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Wadenstecher bekämpfen: Natürliche Mittel gegen den Schädling

Wadenstecher
Foto: CC0 / Pixabay / adege

Wadenstecher können besonders im Frühling und Sommer sehr lästig werden. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du die Stechfliegen natürlich bekämpfen und dich vor ihren Stichen schützen kannst.

Warme Temperaturen locken nicht nur dich, sondern auch Wadenstecher ins Freie. Die Insekten, die auch unter dem Namen Stechfliege, Wadenbeißer oder Stallfliege bekannt sind, sehen der Stubenfliege zum Verwechseln ähnlich. Anders als diese ernähren sich die kleineren Wadenstecher aber ausschließlich von menschlichem und tierischem Blut. Hier erfährst du, wie du die Stechfliegen mit natürlichen Mitteln bekämpfen kannst.

Wadenstecher: So erkennst du sie

Wadenstecher erkennst du an ihrem Stechrüssel und den grauweißen Streifen auf dem Rücken.
Wadenstecher erkennst du an ihrem Stechrüssel und den grauweißen Streifen auf dem Rücken.
(Foto: CC0 / Pixabay / Shad0wfall)

Anders als bei Bremsen und Mücken stechen bei den Wadenstechern sowohl Weibchen als auch Männchen. Die Stechfliegen gehören zur Familie der „Echten Fliegen“. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sie den harmlosen Stubenfliegen so ähnlich sehen. Am besten erkennst du Wadenstecher an den folgenden Merkmalen:

  • Erwachsene Wadenstecher werden etwa sieben Millimeter groß und sind vor allem tagsüber aktiv. Von der Stubenfliege kannst du sie anhand ihres nach vorne gerichteten Stechrüssels unterscheiden. Auffällig sind außerdem die grauweißen Streifen auf dem Rücken der Wadenstecher.
  • Die Hauptflugzeit der Wadenstecher geht je nach Temperatur von Juni bis September. In dieser Zeit triffst du sie besonders häufig in Ställen mit Pferden, Kühen oder Hühnern an, deren Kothaufen die Weibchen zur Eiablage nutzen. Weitere beliebte Brutstätten der Wadenstecher sind Komposthaufen, Misthaufen und offen gelagerte Bioabfälle. In den Herbstmonaten verirren sich die erwachsenen Tiere auf der Suche nach Wärme häufig auch in Wohnungen.
  • Die Larven der Wadenstecher schlüpfen etwa zehn bis 30 Tage nach der Eiablage und haben einen bis zu 12 Millimeter langen weißlichen Körper, der beinlos und unbehaart ist.

Wadenstecher im Haus bekämpfen

Du kannst Wadenstecher mit Schlupfwespen biologisch bekämpfen.
Du kannst Wadenstecher mit Schlupfwespen biologisch bekämpfen.
(Foto: CC0 / Pixabay / jprohaszka)

Wadenstecher triffst du nicht nur in Ställen und der freien Natur an: Gelegentlich verirren sie sich auch in Häuser und Wohnungen. Willst du die Insekten vertreiben, musst du nicht zwingend zu chemischen Insektenschutzmitteln greifen.

Mit den folgenden Tipps kannst du Wadenstecher ganz natürlich bekämpfen und fernhalten:

  • Komposthaufen abdecken: Dampfende Mist- und Komposthaufen ziehen Wadenstecher besonders stark an. Deshalb solltest du deinen Kompost im Garten immer gründlich mit einer Plane oder einem Deckel abdecken, damit die Tiere darin keine Eier ablegen können. Auch Mülltonnen solltest du vorbeugend immer luftdicht verschließen.
  • Fliegengitter im Haus: Um Wadenstecher davon abzuhalten, in dein Haus zu kommen, bringst du am besten Fliegengitter an allen Fenstern an (du findest sie zum Beispiel bei **memolife). So kannst du deine Wohnung lüften, ohne dass Stechfliegen und andere Insekten hineingelangen. An Türen bieten sich Fliegenschutzlamellen als Schutz an.
  • Intensiv riechende Pflanzen: Ein Topf mit Lavendel, Basilikum, Minze oder Salbei auf deinem Fensterbrett kann Stechfliegen ebenfalls fernhalten. Der intensive Geruch dieser Pflanze schreckt die Tiere ab. Ein Versuch schadet hier auf jeden Fall nicht, vor allem da du die Kräuter zusätzlich auch in der Küche verwenden kannst.
  • Einsatz von SchlupfwespenEine weitere Möglichkeit, mit der du die Wadenstecher biologisch bekämpfen kannst, sind Schlupfwespen. Besonders die Arten ‚Muscidifurax zaraptor‘ und ‚Nasonia vitripennis‘ eignen sich gut dafür. Kaufen kannst du die natürlichen Fressfeinde der Wadenstecher im Fachhandel oder online (zum Beispiel bei **Avocadostore). Es lohnt sich auch, wenn du in deinem Garten ideale Lebensbedingungen für weitere Fressfeinde der Stechfliegen schaffst. Dazu gehören zum Beispiel Igel und Vögel.

