Sicheres Surfen im Internet ist wichtig, denn viele Webseiten sammeln immer mehr Userdaten. Und gerade jetzt wird aufgrund der Coronakrise mehr denn je gesurft. Wir zeigen dir, wie du dich schützen kannst.
Sicheres Surfen im Netz: Vergiss Google, Bing und Co.
„Schnell mal etwas googeln“ – der Suchmaschinenriese Google hat sich nicht nur in unserem Sprachgebrauch etabliert, sondern ist auch die am häufigsten genutzte Suchmaschine der Welt. Die Energiebilanz einer einzigen Suchanfrage ist zwar nicht eindeutig geklärt, jedoch verbrauchen alle Google-Dienste pro Jahr so viel Strom, wie San Francisco in demselben Zeitraum. Seit 2017 werden Googles Rechenzentren und Büros zwar größtenteils durch Ökostrom betrieben, doch der hohe Energieverbrauch bleibt. Außerdem sammelt Google zahlreiche Nutzerdaten zu Werbezwecken und wertet diese aus.
Dabei gibt es viele gute Suchmaschinenalternativen zu Google. Neben den bekannteren Alternativen DuckDuckGo und Ecosia sind besonders MetaGer und Qwant interessant, wenn du anonym und sicher surfen möchtest. MetaGer ist ein gemeinnütziger Verein, dessen Server in Deutschland stehen und deutschem Datenschutz unterliegen.
- Die Suchmaschine bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie Google: Webseiten, Nachrichten, wissenschaftliche Artikel und eine Karte können nach einem Schlagwort durchsucht werden.
- Die IP-Adresse wird nicht gespeichert.
- Es gibt keine Cookies oder Tracking-Tools, die deine Bewegung im Netz verfolgen.
- Die Suchergebnisse werden anonym geöffnet: Der Webseitenbetreiber erfährt nicht, wer du bist und von wo du seine Seite aufrufst. Auch Folgeklicks anonymisiert die Suchmaschine.
- MetaGer läuft zu 100 Prozent mit Ökostrom.
Fazit: MetaGer ist eine der wenigen Suchmaschinen, die sowohl höchste Datenschutzstandards haben, als auch auf Ökostrom setzen. Du kannst dadurch also sicherer surfen.
Ob Ecosia oder MetaGer – fast alle alternativen Suchmaschinen greifen auf Google oder Bing (Microsoft-Suche) zurück und anonymisieren die Ergebnisse. Wer losgelöst von den großen Suchmaschinen-Riesen im Netz suchen möchte, kann zu Qwant greifen:
- Die Suchmaschine hat ihre Server in Europa, muss daher die europäische Datenschutzverordnung einhalten
- Sie nutzt Ökostrom.
- Es gibt kein Tracking und keine personalisierten Suchergebnisse.
- Es gibt eine Standard– und eine Kinder-Version.
- Auch die EU unterstützt Qwant als europäisches Gegengewicht zu den großen Suchmaschinen von US-Technologiekonzernen.
- Qwant lässt sich als Add-on zu Firefox hinzufügen und als App auf dem Smartphone bzw. iPhone/iPad.
Firefox oder Chrome: Sicheres Surfen durch den Browser
Eine sichere Suchmaschine hilft dir nur, wenn du auch einen sicheren Browser hast. Die meisten verwenden Google Chrome oder Mozilla Firefox. Doch gerade Google Chrome steht immer wieder in der Kritik, die Verläufe seiner Nutzer zu speichern und auszuwerten.
Dies schreibt Google auch ganz offen in seinen Datenschutzrichtlinien, denen jede:r Nutzer:in zustimmen muss. Doch nur wenige lesen sich den langen Text auch durch – ablehnen kann man sowieso nicht. Auch Firefox sammelt Daten, allerdings nur anonymisiert und zur Produktentwicklung. In Sachen Datenschutz gilt Firefox daher auch als sicherer im Vergleich zu Chrome und ist die bessere Wahl.
Durch das kostenlose Plugin uBlock Origin kannst du dich in Firefox und Chrome besser schützen. Es beinhaltet folgende Features:
- blockiert Werbung und Phishing-Webseiten
- verhindert Tracking durch Unternehmen und Browser-Hijacking
Etwas mehr Privatsphäre als Chrome bekommst du mit dem norwergischen Opera-Browser, der aber auf dem von Google entwickelten Chromium basiert.
- bei Opera kannst du Tracking und Werbung blockieren
- mit dem kostenlosen integrierten VPN werden deine Daten verschlüsselt und der Standort verschleiert
Fazit: Mit Opera hast du eine gute Alternative zum normalen Chrome. Denn deine Daten solltest du nicht großen US-Unternehmen geben, sondern sicher bei dir behalten. Am besten nutzt du den Browser in Kombination mit der Suchmaschine MetaGer.
