Wenn du Vogelfutter selber machst, kannst du heimische Singvögel im Winter unterstützen. Welche Früchte, Beeren und Nüsse sich eignen und was du bei der Vogelfütterung im Winter beachten musst, liest du hier.
Vogelfutter selber machen: Zutaten für eine Körnermischung
Finken, Sperlinge (Spatzen), Zeisige, Dompfaffen und Gimpel gehören zu den Körnerfressern. Sie fressen am liebsten:
- Körner verschiedener Getreidesorten
- Sonnenblumen– und Kürbiskerne
- Bucheckern
- Walnüsse und Haselnüsse (gehackt)
- Samen von Gräsern, Kletten, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und Löwenzahn
- Hanfsaat
Um Vogelfutter selber zu machen, brauchst du also verschiedene Körner. Diese kannst du entweder kaufen oder in Gebüschen, an Waldrändern oder auf abgeernteten Biofeldern finden.
Selbstgemachtes Vogelfutter: eine einfache Anleitung
Fett ist im Winter für Vögel ein wichtiger Energielieferant. Das Fett im Vogelfutter ersetzt die tierische Kost, welche im Sommer zur Verfügung steht. Zudem schützt das Fett die Körner vor Nässe, sodass das Futter nicht so schnell verdirbt.
Für selbstgemachtes Vogelfutter brauchst du:
- Pflanzenfett
- Speiseöl
- Körner (zum Beispiel Getreide, gehackte Nüsse, Samen, Sonnenblumenkerne)
- eventuell: Die leere Schale einer Kokosnuss oder einen Tontopf mit Loch, einen Zweig, Schnur und Pappe
So machst du Vogelfutter selber:
- Erhitze langsam ungesalzenes Pflanzenfett.
- Gib Speiseöl im Verhältnis 1:5 (Speiseöl:Pflanzenfett) hinzu. Das verhindert, dass das Futter bröckelig wird.
- Gib nun die doppelte Menge von Körnern hinzu. Je vielfältiger die Mischung, umso mehr Vögel finden Gefallen daran.
- Die Mischung kannst du zu Meisenknödeln formen oder in Kokosnussschalen füllen und aufhängen.
Tontöpfe eignen sich auch sehr gut, denn durch das Loch kannst du einen Zweig ziehen bevor du den Topf befüllst. Daran können sich die Vögel festhalten.
So füllst du Vogelfutter in Tontöpfe:
- Der Ast soll sowohl oben als auch unten ein Stück aus dem Tontopf herausschauen. Damit er nicht aus dem Loch rausrutscht musst du ihn an einer Stelle dick mit der Schnur umwickeln. Das ist der „Stopper“.
- Schneide dann aus der Pappe einen Kreis aus, der genau in auf den Boden des Tontopfes passt.
- Schneide in der Mitte ein Loch hinein, lege ihn in den Tontopf und stecke den Ast so durch, dass der „Stopper“ sich innen im Topf befindet. Oben sollte nun noch so viel Ast rausschauen, dass du das Vogelfutter an ihm im Baum aufhängen kannst.
- Jetzt kannst du den Tontopf mit der Vogelfuttermischung befüllen.
Vogelfutter für Weichfutterfresser selber machen: Die Zutaten
Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amseln und Stare gehören zu den sogenannten Weichfutterfressern. Wie der Name schon sagt, fressen sie am liebsten weiches Futter. Dazu gehören z.B.:
- heimische Beeren (Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche oder Schlehe)
- Hagebutten
- Äpfel
- Haferflocken
- Weizenkleie
- Rosinen
Beeren und Hagebutten für selbstgemachtes Vogelfutter kannst du im Herbst auf einem Waldspaziergang sammeln. Am gesündesten sind die Früchte, die nicht direkt an Straßen oder an gespritzten Feldern wachsen. Achte auch darauf, dass noch Früchte übrig bleiben, damit die natürliche Nahrungsquelle nicht zerstört wird.