Wadenstecher-Stichen vorbeugen: Präventivmaßnahmen

Lange Hosen und dünne Jacken schützen dich am besten vor einem Stich der Wadenstecher.
Lange Hosen und dünne Jacken schützen dich am besten vor einem Stich der Wadenstecher.
(Foto: CC0 / Pixabay / Olichel)

Hat der Wadenstecher einmal zugestochen, kann das sehr schmerzhaft sein. Durch einen Stich kann die Stechfliege außerdem zahlreiche Krankheitserreger auf Mensch und Tier übertragen. Glücklicherweise gibt es wie bei Mückenstichen einige vorbeugende Maßnahmen, mit denen du dich vor einem Angriff der Wadenstecher schützen kannst:

  • Lange Kleidung im Freien: Am einfachsten verhinderst du einen Stich der Wadenstecher, indem du deine Arme und Beine mit einer dünnen Schicht Kleidung bedeckst, wenn du dich in der Natur aufhältst. Besonders im Wald oder in Ställen halten lockere, atmungsaktive Kleidungsstücke die Stechfliegen ab. Ein netter Nebeneffekt ist, dass du so auch vor Zecken und Stechmücken geschützt bist.
  • Haus- und Nutztiere schützen: Hunde, Katzen, Pferde und andere Tiere kannst du zum Beispiel mit speziellen Spot-On-Präparaten vor den Stichen der Wadenstecher schützen. Sprich dich dafür am besten mit deinem Tierarzt über die richtige Dosierung und Produktauswahl ab. Hunden und Pferden kannst du auch eine dünne Decke über den Körper legen, um zu verhindern, dass sie gestochen werden.
  • Keine Lebensmittel im Freien liegen lassen: Ein Picknick in der Natur ist grundsätzlich immer eine gute Idee. Allerdings solltest du darauf achten, dass du Essensreste immer luftdicht verpackst und nicht lange herumliegen lässt. Ansonsten werden nicht nur Wadenstecher, sondern auch andere Insekten wie Ameisen und Wespen angelockt, die dir den Spaß schnell verderben können.
  • Körperhygiene: Schweiß– und Körpergeruch zieht Stechfliegen magisch an. Deshalb solltest du besonders im Sommer regelmäßig duschen, um die Gefahr zu verringern, von Wadenstechern gestochen zu werden.
  • Kein Parfüm verwenden: Verzichte im Sommer besser auf süß riechende Parfums. Auch sie können Wadenstecher anlocken und das Risiko eines Stichs erhöhen.

Wadenstecher bekämpfen: No-Gos

Wir empfehlen dir, Wadenstecher so natürlich und schonend wie möglich zu bekämpfen. Einige Methoden sind objektiv betrachtet vielleicht noch effektiver, allerdings schadest du mit ihnen auch häufig der Natur und anderen nützlichen Lebewesen. Verzichte deshalb wenn möglich auf die folgenden Maßnahmen:

  • UV-Lichtfallen: Von diesen Fallen geht ein helles Licht aus, dass die Wadenstecher anzieht. Sobald die Tiere die Oberfläche der Lichtquelle berühren, werden sie durch einen elektrischen Schlag gelähmt und getötet. Greife lieber auf tierfreundlichere Methoden zurück, bei denen die Stechfliegen nur vertrieben und nicht getötet werden. Diese Fallen dürfen ohnehin nur im Haus verwendet werden. Im Garten, auf Balkonen und Terrassen ist es verboten, die UV-Lichtfallen aufzustellen, da durch sie auch viele nützliche Insekten wie Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge zu Schaden kommen können.
  • Klebefallen: Klebefallen sondern spezielle Pheromone ab, durch die Wadenstecher angezogen werden. Die klebrige Oberfläche wird auch hier wieder zur tödlichen Falle für die Tiere, da sie sich nicht mehr fortbewegen können und schließlich verhungern. 
  • Fliegenklatschen: Sowohl klassische als auch elektrische Fliegenklatschen solltest du lieber nicht verwenden, wenn du die Wadenstecher schonend bekämpfen möchtest. 

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