Besonders im Winter sind Suppen eine beliebte Mahlzeit. Und die Auswahl an fertigen Bio-Suppen in Supermärkten wächst. Wir haben uns den Fertig-Suppen-Trend genauer angeschaut und zeigen, worauf man beim Kauf achten kann – und welche Alternativen es gibt.
Fertiggerichte sind beliebt, schließlich sparen sie Zeit und sind praktisch. Wer ein leichtes Mittagessen vorzieht, greift entweder zu Salat oder zur Fertig-Suppe. Und im Regal für Bio-Suppen wird es immer voller: Ob Süßkartoffel-Suppe mit Kurkuma, Kokos & Mango oder Tomatensuppe mit Chili und Basilikum – es wird nicht langweilig.
Die neue Generation der Bio-Suppen gibt es im trendigen Schraubglas, simplen Plastik- oder Papierbecher oder der klassischen Konservendose. Schickes Design und moderne Markennamen wie „Little Lunch“, „Küchenbrüder“, „Lenas Küche“ oder „Wünsch dir Mahl“ sollen zum Kauf verleiten.
Doch was steckt in Glas, Dose und Becher? Und welche Verpackung schneidet am besten ab?
Fertig-Suppen: Achtung, Zucker
Die Preise bewegen sich je nach Anbieter und Füllmenge zwischen drei und fünf Euro. Am günstigsten löffelt man eine Fertig-Suppe aus der klassischen Konservendose: Die Gemüse-Quinoa-Suppe von Rewe etwa gibt es schon für knapp zwei Euro.
Die Fertig-Suppen erhitzt man meist nach dem gleichen Prinzip: Schütteln, Deckel abnehmen oder Dose öffnen, ggf. umfüllen und in Mikrowelle, Wasserbad oder Topf erhitzen.
Viele Hersteller von Bio-Suppen werben damit, dass keine Geschmacksverstärker, Aroma- und Konservierungsstoffe in den Fertig-Suppen sind. Ein stichprobenartiger Blick auf die Zutatenliste der Fertig-Suppen zeigt: Es steckt viel Gemüse, aber auch viel Wasser drin – klar, schließlich handelt es sich um eine Suppe. Vielen Produkten wird außerdem Zucker zugesetzt – das sollte nicht zu viel sein!
Die Suppen liefern je nach Rezeptur zwischen 40 und 100 Kilokalorien pro 100 g und sind damit ein kalorienarmes Mittag- oder Abendessen, mit einer Scheibe Vollkornbrot dazu wird bestimmt jeder satt.
Welche Verpackung ist am besten?
Und der Geschmack? Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Für die Qualität kann der Preis ein Indikator sein – verlassen kann man sich darauf aber nicht.
Und welche ist die „grünste“ Suppen-Verpackung: Glas, Papier, Plastik oder Konservendose? „Pauschal lässt sich das schwer sagen“, erklärt Philipp Sommer von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), da keine Ökobilanzen für diesen Fall bekannt seien. Doch man kann die Eigenschaften der einzelnen Materialien betrachten:
Glas
Glas ist in punkto Schadstoffe besser als Einwegplastik und Konserve, da das Material keine schädlichen Stoffe auf den Suppeninhalt abgibt. „Glas hat keine Beschichtung, die möglicherweise die Gesundheit beeinträchtigt“, erklärt Sommer und ergänzt: „Einwegglas ist jedoch tatsächlich eines der schlechtesten Verpackungsmaterialien.“ Grund dafür sei die Dicke des Materials, also die Materialmenge: Beim Schmelzprozess der Glasherstellung wird viel Energie aufgewendet. Hinzu kommt, dass das höhere Gewicht beim Transport auch höhere Emissionen verursacht.
Gleichzeitig hat Glas jedoch eine bessere Recyclingquote als Plastik. „Mehrwegglas ist wiederum die allerbeste Variante, denn dabei wird der Behälter so wie er ist, gespült und wiederverwendet“, so Sommer.
