Die Schisandra ist schon seit langer Zeit als Heilpflanze bekannt. Besonders ihre kleinen roten Beeren sind reich an wichtigen Mikronährstoffen. Hier erfährst du, wie die Heilpflanze genau wirkt und wie du sie selbst anbauen kannst.
Die Schisandra, auch Chinesisches Spaltkörbchen oder Wu-Wei-Zi-Beere genannt, ist eine Rankpflanze und gehört zur Familie der Sternanisgewächse. Die kleinen roten Früchte gelten aufgrund ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe in der Naturheilkunde als wichtiges Heilmittel.
So gut wie alle Schisandraarten kommen ursprünglich aus Ost- und Südostasien. Lediglich eine Schisandrapflanze ist in Nordamerika beheimatet. Das Chinesische Spaltkörbchen ist besonders bekannt, da es in China schon seit langer Zeit eine wesentliche Heilpflanze der Traditionellen Chinesischen Medizin ist. Heute wird Schisandra jedoch auch in Europa angebaut. Hier kannst du die Früchte zwischen August und September ernten.
So wirkt Schisandra
Die Schisandrabeeren versorgen dich laut einer Studie mit einer Vielzahl an Mikronährstoffen. So sind sie besonders reich an Vitamin C und E sowie Calcium, Magnesium, Zink und Eisen. Zudem enthalten sie die Naturstoffe Polyphenole und Lignane, die größtenteils für ihre heilsame Wirkung verantwortlich sein sollen.
In der westlichen Medizin haben Forscher*innen erst kürzlich begonnen, die Effekte der Schisandra genauer zu untersuchen. Daher gibt es bislang nur erste Vermutungen zu den eventuellen medizinischen Wirkungen der Heilpflanze. So soll Schisandra unter anderem
- Entzündungen und einige Bakterienarten bekämpfen,
- Krebs vorbeugen,
- antioxidativ und antiviral wirken.
Zudem gibt es laut der oben genannten Quelle Hinweise darauf, dass Schisandra dabei helfen kann, Übergewicht zu bekämpfen sowie einige Atembeschwerden wie Asthma zu lindern.
Auch im kosmetischen Bereich werden der Heilpflanze laut Studie wohltuende Eigenschaften für Haut und Haar zugesprochen. So gilt Schisandra als feuchtigsspendend, glättend und wundheilend und kommt aufgrund ihrer revitalisierenden Eigenschaften besonders in Anti-Aging-Produkten zum Einsatz.
Schisandra gilt als weitestgehend gut verträgliche Frucht. So sind bislang keine gravierenden Nebenwirkungen bekannt. Allerdings ist die Forschungslage auch hier noch unzureichend. Es kann zum Beispiel zu Wechselwirkungen zwischen der Heilpflanze und bestimmten Medikamenten kommen. Sprich dich in diesem Fall daher vor am besten mit einem/r Ärzt*in ab.
Laut Studien sollten Schwangere und stillende Mütter Schisandra nicht konsumieren, da noch nicht genau gesagt werden kann, inwieweit die Frucht die Schwangerschaft beeinflusst. Auch für Menschen, die an Epilepsie, Magengeschwüren oder hohem Hirndruck leiden, ist die Heilpflanze vermutlich nicht geeignet.
Schisandra als Superfood
Aufgrund ihrer vielversprechenden Inhaltsstoffe gilt Schisandra mittlerweile als beliebtes Superfood und wird dementsprechend vermarktet. Du kannst die Heilpflanze in Form von Pulver, Kapseln und Tee kaufen oder die getrockneten Beeren erwerben. Oftmals ist jedoch nicht klar nachvollziehbar, woher diese Produkte stammen.
Beim Kauf solltest du deshalb auf eine Bio-Zertifizierung achten, um sicherzugehen, dass beim Anbau auf synthetische Pestizide und Gentechnik verzichtet wurde. Versuche außerdem Produkte zu finden, auf denen das Herkunftsland deklariert ist und greife auf möglichst regionale Ware zurück. Schisandrabeeren, die um die halbe Welt transport wurden, haben nicht nur eine schlechte Ökobilanz. Sie enthalten durch die längere Lagerzeit auch weniger Nährstoffe als regionale Lebensmittel.
So baust du Schisandra selbst an
Statt teure Schisandra-Produkte zu kaufen, kannst du die Pflanze leicht selbst auf dem Balkon oder im Garten anbauen. Dank ihrer sattgrünen Blätter und den knallroten Beeren ist sie auch optisch eine Bereicherung. Folgende Hinweise solltest du beim Anbau beachten:
- Die Schisandra ist eine Kletterpflanze, die relativ schnell wächst und eine Höhe von bis zu fünf Metern erreichen kann. Daher gilt die Pflanze auch als beliebter Sichtschutz. Vor dem Anpflanzen solltest du deshalb sichergehen, dass sie ausreichend Platz hat, um sich in die Höhe zu schlingen. Achte auch darauf, dass sich keine anderen Pflanzen und Bäume in der unmittelbaren Umgebung befinden. Wenn sich die Schisandra um diese herumwickelt, kann sie ihnen möglicherweise Schaden zufügen.
- Verwende eine Rankhilfe, zum Beispiel aus Holz oder Draht.
- Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Achte darauf, dass im Sommer die heiße Mittagssonne nicht direkt auf die Pflanze scheint.
- Der Boden sollte leicht und durchlässig sein. Dafür kannst du zum Beispiel etwas Kompost vor dem Einpflanzen unter die Erde mischen. Torf gilt zwar als beliebter Zusatz für Blumenerde, sollte aber aus ökologischen Gründen vermieden werden. Mehr dazu erfährst du hier: Torffreie Erde: Darum ist Torf ein Problem
- Was den Zeitpunkt angeht, an dem du die Schisandra pflanzt, ist die Heilpflanze relativ flexibel. So kannst du sie im Frühjahr oder auch in den ersten warmen Herbstmonaten noch einpflanzen. Nur die Wintermonate sind nicht geeignet.
- Ansonsten ist die Schisandra keine anspruchsvolle Pflanze. Es genügt, wenn du sie regelmäßig gießt und eventuell zweimal jährlich düngst. Wie du deinen eigenen Dünger ohne Schadstoffe herstellen kannst, erfährst du hier: Dünger für Pflanzen: Ganz natürlich selber machen
- Im ersten Jahr solltest du die Heilpflanze vor Frost und Minusgraden schützen. Dafür kannst du sie mit Reisig- oder Strohmatten abdecken oder im Keller oder Gartenhaus lagern. Zudem solltest du die umliegende Erde mulchen und die Pflanze nicht düngen. Achte darauf, dass die Pflanze nicht austrocknet, indem du sie an etwas wärmeren und frostfreien Tagen gießt. Ab dem zweiten bis dritten Jahr ist sie dann winterfest und übersteht auch problemlos kalte Temperaturen.
- Wenn du möchtest, dass die Pflanze gleich im ersten Herbst Früchte trägt, solltest du beim Kauf darauf achten, eine selbstfruchtende Schisandra-Art (wie den „Eastern Prince“) zu kaufen. Ansonsten kannst du auch eine weibliche und eine männliche Pflanze nebeneinander pflanzen. Achte dabei auf einen Abstand von mindestens einem Meter.
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