Tipp: Um Vogelfutter selber zu machen, kannst du die Früchte auf dem Kachelofen oder dem Heizkörper trocknen. Fertig sind sie, wenn sie sich wie zähes Leder anfühlen und keine feuchten Stellen mehr haben. In einem Leinenbeutel kannst du sie an einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren. Die Beeren halten sich aber auch eingefroren bis zur Vogelfütterung.
Weichfuttermischung: So machst du das Vogelfutter selbst
Du kannst die oben beschriebene Anleitung leicht abwandeln um weiches Vogelfutter selber zu machen. Dafür tauschst du einfach die Kerne durch weiches Futter aus, zum Beeren, Hagebutten oder Haferflocken.
Für selbstgemachtes Vogelfutter brauchst du:
- Pflanzenfett
- Speiseöl
- Beeren, Hagebutten oder Haferflocken
So machst du das Vogelfutter selber:
- Erhitze langsam ungesalzenes Pflanzenfett.
- Gib Speiseöl im Verhältnis 1:5 (Speiseöl:Pflanzenfett) hinzu.
- Mische dann die gleiche Menge (1:1) an weichem Futter unter das Fett.
Tipps:
- Auch dieses selbstgemachte Vogelfutter kannst du zum Aufhängen zubereiten. Weichfutterfresser suchen ihr Futter jedoch gerne auf dem Boden. Du kannst die Mischung also genauso gut einfach ausstreuen.
- Natürlich kannst du die verschiedenen Früchte, Beeren, Kerne und Samen auch einfach in einen Futterspender füllen.
- Meise, Specht und Kleiber gehören zu den Allesfressern. Sie fressen sowohl Körnern, als auch weiches Futter. Um viele verschiedene Vögel anzulocken und allen über den Winter zu helfen, ist eine Mischung aus weichem und Körnerfutter empfehlenswert.
Darauf solltest du bei der Vogelfütterung achten
Ein paar Tipps für eine artgerechte Vogelfütterung zum Schluss:
- Vögel vertragen kein trockenes Brot, denn es quillt in ihrem Magen auf. Sorge dafür, dass dein selbstgemachtes Vogelfutter keines enthält.
- Wenn du Vogelfutter selber machst, darfst du es nicht salzen oder gewürzte Speisen verwenden.
- Futterspender sind hygienischer als Vogelhäuschen, denn die Vögel sitzen nicht in ihrem Futter. Wenn du das Vogelhäuschen regelmäßig mit heißem Wasser reinigst und täglich nur wenig Futter nachfüllst, kannst du es aber bedenkenlos verwenden.
- Katzen stören die Vögel beim Fressen. Im Gartenhandel gibt es z.B. Katzen-Abwehr-Gürtel, welche man in einer Höhe von 2,50 Meter den Stamm wickelt. Mehr Tipps: Katze vertreiben: Mit diesen sanften Methoden wird dein Garten katzenfrei
- Expert*innen sind sich uneinig darüber, ob die Fütterung das gesamte Jahr oder nur im Winter bei geschlossener Schneedecke sinnvoll ist. Für beide Seiten gibt es gute Argumente. Für die angepasste Ganzjahresfütterung spricht, dass vor allem in Gebieten, die von einseitigen Gärten und Industrie geprägt sind, Vögel immer weniger Futter finden. Der Nabu hingegen empfiehlt nur im Winter zu füttern. Denn Vögel, deren Art bedroht ist, kommen oftmals nicht an die Futterstellen.
- Grundsätzlich gilt: Mit einem vogelfreundlichen Garten erhältst du Lebensräume und unterstützt Wildvögel. Eine Hecke aus Eberesche oder Weißdorn – anstatt Kirschlorbeer – trägt beispielsweise dazu bei. In liegen gelassenem Laub können sich Insekten ansiedeln, die als wichtige Nahrungsquelle dienen. Und werden Sträucher erst gegen Ende des Winters beschnitten, bleiben die Früchte über den Winter für Vögel erhalten.
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