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Welche Kosmetik-Inhaltsstoffe du in der Schwangerschaft vermeiden solltest

In der Schwangerschaft kann manche Kosmetik schädlich sein
Foto: CC0 / Pixabay / 2147792

Auf Kosmetik in der Schwangerschaft musst du nicht grundsätzlich verzichten. Allerdings solltest du vor allem in dieser Zeit genau auf die Inhaltsstoffe achten. Wir verraten dir, welche du besser vermeiden solltest.

Dass Alkohol, Rauchen und Sushi in der Schwangerschaft tabu sind, ist weit verbreitetes Wissen. Doch auch in vielen Kosmetika finden sich Inhaltsstoffe, die einem ungeborenen Baby schaden können. Diese können unter anderem über die Poren in deinen Körper eindringen und so über den Blutkreislauf auch mit dem Embryo in Kontakt kommen.

Deshalb ist es so wichtig, die Inhaltsstoffe deiner Kosmetik in der Schwangerschaft genau unter die Lupe zu nehmen – gerade weil schwangere Frauen durch die hormonelle Umstellung oft empfindlichere Haut bekommen und viele Kosmetikprodukte Hilfe dagegen versprechen. Wir verraten dir, auf welche Art von Kosmetik du in der Schwangerschaft besser verzichten solltest. 

Kosmetik in der Schwangerschaft: Vorsicht bei diesen Inhaltsstoffen

Kosmetik solltest du in der Schwangerschaft genau auf ihre Inhaltsstoffe überprüfen.
Kosmetik solltest du in der Schwangerschaft genau auf ihre Inhaltsstoffe überprüfen.
(Foto: CC0 / Pixabay / AdoreBeautyNZ)

Auf Kosmetik mit folgenden Inhaltsstoffen solltest du in der Schwangerschaft besser verzichten:

  • Retinoide: Vielleicht kennst du Retinoide unter dem Begriff Retinol. Retinol ist oft in Gesichtskosmetik zu finden und gilt als Anti-Aging-Mittel. Dieser Inhaltsstoff ist verwandt mit Vitamin-A-Säure. In der Schwangerschaft solltest du keine Kosmetik verwenden, die Retinoide enthält, da dieser Inhaltsstoff Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen auslösen kann. Bei oraler Einnahme, zum Beispiel als Mittel bei Akne, liegt laut der Pharmazeutischen Zeitung das Risiko dafür bei bis zu 25 Prozent. Cremst du dich mit dem Produkt nur ein, ist die Gefahr natürlich geringer. Trotzdem solltest du vorsichtshalber komplett auf Retinol verzichten. Retinoide verstecken sich auch unter folgenden Bezeichnungen in Kosmetik: Retinylpalmitat, Retinsäure, Retinaldehyd, Adapalene, Tretinoin, Isotretinoin und Tazaroten.
  • Parabene und Triclosan: Parabene machen als Konservierungsstoffe Kosmetik haltbar. Allerdings ähneln sie in ihrer chemischen Struktur dem weiblichen Sexualhormon Östrogen – daher stehen sie im Verdacht, das Hormonsystem aus dem Gleichgewicht zu bringen. Langzeitstudien über die Auswirkungen beim Menschen gibt es zwar noch nicht. Trotzdem solltest du in der Schwangerschaft Kosmetik, die Parabene beinhaltet, sicherheitshalber meiden. Auch auf den Konservierungsstoff Triclosan solltest du lieber verzichten, denn es wird vermutet, dass dieser Inhaltsstoffe eine nervenschädigende Wirkung auf Ungeborene haben kann. Außerdem fand eine amerikanische Langzeitstudie einen Zusammenhang zwischen Triclosan in der Schwangerschaft und einem frühen Einsetzen der Pubertät bei Mädchen heraus.
  • Phthalate: Diese Weichmacher sind zum Beispiel in Shampoos, Nagellack und Sonnencreme enthalten. Sie stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Außerdem gibt es Vermutungen, dass sie Bluthochdruck und Diabetes begünstigen und sich toxisch auf einen Embryo auswirken können. Wissenschaftler:innen der Universität Leipzig und des Deutschen Krebsforschungszentrums fanden heraus, dass für Kinder ein Risiko an Asthma zu erkranken besteht, wenn die Mutter während der Schwangerschaft und der Stillzeit durch Phthalate belastet war. Auf der Liste der Inhaltsstoffe erkennst du die Weichmacher an der Endung „-phthalat“ oder den Abkürzungen DEP und DMP. 
  • Duftstoffe: Der BUND rät, ihn der Schwangerschaft besser zu Kosmetik ohne Duftstoffe zu greifen. Denn künstliche Duftstoffe sowie einige ätherische Öle können dem Embryo schaden, da sie sich auf die Fortpflanzungsfähigkeit von männlichen Embryonen auswirken und Allergien auslösen können. Öle wie Anis, Fenchel, Rosmarin, Zimt oder Eisenkraut können sogar vorzeitig Wehen auslösen. Außerdem ist während einer Schwangerschaft der Geruchssinn oft sehr sensibel und starke Gerüche können unangenehm wirken. Auch beim Stillen solltest du auf Kosmetik mit Duftstoffen verzichten, da Babys darauf ebenfalls sehr empfindlich reagieren könnten. 
  • Hydrochinon: Das zur Aufhellung von Pigmentflecken eingesetzte chemische Bleichmittel darf seit 2001 in der EU nicht mehr in Kosmetika verwendet werden. Grund dafür ist sein krebserregendes Potential. Der Stoff ist allerdings weiterhin als rezeptpflichtiges Arzneimittel zur Therapie von Hyperpigmentierung zugelassen. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz rät grundsätzlich dringend vor Produkten ab, die Hydrochinon enthalten. Besonders Schwangere sollten Hydrochinon unbedingt meiden: Da er in den Blutkreislauf gelangen kann, kann er den Fötus stören. Außerdem kann Hydrochinon Ursache für verschiedene Allergien sein. 
  • Tetracyclin: Dieser Inhaltsstoff ist oft in kosmetischen Produkten zur Behandlung von Akne oder anderen Hautprobleme enthalten, denn Tetracycline sind eine Gruppe von Antibiotika. Da der Körper einer Schwangeren über den Fötus entgiftet, kann sich dieser Inhaltsstoff allerdings in den Knochen und im Zahnschmelz des Babys ablagern. Die University of Washington School of Pharmacy rät von der Verwendung von Tetracyclin in der Schwangerschaft ab.
  • BHA und Salicylsäure: Kosmetik, die BHA oder Salicylsäure enthält, wird oft für ein chemisches Peeling eingesetzt, welches die Haut strahlend rein machen soll. Laut EU-Kosmetikverordnung darf der Anteil von Salicylsäure in Kosmetik 0,5 Prozent nicht übersteigen. Gerade in der Schwangerschaft ist von Kosmetik mit diesen Inhaltsstoffen abzuraten: Durch die Anwendung auf der Haut kann es zu Organschäden beim Ungeborenen kommen. 
  • Formaldehyd: Formaldehyd darf laut der EU-Kosmetikverordnung nur unter bestimmten Bedingungen in Kosmetik enthalten sein. Formaldehyd kann zu Allergien führen. In der Schwangerschaft steht es im Verdacht, Frühgeburten auszulösen oder Auslöser für Herzkrankheiten bei Neugeborenen zu sein.

Kosmetik in der Schwangerschaft: Alternativen

Naturkosmetik kann eine echte Alternative zu herkömmlicher Kosmetik sein.
Naturkosmetik kann eine echte Alternative zu herkömmlicher Kosmetik sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus)

Trotz dieser bedenklichen Inhaltsstoffe musst du in der Schwangerschaft nicht auf Kosmetik verzichten. Nicht nur während der Schwangerschaft und der Stillzeit kann Naturkosmetik eine echte Alternative sein. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Naturkosmetik von Zahnpasta bis zu Hautcremes in jedem Preissegment. Du kannst auch versuchen, Kosmetik aus natürlichen Zutaten selbst zu machen.

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