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Thunfisch und Quecksilber: Wie viel ist drin und wie gefährlich ist das?

thunfisch quecksilber
Foto: CC0 / Pixabay / 27707

Dass Thunfisch Quecksilber enthält, ist vielen bekannt. Weniger bekannt ist, wie hoch der Quecksilbergehalt von Thunfischprodukten tatsächlich ist und welche Gefahr er für uns darstellt. Mehr dazu hier.

Thunfisch kannst du in unterschiedlichen Variationen in der Dose oder auch frisch kaufen. Als Pizzabelag, Salattopping, Zutat für Nudelsaucen oder als Thunfischsteak mit Beilagen kommt der Fisch auf unterschiedliche Weise in der Küche zum Einsatz.

Aufgrund seines hohen Proteingehalts und der enthaltenen Omega-3-Fettsäuren ist Thunfisch beliebt. Mögliche Schadstoffe, die der Fisch in seiner Lebenszeit aufnimmt, machen ihn aber besonders für bestimmte Personengruppen weniger gesund.

Ein weiteres Problem: Etwa 60 Prozent aller Thunfischbestände gelten laut dem WWF als überfischt. Somit ist Thunfischkonsum nicht zuletzt aus ökologischer Sicht problematisch. Mehr dazu erfährst du hier: Nachhaltiger Thunfisch – geht das überhaupt?

Woher kommt Quecksilber und wie gefährlich ist es?

Dass Quecksilber überhaupt in Thunfische gelangt, liegt laut der AOK insbesondere an der industriellen Verbrennung von Kohle und Müll. Dabei entstehen Dämpfe, die den Schadstoff enthalten und ins Meer absinken. Dort reichert sich Quecksilber in Plankton an. Das Plankton wird wiederum von bestimmten Fischarten gefressen. Größere Raubfische, wie der Thunfisch, fressen schließlich die kleinen planktonfressenden Fische und können so im Lauf ihres Lebens einen relativ hohen Quecksilbergehalt im Körper ansammeln.

Laut dem Umweltbundesamt schadet Quecksilber dem Nervensystem der Tiere und kann bestimmte Verhaltensänderungen hervorrufen. Zudem seien Tiere mit einem hohen Quecksilbergehalt eventuell weniger fortpflanzungsfähig. Auch für Menschen kann Quecksilber fatale Folgen haben, so das UBA. Denn auch im menschlichen Körper gelangt der Schadstoff ins zentrale Nervensystem und kann dort großen Schaden anrichten. Vor allem Schwangere sollten Quecksilber meiden, denn der Stoff kann die Gehirnentwicklung des ungeborenen Kindes schädigen.

Studien bestätigen, dass sich Schädigungen des Nervensystems durch Quecksilber etwa in Müdigkeit, Verhaltensänderungen, Kopfschmerzen, kognitiven Einschränkungen, Hörverlust und Halluzinationen äußern. Auch könne Quecksilber die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems einschränken.

Thunfisch und Quecksilber: Wie riskant ist der Fisch?

Thunfisch enthält Quecksilber - jedoch oft in geringen Maßen.
Thunfisch enthält Quecksilber – jedoch oft in geringen Maßen.
(Foto: CC0 / Pixabay / cathryn040)

In der EU regelt eine Verordnung den zugelassenen Höchstwert von Quecksilber in Lebensmitteln. Für Raubfische beträgt der Grenzwert laut der AOK ein Milligramm pro Kilogramm.

Die aktuellste Untersuchung von Thunfisch auf enthaltenes Quecksilber nahm in Deutschland die Stiftung Warentest im Jahr 2016 vor. Dabei nahmen Wissenschaftler:innen 20 Thunfisch-Konserven und Thunfisch-Steaks unter die Lupe. In jeder Probe konnte Quecksilber nachgewiesen werden, in keinem der untersuchten Produkte lagen die Ergebnisse jedoch über dem Grenzwert der EU. Im Gegenteil: Alle lagen weit darunter.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung stuft Thunfisch prinzipiell als gesundes Lebensmittel ein. Bei ein bis zwei Portionen wöchentlich müssten sich Konsument:innen keine Sorgen um den Quecksilbergehalt machen. Nur Schwangere und Stillende sollten den Thunfischkonsum stärker einschränken oder ganz meiden.

Übrigens: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Bio-Thunfisch weniger Quecksilber enthält. Auch andere Siegel garantieren eventuell weniger Tierleid und mehr Umweltbewusstsein, jedoch nicht unbedingt niedrigere Quecksilberwerte. Und schließlich findet sich auch in Thunfisch aus Aquakultur Quecksilber. Denn auch in dieser Haltungsform werden die Raubfische mit Fischmehl und Fischöl gefüttert, die von gefangenen Fischen aus dem Meer stammen.

Fazit: Wie viel Thunfisch soll es sein?

Mehr als ein bis zwei Portionen Thunfisch sollten es laut der DGE also nicht sein. Aus ökologischer und sozialer Sicht ist es durchaus sinnvoll, diese Menge noch weiter zu reduzieren oder ganz auf Fisch zu verzichten. Die Gründe dafür reichen von Überfischung, grausamen Fangmethoden, getötetem Beifang bis hin zu illegalem Fischfang, der auf kriminellen Praktiken, Sklaverei und ähnlich massiven Verletzungen der Menschenrechte beruht.

Soll doch einmal Fisch auf den Tisch kommen, empfehlen wir, auf Bio-Fisch zu achten. Siegel wie etwa von Naturland schreiben strengere Rechtlinien vor als beispielsweise das MSC- oder das ASC-Siegel. Mehr dazu erfährst du hier: Fisch essen: Das solltest du unbedingt beachten.

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