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Veggie-Hack: Testsieger „schmeckt deutlich nach Fleisch“

Bolognese mit Veggie-Hack
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Ketut Subiyanto

Bolognese ohne Tier? Pflanzliche Hackfleisch-Alternativen gibt es längst in vielen Variationen in jedem Supermarkt. Stiftung Warentest hat jetzt Veggie-Hack untersucht und kann viele Produkte empfehlen.

Vegetarisches oder veganes Hack kann das Original in Bolognese-Sauce, Chili oder Aufläufen eins zu eins ersetzen und ist dabei besser für Umwelt, Klima, Tierwohl und die Gesundheit. Das Veggie-Hack gibt es im Supermarkt als gekühlte Variante oder als granuliertes Trockenprodukt. Beides hat Vor- und Nachteile.

Veggie-Hack aus dem Kühlregal schmeckt am ehesten wie Fleisch, befindet Stiftung Warentest in der neuesten Untersuchung („test“-Ausgabe 8/2024). Trockenprodukte kommen dafür fast immer ohne Zusatzstoffe und Aromen aus und haben eine bessere Ökobilanz. Sie enthalten im Schnitt außerdem weniger Fett und Salz.

Veggie-Hack im Test: Testsieger mit glatter Eins im Geschmackstest

15 vegane Hack-Produkte haben die Tester:innen untersucht, darunter acht gekühlte und sieben trockene. Keines erhielt die Note „sehr gut“, dafür gleich sieben – also etwa die Hälfte – die Note „gut“. Der Rest war „befriedigend“. 

  • Klarer Testsieger: Das vegane Mühlen Hack von Rügenwalder (1,32 Euro pro 100 Gramm) landet auf dem ersten Platz – und bekommt im Prüfpunkt Sensorik sogar eine glatte Eins. Es schmeckt laut den Tester:innen deutlich nach Fleisch, hat eine deutliche Bratnote und ist leicht saftig.
  • Auch das Hick-Hack-Hurra veganes Hack von The Vegetarian Butcher (1,83 Euro pro 100 Gramm) schneidet im Geschmackstest mit „sehr gut“ ab.
  • Preis-Leistungs-Sieger bei Stiftung Warentest ist Rewe Beste Wahl – Veganes Hack und The Wonder veganes Hack von Aldi My Vay (83 Cent pro 100 Gramm).
  • Von den ungekühlten Trocken-Granulat-Produkten schneidet Bio-Granulat Veganes Hack von Alnatura (2,49 Euro pro 100 Gramm) am besten ab (Gesamtnote „gut“).

Veggie-Hack ist meist gesünder

Die meisten getesteten Produkte basieren auf Soja, Sonnenblumenkernen oder Erbsen. Für die Ernährungsphysiologie erhalten sie von Stiftung Warentest Noten zwischen „sehr gut“ und „befriedigend“. Veggie-Hack enthält in der Regel weniger Fett und Kalorien als das Pendant aus Fleisch, aber ähnlich viel Protein.

Keime sind anders als bei rohem Fleisch in den Veggie-Varianten kein großes Problem. Nur das Trockenprodukt von Greenforce fiel in der Analyse mit einer erhöhten Anzahl an Bacillus cereus, einem sporenbildenden Bakterium, auf. Steht das zubereitete Hack länger bei Raumtemperatur herum, kann sich ein hitzestabiler Giftstoff bilden, der etwa zu Erbrechen führen kann.

In der Schadstoffanalyse fanden die Expert:innen in zwei Granulaten aus Sonnenblumenkernen von enerBio (Rossmann) und Sunflower Family viel Kadmium. Zu viel von dem Schwermetall kann den Nieren schaden. Anders als in früheren Veggie-Tests gab es aber keine kritischen Gehalte an Mineralölbestandteilen oder Fettschadstoffen.

Veganes Hack im Test: So viel besser ist die Öko-Bilanz

Falls es sich immer noch nicht weit genug herumgesprochen hat: Am Gerücht, dass für Soja im Fleischersatz der Regenwald abgeholzt wird, ist nichts dran. Auch im Test kommen die Zutaten von zwei Dritteln der Produkte aus Europa, vereinzelt kommt Soja aus Nordamerika.

Gegenüber dem Original aus Fleisch hat Veggie-Hack noch weitere klare ökologische Vorteile: Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat anhand der Zutatenlisten mehrerer am Markt verfügbarer Produkte den typischen CO2-Fußabdruck vom Anbau bis zum Supermarkt abgeleitet.

Für Kühlprodukte auf Basis von Soja fallen demnach 1,3 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilo an, bei Erbsen-basierten Produkten sind es 1,4 kg. Bei trockenem Sonnenblumenhack sind es sogar nur 0,5 kg. Gemischtes Bio-Hackfleisch dagegen kommt laut der Berechnung auf 9,2, konventionelles auf 6,1 kg CO2-Äquivalente

👉 Übrigens: Mit nur wenigen Zutaten kannst du selbst eine leckere vegane Bolognese machen. Das klappt zum Beispiel auf Basis von roten Linsen: Linsenbolognese-Rezept.

Der Test von Veggie-Hack erscheint in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und online auf test.de.

Mit Material der dpa

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