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Spargel pflanzen: Das musst du für eine eigene Spargelernte beachten

Spargel pflanzen
Foto: CC0 / Pixabay / Becker-Photography

Spargel im eigenen Garten pflanzen? Das geht! Es ist zwar mit etwas Aufwand verbunden, lohnt sich aber. Wir zeigen dir, was du beim Pflanzen des beliebten Gemüses beachten solltest.

Spargel ist ein beliebtes Frühlingsgemüse, das klassisch mit Sauce Hollandaise oder beispielsweise als Spargelgemüse auf den Tisch kommt. Noch dazu ist Spargel gesund, enthält viele Nährstoffe und nur wenige Kalorien.

In Deutschland ist von etwa Mitte April bis zum 24. Juni Spargelzeit. Mehrere Gründe sprechen dafür, selbst Spargel anzubauen:

  • Der Spargel, den du beispielsweise im Supermarkt kaufen kannst, ist nicht immer regional. Da das Gemüse nicht ausschließlich in Deutschland angebaut wird, handelt es sich zum Teil um Importware beispielsweise aus Spanien oder den Niederlanden.
  • Die Bedingungen der Arbeiter:innen auf den Spargelfeldern sind umstritten. Lies mehr zu den Anbaubedingungen von Spargel in unserem Artikel: Vorsicht beim Spargelkauf – auf was du achten solltest
  • Da Spargel über mehrere Jahre wächst, von Hand geerntet werden muss und nur wenige Monate im Jahr erhältlich ist, ist er recht teuer.

Spargelanbau im eigenen Garten: Das solltest du bedenken

Du kannst sowohl grünen als auch weißen Spargel selbst pflanzen.
Du kannst sowohl grünen als auch weißen Spargel selbst pflanzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Sarah_Loetscher)

Spargel zu pflanzen, ist mit etwas Aufwand und Geduld verbunden. Im Pflanzjahr kannst du leider noch keinen Spargel ernten, sondern frühestens im zweiten, besser im dritten Jahr nach der Pflanzung. Jedoch lohnt es sich, Spargel selbst zu pflanzen und Geduld zu haben, da du anschließend zehn bis 15 Jahre lang frischen Spargel ernten kannst. Es gilt also: Einmal pflanzen, lange davon profitieren. 

Entscheide dich zuerst, welche Spargelsorte du anbauen möchtest: Grünspargel oder Bleichspargel. Der Aufwand, grünen Spargel anzubauen, fällt geringer aus als beim Anbau von weißem Spargel. Während grüner Spargel oberirdisch wächst, gedeiht weißer Spargel unterirdisch in Erddämmen.

Mehr zu den Unterschieden findest du hier: 

Spargelpflanzen erhältst du beim regionalen Spargelhof, in manchen Gartencentern oder im Internet. Wir empfehlen, zuerst bei regionalen Händler:innen und Märkten nachzufragen, ob sie Spargelpflanzen haben oder für dich bestellen können, bevor du sie im Internet kaufst. Wichtig ist, dass die Spargelpflanzen bereits ausgebreitete Wurzeltriebe aufweisen.

Beachte beim Pflanzen von Spargel folgende Punkte:

  • Standort: Spargel mag es warm und sonnig. Wähle daher einen hauptsächlich sonnigen und nicht halbschattigen Standort. 
  • Boden: Der Boden sollte locker, durchlässig und humos sein.
  • Zeit: Du kannst Spargel von April bis Ende Mai pflanzen. Wenn es das Wetter und die Temperaturen zulassen, kannst du auch noch bis Anfang Juni Spargel pflanzen.

Übrigens ist auch eine Aussaat möglich. Dann säst du ab etwa März oder April die Samen aus – entweder in einem gesonderten Beet (zum Beispiel Frühbeet oder Gewächshaus) oder drinnen unter einer Glasglocke beziehungsweise Anzuchthaube.

Bei einer eigenen Anzucht dauert es allerdings ein Jahr länger bis zur Ernte: Im ersten Jahr bleiben die Setzlinge noch in ihrem Extra-Beet, im zweiten Jahr kannst du sie an ihren endgültigen Standort setzen (siehe nächster Abschnitt). Du ersparst dir diesen Arbeitsschritt, wenn du direkt kleine Spargelpflanzen kaufst.

Spargel draußen aussäen:

  • Lass im Beet etwa acht Zentimeter Abstand zwischen den einzelnen Samen und setze sie etwa fünf Zentimeter unter die Erde.
  • Die Erde sollte nährstoffreich, also humos oder mit reichlich Kompost angereichert sein.
  • Bis die Samen keimen, kann es zwei bis drei Monate dauern. 

Spargel drinnen aussäen:

  • Setze je einen Samen in einen Blumentopf von acht Zentimetern Durchmesser. Stecke die Samen etwa zwei Zentimeter tief in die Erde.
  • Bedecke die Töpfe dann unter Glas oder einer Anzuchthaube und halte die Erde feucht und warm. Ein guter Platz ist beispielsweise ein südlich ausgerichtetes Fensterbrett. Hier dauert der Keimprozess wenige Wochen.
  • Setze die kleinen Setzlinge nach dem letzten Frost etwa ab Mitte Mai in Abständen von etwa 30 Zentimetern ins Freie.

