Eine gute Handtasche begleitet dich viele Jahre. Leder ist bei der Herstellung noch immer erste Wahl – das Material ist zwar robust, kommt aber nicht ohne Probleme aus. Wir zeigen dir sieben Labels, die schöne vegane Handtaschen aus Apfelleder, Hanf und sogar aus recycelten Saris herstellen.
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Es gibt gute Gründe, auf eine Lederhandtasche zu verzichten: Zum einen gefällt es vielen nicht, sich die Haut eines toten Tieres umzuhängen. (Erst recht nicht aus Massentierhaltung!) Zum anderen ist Leder bedenklich für die Umwelt. Das Umweltbundesamt gibt an, dass die Lederindustrie eng mit Tierhaltungsanlagen sowie der Futtermittel- und Nahrungsmittelindustrie verknüpft ist, die durch den hohen Fleischkonsum bereits ein hohes Potenzial haben, die “Umwelt zu belasten”.
Das zweite Problem ist der Gerbungsprozess. Für Leder der Bekleidungsindustrie kommen fast immer Chrom-III-Salze zum Einsatz. Diese gelten gesundheitlich als gefahrenfrei – allerdings kann Chrom-III bei unsachgemäßer Herstellung oder auch später beim Verbrennungsprozess zu Chrom-VI werden. Chrom-VI ist giftig: Es wirkt toxisch für Pflanzen, Tiere, Gewässer und Menschen und ist potenziell krebserregend.
Lies dazu auch: Echtes Leder, pflanzlich gegerbtes Leder, Bio-Leder – das steckt dahinter
Ökologisch, ethisch und gesundheitlich vertretbar ist aus unserer Sicht nur naturgegerbtes (mit pflanzlichen Stoffen) Leder. Achte deshalb zum Beispiel auf das IVN-Naturleder-Label.
Wenn du vollständig auf Leder verzichten willst, findest du inzwischen spannende pflanzliche Alternativen aus veganem Leder, zum Beispiel Apfelleder oder Ananasleder. Doch auch hier lohnt sich ein kritischer Blick.
Handtaschen: nur „vegan“ reicht nicht
Damit eine vegane Handtasche eine tier- und umweltfreundliche Alternative zur Lederhandtasche darstellt, ist nur „vegan“ zu kurz gedacht. Kunststofftaschen sind zwar vegan, bringen aber mit der gesamten Plastik- und Mikroplastik-Problematik sowie verschiedenen Farbstoffen und Weichmachern wiederum ihre eigenen Probleme für Mensch und Umwelt mit.
Labels für nachhaltige und vegane Handtaschen
Wir stellen dir deshalb Handtaschen-Labels vor, die nicht nur vegan sind, sondern auch noch nachhaltig arbeiten.
Handtasche aus Kork von frisch Beutel
Das junge Taschenlabel frisch näht all seine Handtaschen im Atelier in Frankfurt am Main und achtet auf nachhaltige Materialien, verwendet allerdings auch Leder.
Die kleine Handtasche „KORK“ besteht komplett aus Kork und kommt ohne Innenfutter aus. Der Umhängeriemen lässt sich abnehmen, sodass du die vegane Handtasche auch zu einer Clutch umfunktionieren kannst.
Den Kork-Lieferanten aus Portugal haben die beiden Gründerinnen persönlich getroffen und sich vor Ort ein Bild von den fairen Arbeitsbedingungen gemacht. Korkbäume können lebend geerntet werden und binden besonders viel CO2. In Portugal binden die Korkeichen zum Beispiel fast fünf Prozent der CO2-Emissionen des Landes.
Preis: ca. 80 Euro für die Kork-Taschen
Kaufen: z.B. bei Avocadostore oder direkt beim Hersteller
Hemper: Traditionelle Taschen aus Hanf
Hemper ist ein spanisches Label für nachhaltige Modeaccessoires, Rucksäcke und Taschen aus Hanf. Hanf ist ein exzellentes Naturprodukt, da es zum Wachsen nur wenig Wasser und keine Pestizide benötigt. Der Hanf für die Hemper Handtaschen wächst in Nepal, wo die Taschen von nepalesischen Kunsthandwerker:innen hergestellt werden. Hier kommen zum Teil noch traditionelle Techniken und viel Handarbeit zum Einsatz. Die Taschen sind vegan, kunststofffrei und nachhaltig.
Da die Hemper Handtaschen alle ziemlich groß sind, eignen sie sich für alle, die viel unterbringen wollen; zum Beispiel Eltern von drei Kindern oder Menschen, die mit Laptop und Thermoskanne ihren Arbeitsplatz im Freien aufschlagen.
Preis: ca. 50-85 Euro
Kaufen: z.B. bei Avocadostore
nuuwaï: Handtaschen aus Apfelleder und Meeresplastik
Dass Müllverwertung echt schön aussehen kann, zeigen die Handtaschen von nuuwaï. Das deutsche Label wurde von einer überzeugten Veganerin gegründet – aus Interesse an dem Material Appleskin.
Upcycling-Sari-Handtaschen von Sukham
Die Fair-Trade-Marke Sukham bietet zwar nur ein einziges Taschenmodell an, dafür aber in besonders vielen Variationen und aus einem besonderen Projekt. Die Taschen werden von Frauen des Sari-Bari-Projekts aus Kalkutta genäht. Sie sind Menschenhandel und Zwangsprostitution entkommen und werden bei Sari Bari zu Handwerkerinnen ausgebildet und können sich ein neues Leben aufbauen.
Das Obermaterial der großen Handtasche besteht zu 100 Prozent aus indischen Sari (100 Prozent Baumwolle) und das Innenfutter aus Baumwoll-Canvas. Die vegane Upcycling-Handtasche hat mehrere praktische Außen- und Innenfächer und wird mit einem großen Druckknopf verschlossen. Im Inneren gibt es ein großes Reißverschlussfach und mehrere flache Fächer. Praktisch: In die zwei Fächer an der Außenseite passen Trinkflaschen.
Preis: 68 Euro
Kaufen: z.B. bei Avocadostore oder direkt beim Hersteller
Vollständig vegan: Camys Concept
Bei Camys Concept findest du 100 Prozent vegane Handtaschen, die deutsche Marke verwendet keinerlei tierischen Produkte. Das „Veggie-Leder“ besteht allerdings zu vollständig aus Polyurethan – also aus Kunststoff. Im Innenfutter ist teilweise Recycling-Nylon verarbeitet.
Um faire Arbeitsbedingungen und moderate Preise zu vereinbaren, haben sich die Designer:innen auf den Weg nach China gemacht und arbeiten dort mit einem nach eigener Aussage „familiär geführten Betrieb“ zusammen.
Preis: ca. 65 bis 75 Euro
Kaufen: z.B. bei Avocadostore oder direkt beim Hersteller
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