Wasserfasten ist die schlichteste und radikalste Form des Fastens: Für ein paar Tage "ernährst" du dich nur von Wasser. Dadurch soll dein Körper unter anderem von Giftstoffen gereinigt werden – wissenschaftlich erwiesen ist das allerdings nicht.
Von Basenfasten bis zum Intervallfasten: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zu fasten. Die schlichteste und radikalste von ihnen ist vermutlich das Wasserfasten. Für mehrere Tage nimmst du keinerlei Nahrung zu dir, sondern trinkst lediglich mindestens drei Liter stilles Wasser pro Tag.
Ein bisschen komplizierter ist Wasserfasten dann aber doch, denn es gibt eine Vor- und Nachbereitung.
So funktioniert Wasserfasten
Wasserfasten beginnt nicht mit dem ersten Tag ohne Essen, sondern bereits drei Tage davor: In dieser Zeit sollen Fastende weniger essen, dazu nur leicht verdauliche Lebensmittel.
Für den ersten Tag der Fastenkur wird oft empfohlen, den Darm komplett zu leeren, zum Beispiel mit einem Einlauf oder mit Glaubersalz. Beide Methoden führen dazu, dass du starken Durchfall bekommst, weshalb empfohlen wird, mehrere Liter Wasser zu trinken.
Das Abführen kann aber auch Nebenwirkungen wie Dehydrierung, Übelkeit und Kreislaufschwäche haben. Generell ist die Wasserdiät und auch die Wirkung der „Entgiftung“ umstritten – dazu erfährst du gleich mehr.
Wasserfasten: Ist es wirklich sinnvoll?
In der Regel dauert das Wasserfasten bis zu zwei Wochen – in dieser Zeit sollen Fastende pro Tag mindestens drei Liter Wasser trinken. Viele Webseiten empfehlen, das Vorhaben ärztlich abzusprechen.
Die Diätform ähnelt dem Vollfasten, denn du führst deinem Körper in der Fastenzeit keine Kalorien und nennenswerte Nährstoffe zu. Das führt dazu, dass dein Körper in den Hungerstoffwechsel schaltet und zur Verfügung stehende Energiereserven abbaut. Das hat zur Folge, dass Fettreserven verschwinden, aber auch Muskel-, Organ- und Bindegewebsmasse.
Bei einer Studie der Berliner Charité, der Norwegischen School of Sports and Science und dem Londoner Precision Healthcare University Research Institute wurden molekulare Veränderungen im Körper von Fastenden untersucht. Es stellte sich heraus, dass bei den Teilnehmenden die verlorene Masse wiederkam, außer die Fettreserven. Außerdem kamen die Forschenden zu dem Schluss, dass sich weitere Effekte des Fastens erst nach mehreren Tagen eintreten.
Netdoktor warnt vor ersten Mangelerscheinungen beim Vollfasten. Diese können unter anderem zu Konzentrationsschwächen oder Herz-Kreislauf-Problemen führen. Auch Gichtanfälle können auftreten. Die Deutsche Apothekerzeitung stuft nur Fastenformen als empfehlenswert ein, bei denen du dem Körper täglich mindestens 200 bis 400 Kalorien zuführst.
https://utopia.de/ratgeber/magenschonendes-essen-leicht-verdauliche-kost-fuer-den-magen/
Wasserfasten als Detox-Methode: Müssen wir wirklich entgiften?
Wie viele andere Fastenmethoden soll Wasserfasten deinen Körper von Giftstoffen befreien, insbesondere, wenn du zu Beginn abführst. Dieses sogenannte „Detox“ ist allerdings umstritten.
Laut der Verbraucherzentrale gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass dem Körper dabei geholfen werden muss, sich zu entgiften. Dafür sorgen bereits Niere und Leber. Ein Review aus dem Jahr 2014 kommt zu dem gleichen Schluss. Demnach gibt es nur einige wenige und mangelhafte klinische Studien, die darauf hinweisen, dass eine Detoxkur die Leber entgiften kann.
Wasserfasten: Es gibt sanftere Alternativen
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) können bestimmte Heilfastenkuren vorteilhafte Effekte auf die Gesundheit haben. Ob das auch bei der extremen Form des Wasserfastens der Fall ist, ist allerdings fraglich.
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass speziell das Wasserfasten gesund sein soll. Stattdessen ist es zum Teil mit starken Nebenwirkungen verbunden. Andere Fastenmethoden wie Fasten nach Buchinger, Intervallfasten, oder Dinner Cancelling sind für deinen Körper weniger belastend. Probier auch unseren alternativen Fastenplan mit ungewöhnlichen Ideen.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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