Tipp: Um die Keimzeit zu verkürzen, kannst du die recht großen Spargelsamen zwei Tage in warmem Wasser vorquellen lassen.

Wie du Spargel pflanzt: Anleitung

Für weißen Spargel sind Erddämme notwendig.
Für weißen Spargel sind Erddämme notwendig.
(Foto: CC0 / Pixabay / Tama66)

So gehst du Schritt für Schritt vor, wenn du weißen Spargel pflanzen möchtest:

  1. Bereite das Beet für die Spargelpflanzung im Frühjahr im Idealfall bereits im Herbst vor. Befreie das Beet von Unkraut. Reichere die Erde mit Kompost oder anderem organischen Dünger an, um einen ausreichenden Nährstoffgehalt zu erzielen. Mische außerdem Sand für bessere Durchlässigkeit unter. Die Bodenvorbereitung ist für den Starkzehrer Spargel wichtig. 
  2. Hebe im Frühjahr mit einer Schaufel einen circa 30 Zentimeter tiefen und circa 30 Zentimeter breiten Graben aus. Die Länge hängt von der Anzahl der Spargelpflanzen ab, die du einpflanzen möchtest: Halte zwischen den einzelnen Pflanzen einen Abstand von mindestens 25 Zentimetern ein. Gräbst du mehrere Reihen, sollten diese in einem Abstand von mindestens 1,20 Metern zueinander liegen. Expert:innen geben den Tipp, die Gräben in Nord-Süd-Richtung auszurichten. Die Erddämme (dazu gleich mehr) erwärmen sich durch die Sonneneinstrahlung dann besser. Schippe den Aushub neben den Graben.
  3. Lockere die Erde im Graben etwas auf und mische Kompost oder anderes organisches, gut verrottetes Material unter. Der Kompost darf nicht zu frisch sein, da er sonst den Pflanzenwurzeln schadet.
  4. Forme im Graben in einem Abstand von mindestens 25 Zentimetern kleine Haufen. Diese kannst du aus Kompost oder aus reichhaltiger Erde bilden. Verwendest du Kompost, schütte eine dünne Schicht Gartenerde obenauf. Die Wurzeln des Spargels dürfen die Kompostschicht nicht berühren.
  5. Setze die Spargelpflanzen so auf die Haufen, dass die Wurzeln in alle Richtungen ausgebreitet liegen und nicht geknickt oder verdreht sind. Richte die schon sichtbaren Austriebe der Jungpflanze längs zur Ausrichtung des Grabens aus. Auf diese Weise erhältst du eine gleichmäßige Spargelreihe.
  6. Fülle den Graben mit so viel Erde auf, dass die Knospen und ersten Austriebe gerade so (etwa fünf Zentimeter) bedeckt sind.
  7. Gieße die Spargelpflanzen ordentlich an.

Die Gräben bleiben im ersten Jahr offen. Im nächsten Frühjahr errichtest du einen Erddamm über den Spargelreihen. Hebe dazu Erde neben den Gräben aus und wirf sie über die Spargelpflanzen. Es sollte ein etwa 30 Zentimeter (maximal 40 Zentimeter) hoher Damm entstehen. Klopfe die Erde seitlich fest, oben kannst du den Damm leicht begradigen.

    Bei grünem Spargel gehst du ähnlich vor. Er wächst oberirdisch und bekommt durch das Sonnenlicht die grüne Farbe. Bei violettem Spargel handelt es sich im Grunde um weißen Spargel, der oberirdisch wächst und daher seine Farbe erhält. Sowohl grüner als auch violetter Spargel wachsen also an der Sonne und müssen bei der Ernte nicht ausgegraben werden. Das heißt also, du brauchst für diese beiden Spargelsorten keinen Damm anhäufen

    So pflegst du selbstgepflanzten Spargel richtig

    Grüner Spargel wächst über der Erde.
    Grüner Spargel wächst über der Erde.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Rabenspiegel)

    Beachte folgende Punkte, um deinen selbst gepflanzten Spargel zu pflegen und von einer reichhaltigen Ernte zu profitieren:

    Düngen:

    • Als Starkzehrer benötigt Spargel etliche Nährstoffe. Dünge die Pflanzen deshalb mehrmals im Jahr:  während der Spargelzeit ein- bis zweimal im Jahr mit organischem Dünger wie Hornspänen, nach der Spargelzeit ab Ende Juni bis August mit speziellem Spargeldünger oder Brennnesseljauche. Im Spätherbst nach dem Zurechtschneiden kannst du etwas Kompost untermengen.
    • Wenn du Rindenmulch zwischen die Gräben beziehungsweise Dämme streust, führst du dem Boden Nährstoffe zu und erschwerst zugleich das Unkrautwachstum.
    • Bei grünem Spargel reicht es aus, ihn zweimal zu düngen: jeweils vor und nach der Erntezeit.