Doch auch Einwegglas muss nicht nach Gebrauch gleich entsorgt werden: Suppen-Fans können das Glas nach Gebrauch wiederverwenden – etwa als Marmeladenglas, für Gewürze oder für eigene Suppen – und somit das wertvolle Material deutlich länger nutzen.
Konservendose
Konservendosen bestehen meist aus Weißblech oder Aluminium, beide Metalle sind stabil und schützen das Lebensmittel vor Gasen, Licht und Gerüchen. Damit sich keine Metalle aus der Dose lösen und auf das Lebensmittel übergehen, wird die Innenfläche mit Kunststoff versiegelt. Häufig enthält diese Kunststoffbeschichtung allerdings das gesundheitsbedenkliche Bisphenol A (BPA): Es steht im Verdacht, im Körper wie ein Hormon zu wirken. Aluminium ist zudem in der Herstellung extrem energieaufwändig und umweltschädlich.
Zwar gibt es zahlreiche Upcycling-Ideen für leere Konservendosen, doch im Gegensatz zum Glas dürften wenige Leute die leeren Suppendosen noch anderweitig verwenden – und sie landen nach einmaligem Gebrauch im Müll.
Papierbecher
Papier ist automatisch besser als Plastik? Nicht unbedingt, denn der Papierbecher ist innen mit Plastik laminiert, „sonst würde der Becher durchweichen“, so Sommer und ergänzt: „Damit wäre der Papierbecher eine ähnlich schlechte Verpackung wie Plastik und Weißblech. Allerdings mit einem deutlichen Nachteil beim Recycling, da der Becher wegen der Plastiklaminierung über die üblichen Papier-Recyclinganlagen nur sehr schlecht recycelt werden kann.“
Plastikbecher
Plastikbecher werden ebenso wie leere Papier-und Konservendosen selten noch weiter genutzt. Sie landen im Müll. „Wenn der Plastikbecher einen Papiermantel und einen Alu-Deckel hat, dann ist das problematisch im Recycling“, erklärt Sommer. Zudem sei das Plastikrecycling schlechter ausgeprägt als das von Einwegglas und Konservendose. Und: Plastik ist als erdölbasiertes Material per se problematisch. Öl aus der Erde zu pumpen ist riskant und die weltweiten Erdölreserven sind begrenzt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Sind die Suppen tiefgefroren oder gekühlt, schneiden sie von der Ökobilanz her schlechter ab als ungekühlte Produkte.
Suppen im Glas: vier empfehlenswerte Produkte
Betrachtet man bei den Fertig-Suppen nur die Verpackungsmaterialien, schneiden Weißblech und Glas laut Sommer beim Recycling etwas besser ab als Plastik. Hinzu kommt, dass Gläser keine Schadstoffe auf die Suppen abgeben und oft von den Verbrauchern wiederverwendet werden können. Wir haben vier empfehlenswerte Suppen im Glas herausgesucht:
Kichererbsen-Curry von Wünsch dir Mahl
In dem veganen Bio-Kichererbsen-Curry von Wünsch dir Mahl stecken allerlei Gewürze wie Curry, Paprika, Ingwer, Schwarzkümmel und Zimt, auf Zucker wurde in der Rezeptur verzichtet. Außerdem gibt es die Suppe im Glas – das du anschließen weiterverwenden kannst. 650 Gramm gibt es für ca. 5,60 Euro.
Erdnuss-Suppe von Daily Soup
In der afrikanischen Bio-Erdnuss-Suppe von Daily Soup stecken Möhren, Erdnussmus, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Ingwer, Pfeffer und Chili. Die Suppe gibt es für ca. 3 Euro pro Glas (380 g) zum Beispiel bei dm.
