten lässt, mag es die Schattenmorelle im Garten gar nicht so schattig:

  • Der ideale Standort ist sonnig oder halbschattig, sowie etwas windgeschützt.
  • Im Herbst, ab Mitte Oktober, ist der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen. 

So musst du vorgehen, um sie zu pflanzen:

  1. Hebe ein Pflanzenloch für deine Schattenmorelle aus. Das Loch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein.
  2. Lockere den Boden am Grund des Pflanzlochs auf.
  3. Um für mehr Halt zu sorgen, bringe einen Stützpfahl an. Der Pfahl sollte in etwa die gleiche Höhe haben wie der Stamm der Schattenmorelle. Bringe den Stützpfahl entgegen der Hauptwindrichtung an.
  4. Mische die zuvor ausgehobene Pflanzerde mit etwas Kompost. So sorgst du dafür, dass der junge Kirschbaum genug Nährstoffe bekommt.
  5. Setze den Wurzelballen mittig in das Pflanzenloch und verschließe das Loch mit der ausgehobenen Pflanzerde.
  6. Tritt die Erde leicht fest und gieße den Kirschbaum mit ausreichend Wasser an.

Tipp: Planst du, mehrere Schattenmorellenbäume nebeneinander zu pflanzen, so sorge für einen Abstand von jeweils fünf bis sechs Metern.

Tipps zur Pflege des Baumes

Grundsätzlich ist nach der Pflanzung die meiste Arbeit bereits getan. Die Schattenmorelle ist sehr pflegeleicht und anspruchslos. Mit der richtigen Pflege kannst du eine reichliche Ernte erzielen. Eine Herausforderung kann dich jedoch trotzdem begleiten: Die Schattenmorelle ist sehr anfällig für Hitze und Dürre. Der Baum kann deshalb an der Monilia-Spitzendürre erkranken.

Mit den folgenden Tipps pflegst du die Schattenmorelle richtig und kannst einem Krankheitsbefall vorbeugen:

  • Gießen: Kirschbäume können besser in trockenem Boden gedeihen als in zu nassem. Staunässe schwächt den Baum und macht ihn anfälliger für die Monilia-Spitzendürre. In heißen Sommern solltest du den Kirschbaum trotzdem regelmäßig gießen. Wenn du zusätzlich den Boden mulchst, verhinderst du, dass der Boden zu schnell austrocknet.
  • Schneiden: Grundsätzlich solltest du die Schattenmorelle regelmäßig im Sommer nach der Ernte zurückschneiden. Durch das Auslichten senkst du das Risiko eines Befalls mit der Monilia-Spitzendürre. Tipp: Du solltest nur bei trockener Witterung schneiden. Ist dein Baum bereits mit der Monilia-Spitzendürre befallen, solltest du alle absterbenden Triebe 20 bis 30 Zentimeter in das gesunde Holz zurückschneiden.
  • Düngen: Benutze dafür etwas Kompost. Auch selbst gemachte Brennnesseljauche eignet sich als Dünger. Gleichzeitig beugst du damit Krankheiten vor.

    Die Schattenmorellen ernten

    Möchtest du Schattenmorellen einfrieren, solltest du diese zuvor entsteinen.
    Möchtest du Schattenmorellen einfrieren, solltest du diese zuvor entsteinen.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Efraimstochter)

    Im Sommer ist Kirschensaison und die Schattenmorellen sind erntereif. Die reifen Früchte erkennst du an der festen, stumpf glänzenden Haut, die zunächst leuchtend rot ist und sich mit steigendem Reifegrad dunkelrot bis fast schwärzlich färbt. Das Fruchtfleisch ist weich und hat trotz des hohen Zuckergehalts einen herbsüßen bis säuerlichen Geschmack.

    Da die Baumkrone der Schattenmorelle relativ klein bleibt, erleichtert sie dir die Ernte enorm. Ernten kannst du die roten Früchte von Ende Juli bis etwa Mitte August.

    Beachte: Ernte die Kirschen erst mit vollständiger Reife, denn nach dem Pflücken reifen sie nicht mehr nach. Zudem solltest du sie immer mit Stiel ernten. So tritt kein wertvoller Kirschsaft aus.

    Wie lassen sich Schattenmorellen verwenden?

    Schattenmorellen schmecken in einer Schwarzwälder Kirschtorte noch besser als roh vom Baum.
    Schattenmorellen schmecken in einer Schwarzwälder Kirschtorte noch besser als roh vom Baum.
    (Foto: CC0 / Pixabay / RitaE)

    Egal ob frisch vom Baum oder aus dem Glas: Schattenmorellen eignen sich sowohl für Rezeptklassiker wie Kuchen als auch für Marmeladen, Konserven oder Desserts. So kannst du die Kirschen zum Beispiel verarbeiten:

    Tipp: Wirf am besten auch die Kerne der Schattenmorellen nicht weg. Du kannst daraus Kirschkernkissen selber machen und diese selbst nutzen oder verschenken.

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    Überarbeitet von Lucas Drebenstedt

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