    Gießen:

    • Während der Spargel wächst, sollte du ihn regelmäßig gießen.
    • Verwende möglichst kein kaltes Wasser, sonst bekommt die Pflanze einen Kälteschock.
    • Besonders im trockenen Sommer solltest du die Spargelpflanze regelmäßig gießen. Ab Herbst kannst du das Gießen reduzieren oder komplett einstellen.

    Unkraut jäten:

    • Damit die Spargelpflanze ausreichend Kraft für ihr Wachstum sammeln kann, ist es wichtig, dass sie nicht von Unkraut beeinträchtigt wird. Du solltest also jedes Jahr Unkraut jäten. 

    Zuschneiden:

    • Im Herbst (etwa im November) wird das über den Sommer gewachsene Spargelkraut an den Spargelpflanzen gelblich. Schneide es knapp über dem Boden ab.
    • Beachte: Wirf diese Pflanzenreste nicht auf oder in den Kompost, sondern in die Biotonne, da sich sonst Pilze oder andere Krankheitserreger ausbreiten können.

    Krankheiten und Schädlinge: 

    • Untersuche Spargel regelmäßig auf Spargelkäfer. Diese erinnern mit ihrer rötlichen Färbung und den schwarzen Punkten auf den ersten Blick an längliche Marienkäfer. Spargelkäfer kannst du einfach absammeln. Um den Spargel vor Käfern zu schützen, kannst du Schutznetze über die Pflanzen spannen.
    • Außerdem können Mehltau oder andere Pilzerkrankungen auftreten. 

    Dämme:

    • Es ist möglich, dass die Witterung die Dämme einebnet und die Erde plattdrückt. Forme diese dann im Frühjahr erneut.

    Überwintern:

    • Weißer Spargel überwintert unterirdisch, grüner Spargel oberirdisch. Um sie vor Frost zu schützen, kannst du die Erde beziehungsweise die Pflanze selbst mit Mulch, Laub oder Vlies abdecken.

    Selbstangebauten Spargel ernten

    Spargel zu pflanzen ist aufwendig - wenn du bedacht vorgehst, erhältst du aber eine reiche Ernte.
    Spargel zu pflanzen ist aufwendig – wenn du bedacht vorgehst, erhältst du aber eine reiche Ernte.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Isaak_Matten)

    Spargel wird ab etwa April bis traditionell zum 24. Juni, dem Spargelsilvester, geerntet. Dann hat die Pflanze genügend Zeit, bis zur neuen Erntezeit im nächsten Jahr stark zu wachsen. 

    Bedenke, dass du Spargel (egal welche Sorte) erst ab dem dritten Pflanzjahr ernten kannst. Es ist zwar möglich, weißen Spargel bereits im zweiten Jahr zu ernten, allerdings solltest du maximal eine Stange pro Pflanze stechen. Für eine gute Spargelernte empfehlen wir, noch ein Jahr zu warten.

    Du weißt, dass weißer Spargel reif für die Ernte ist, wenn sich Risse an der Erdoberfläche des Damms zeigen. Ernte am besten frühmorgens. Vor allem, wenn es heiß ist, wächst Spargel rasant. Dann kann es sein, dass du zweimal täglich ernten kannst. Übrigens: Bleichspargel bleibt nur weiß, solange er unter der Erdoberfläche wächst. Danach kann er sich durch Sonnenlicht verfärben. Dies schadet jedoch nicht der Qualität.

    So gehst du beim Ernten vor:

    1. Lege die Spargelstange mit deinen Händen vorsichtig frei. 
    2. Schneide die Stange so weit wie möglich unten ab. Bei der Ernte von weißem Spargel ist ein gebogenes Messer (Spargelmesser) hilfreich. Du kannst aber auch ein kleines, scharfes Küchenmesser verwenden.
    3. Fülle das Loch mit Erde auf, streiche es glatt und drücke die Erde leicht fest. Damit bereitest du die Erde wieder so vor, dass du die Risse als Anzeichen für eine erntereife Spargelstange erkennen kannst.

    Grüner Spargel muss nicht gestochen werden, da er über der Erdoberfläche wächst. Schneide ihn zum Ernten ganz einfach ab. Der Spargel sollte etwa 20 bis 30 Zentimeter lang sein.

    Übrigens: Wusstest du, dass es männliche und weibliche Spargelpflanzen gibt? Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich rote Beeren, die vielen Vögeln als Nahrung dienen.

    In ein feuchtes Tuch eingewickelt ist frisch geernteter Spargel bis zu vier Tage haltbar (mehr dazu hier: Spargel lagern: Richtig aufbewahren für mehr Frische). Kommst du mit dem Verzehr des Spargels nicht hinterher, kannst du ihn auch einfrieren

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    Überarbeitet von Nora Braatz

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