Rote Bete Suppe von Jarmino
Bei dieser Bio-Suppe von Jarmino bilden Gemüsebrühe und Rote Bete die Basis. Auch hier stecken viele Gewürze drin: Ingwer, Knoblauch, Meerrettich, Kümmel, Senfkörner und Kardamom, jedoch auch etwas Kokosblütenzucker. Die Suppe (350 ml) gibt es für 4,99 Euro bei Jarmino.
Tomatensuppe von Jérôme
In der Bio-Tomatensuppe von Jérôme stecken neben Wasser auch Tomatenmark, Tomaten, Zwiebeln, Rohrohrzucker, Sahne, Basilikum und Olivenöl.
Die Verschlussdeckel der Gläser sind laut Hersteller ohne Bisphenol A. Die Suppe (270 ml) gibt es für 3,75 Euro in Supermärkten und online bei Jérôme.
Selber kochen und abfüllen
Um Müll zu vermeiden, ist es jedoch die beste Wahl, Suppen selber zu kochen: Leckere Suppen und Eintöpfe kannst du schnell und einfach aus frischem, saisonalem Biogemüse herstellen.
Suppe im Glas selber machen
Auch eine Suppe im Glas kannst du ganz einfach selber machen, z.B. mit diesem Rezept für eine Suppe mit Glasnudeln und Gemüse. Du brauchst:
- Kleingeschnittenes Gemüse: Möhren, Champignons, Zwiebeln, Lauch, Paprika
- frischen Koriander
- etwas Gemüsebrühe (zum Beispiel selbst gemacht)
- eine Handvoll Glasnudeln
Nimm ein leeres Suppenglas (mit dickem Rand), gib zunächst etwas Gemüsebrühe hinein. Fülle dann mit dem klein geschnittenen Gemüse auf, darauf legst du die Glasnudeln. Wichtig: Gib nicht zu viele Glasnudeln hinein, denn sie gehen durch das heiße Wasser auf. Verschließe das Glas und lagere es im Kühlschrank. Am nächsten Tag gießt du die vorbereiteten Zutaten in der Mittagspause mit heißem Wasser auf. Dann streust du noch frischen Koriander darüber. Guten Appetit!
Ein Vorteil von DIY-Suppen: Beim selber Kochen kaufen wir deutlich mehr Inhalt mit deutlich weniger Verpackung – und das Gericht wird meist nur einmal erhitzt, die Fertig-Suppen dagegen sind schon industriell vorgekocht. Zudem weißt du genau, welche Zutaten drin sind und kannst zum Beispiel die Salzmenge selbst bestimmen.
„Als Bonus kann man Schnittreste von Kartoffel, Karotte und Co. einfach einfrieren und bei Bedarf zur Herstellung von Gemüsebrühe nutzen“, fügt Sommer hinzu. Und wer einen Induktionsherd hat oder sein Wasser mit dem Wasserkocher erhitzt, spart zusätzlich Strom.
Fazit: Wenn es mal schnell gehen soll, können Bio-Fertigsuppen im Glas eine gute und gesunde Wahl sein – vorausgesetzt man verwendet das Glas dann noch weiter. Wie immer bei Fertigprodukten sollte man vor dem Kauf jedoch einen kritischen Blick auf die Zutatenliste werfen:
- Inhaltsstoffe wie Zucker und Sahne möchte vielleicht nicht jeder in seiner Fertig-Suppe haben.
- Die Reihenfolge der Zutaten verrät, wovon am meisten enthalten ist: Steht zum Beispiel Wasser an erster Stelle und nicht Kürbis, ist mehr Wasser als Gemüse enthalten.
- Ist es das Geld wert? Eine Tomatensuppe aus Tomatenpüree für 2,99 Euro ist vielleicht ein schnelles Mittagessen, leckerer, günstiger und müllärmer ist es aber selbstgekocht.
Tipp: Selbstgemachte Suppe kannst du in ausgespülten Gläsern mit zur Arbeit nehmen oder du kannst die Suppe im Glas einfrieren und somit auf Vorrat kochen.
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