Noch anonymer ist nur der Tor-Browser, der jedoch nicht ganz so benutzerfreundlich ist.
Surfen im privaten Modus – wie sicher ist das?
Wenn du weiterhin mit Firefox oder Chrome surfen möchtest, dann am besten im privaten bzw. Inkognito-Modus. Diesen findest du immer über das Menü-Icon nach Start des Browsers. Der private Modus öffnet das neue Fenster immer so, als ob du es gerade zum ersten Mal verwenden würdest. Gespeicherte Daten von früherem Surfen gibt es nicht. Die Browser auch im privaten Modus eine Chronik an, im Unterschied zum normalen Modus wird diese aber gelöscht, sobald du das Fenster schließt. Trotzdem ist das Surfen im privaten Modus nicht komplett anonym, da der Internetprovider und die Seitenbetreiber Einsicht in die Sitzung erlangen können.
5 kleine Tipps mit großer Wirkung: von Online-Banking bis zu sozialen Netzwerken
Hier sind fünf einfache Tipps für sicheres Surfen:
- Betrüger lassen sich inzwischen einiges einfallen, um dich in die Falle zu locken. Zum Beispiel bauen sie ganze Webseiten nach, damit du sie für echt hältst und deine privaten Daten eingibst. Das passiert schnell, wenn du dich etwa einmal beim Eingeben der Webseite vertippst. Prüfe deshalb bei allen Seiten mit sensiblen Daten genau die Internetadresse.
- Noch mehr Vorsicht gilt bei Online-Banking: Alle Banken benutzen verschlüsselte Webseiten. Achte darauf, dass sich ein Schloss in der Adresszeile befindet. Dieses zeigt dir an, dass die Seite verschlüsselt ist. Außerdem beginnt die Internetadresse mit „https“. Außerdem kannst du bei Firefox einen Facebook-Container anlegen. So kann Facebook dein Online-Banking nicht tracken und weiß beispielsweise nicht, bei welcher Bank du bist..
- Achte in sozialen Netzwerken darauf, wer welche Informationen sehen darf. Ob Facebook oder LinkedIn – überall kannst du genau einstellen, wer Bilder und Informationen über dich sehen kann.
- Bevor du auf einen Link klickst, prüfe ihn genau: Der angezeigte Text muss nicht identisch mit der Linkadresse sein. Denn wohin dich der Link leitet, siehst du nur links unten am Bildschirmrand.
- Bei der Shoppingtour im Internet stößt du hin und wieder auf Amazon. Allerdings merkt sich Amazon jedes Produkt, sammelt diese Daten und wertet sie aus. Wir empfehlen deshalb ökologische, faire und nachhaltige Shops wie Avocadostore oder Memolife.
Sicheres Surfen mit dem Handy
Nicht nur am Computer kannst du mit einigen Tricks schnell für mehr Sicherheit sorgen – auch am Smartphone solltest du auf Datenschutz und Privatsphäre achten. Allerdings gibt es kaum Möglichkeiten, da fast alle Smartphones auf Googles Betriebssystem Android basieren (bzw. iOS bei Apple) und so Daten gesammelt werden können. Hier einige Tipps, um zumindest etwas anonymer zu surfen:
- Über deine mobile Datenverbindung zu surfen ist grundsätzlich sicherer als öffentliche WLAN-Hotspots. Vor allem in Cafés, Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln besteht die Gefahr, dass deine Daten heimlich ausgelesen werden. Selbst vermeintlich sichere WLAN-Netzwerke, wie in Universitäten oder kleinen Unternehmen, sind nicht immer sicher. Im Zweifelsfall solltest du auf eine VPN-App setzen. Die verschleiert die Daten. Ein guter Dienst ist zum Beispiel Mullvad – er ist aber kostenpflichtig. Viele kostenlose VPN-Anbieter stehen in der Kritik, weil sie Daten sammeln.
- Auch die mobilen Browser Firefox und Chrome haben einen privaten Modus. Wer noch privater surfen will, kann zur App „Cliqz“ (für Android und iOS) greifen. Der Browser aus Deutschland schützt vor Tracking und verhindert, dass Webseiten persönliche Daten erfassen.
- Blokada: Die App „Blokada“ verhindert Werbung, Tracker und Malware auf dem Handy.
Weiterlesen bei Utopia:
- Paypal-Alternativen: Diese solltest du kennen
- Ethische Bank: Das sind die besten grünen Banken
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