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Waschball: Wie sinnvoll ist Waschen ohne Waschmittel?

waschball
Foto: CC0 / Pixabay / stevepb

Der Waschball verspricht umweltfreundliches Waschen für den kleinen Geldbeutel. In diesem Artikel erklären wir dir, wie das Waschen ohne Waschmittel funktioniert und was die Vor- und Nachteile sind.

Den Waschball (auch Waschkugel oder Waschei genannt) kannst du in zwei Varianten kaufen: als Bio- oder Keramik-Waschball. Das Verkaufsversprechen ist immer gleich: Mit Waschbällen sollst du deine Kleidung mit nur ganz wenig oder sogar komplett ohne Waschmittel waschen können. Laut den Herstellern sollen Waschkugeln ähnlich wie Waschnüsse den Waschmittelverbrauch um bis zu 80 Prozent senken. 

Wie funktioniert der Waschball?

Im Gegensatz zu Waschpulver enthält der Waschball natürliche Mineralien, die den Schmutz lösen.
Im Gegensatz zu Waschpulver enthält der Waschball natürliche Mineralien, die den Schmutz lösen.
(Foto: CC0 / Pixabay / habelfrank)

Wenn du den Waschball in deine Waschmaschine legst, wirkt er dort auf zwei verschiedene Arten:

  • Durch negativ geladene Ionen: Im Inneren des Waschballs befinden sich kleine Kugeln aus natürlichen Mineralien. Treffen diese Bestandteile auf Wasser, geben sie negativ geladene Ionen ab. Die Ionen sorgen schließlich dafür, dass sich beim Wäschewaschen der Schmutz löst.
  • Durch mechanische Reibung: In der Waschmaschine reibt der Waschball oder das Waschei an der Kleidung und löst so die Verschmutzungen aus den Fasern. 

Dank dieser beiden Methoden kommt der Waschball ganz ohne Tenside aus, was umweltfreundlicher ist als herkömmliche Waschmittel.

Vorteile des Waschballs

Ohne Tenside und Chemie sind der Waschball oder das Waschei eine umweltschonende Variante, deine Wäsche zu waschen.
Ohne Tenside und Chemie sind der Waschball oder das Waschei eine umweltschonende Variante, deine Wäsche zu waschen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto)

Waschbälle haben einige Vorteile: 

  • Umweltschonend: In herkömmlichem Waschmittel stecken Tenside, die eine Belastung für die Umwelt sind. Außerdem können die in Weichspüler und Waschmittel enthaltenen Duftstoffe nur schwer abgebaut werden. Im Waschball kommt keiner dieser Inhaltsstoffe vor. Deshalb verhinderst du beim Waschen mit ihm auch, dass solche Schadstoffe in unsere Abwässer gelangen.
  • Stromsparend: Anders als beim Waschen mit Waschmittel wird mit dem Waschball weniger Energie für die Wassererhitzung benötigt. Wenn du mit einem Waschball oder einem Waschei wäschst, reichen Waschstufen mit wenig Energie- und Schleuderbedarf meist vollkommen aus, um deine Wäsche wieder sauber zu bekommen. Mit dem Waschball kannst du deine Wäsche bei 30, 40 oder 60 Grad waschen. Benutze außerdem das Eco-Programm, da es umweltschonender ist.
  • Weniger Allergien: Wenn du auf dein Waschmittel allergisch reagierst, sind daran meistens die enthaltenen Duftstoffe Schuld. Da die Waschkugel frei von Chemie  ist, kannst du die sie auch guten Gewissens benutzen, wenn du unter Neurodermitis oder ähnlichen Hauterkrankungen leidest. 
  • Für den kleinen Geldbeutel geeignet: Qualitativ hochwertige Waschbälle bekommst du zum Beispiel in der Drogerie oder online bei **Avocadostore schon für knapp 50 Euro. Solche Produkte halten bis zu 1.000 Wäschen lang, das entspricht etwa drei Jahren Haltbarkeit. Für Waschmittel gibst du im Jahr durchschnittlich etwa 200 Euro aus. Rechnest du jetzt noch die gesparten Stromkosten mit ein, ist der Waschball definitiv die kosteneffektivere Art, deine Wäsche zu waschen.

Nachteile des Waschballs

Bei weißer Wäsche kann der Waschball zum schnelleren Vergrauen führen.
Bei weißer Wäsche kann der Waschball zum schnelleren Vergrauen führen.
(Foto: CC0 / Pixabay / KaoruYamaoka)

Auch wenn der Waschball eine sehr gute Waschkraft hat, solltest du nicht zu viel von ihm erwarten. Einige Nachteile gibt es natürlich auch hier:

  • Starke Verschmutzungen: Deine Alltagskleidung kannst du mit dem Waschball waschen. Bei hartnäckigeren Flecken kommt der Waschball aber an seine Grenzen. Du kannst die Wirkung des Balls aber unterstützen, indem du eine kleine Menge selbstgemachtes Waschmittel dazu gibst.
  • Anderer Wäschegeruch: Natürlich wird es für dich erst einmal ungewohnt sein, dass der Waschball keine Duftstoffe an deine Kleidung abgibt. Der Frischeduft von Weichspülern fehlt dir vielleicht am Anfang. Denke aber daran, dass die Wäsche trotzdem sauber wird. Wenn du nicht auf duftende Wäsche verzichten willst, kannst du dir Wäscheduft mit natürlichen Zutaten herstellen.
  • Vergrauen der Wäsche: Ein Nachteil des Waschballs ist, dass die Kleidung schneller vergrauen kann. Besonders bei weißer Wäsche ist das ein Problem.
  • Verkalken der Waschmaschine: Im Waschball sind natürlich auch keine Wasserenthärter enthalten. Wenn du besonders kalkhaltiges Leitungswasser hast, kann das dazu führen, dass deine Wassermaschine schneller verkalkt. Wenn du einen Waschball nutzt, solltest du die Waschmaschine regelmäßig entkalken.
  • Wissenschaftliche Belege: Einer Studie der Universität Bonn zufolge waschen Waschbälle nicht besser als reines Wasser alleine. Es gibt also keine wirklichen wissenschaftlichen Belege dafür, dass Waschbälle sich als Waschmittelalternative eignen.

Waschball kaufen: Ja oder Nein?

Der Waschball benötigt weniger Energie beim Waschen.
Der Waschball benötigt weniger Energie beim Waschen.
(Foto: CC0 / Pixabay / moerschy)

Mit dem Waschball verhält es sich ähnlich wie mit den Waschnüssen: Er wird kontrovers diskutiert und hat sowohl Befürworter als auch Kritiker. Aufgrund der fehlenden wisssenschaftlichen Belege können wir ihn dir aber nicht empfehlen. Du machst bereits einen guten ersten Schritt, wenn du weniger Waschmittel verwendest.

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