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Gemeiner Stechapfel: Wie erkenne ich die Giftpflanze?

Stechapfel
Foto: CC0 / Pixabay / hansbenn

Der Gemeine Stechapfel ist schön anzusehen, allerdings bei Verzehr höchst giftig. Hier findest du die wichtigsten Informationen zu Aussehen, Vorkommen und Wirkung im Überblick.

Ursprünglich aus Nordamerika stammend, findest du den Gemeinen Stechapfel inzwischen auch vermehrt in Deutschland. Das Nachtschattengewächs wächst gerne auf Schuttflächen, Wegrändern und Müllhalden – aber eben auch in heimischen Gärten und Gemüsebeeten.

Dies kann zu Problemen führen, denn der Gemeine Stechapfel ist in allen Teilen giftig für Menschen und Tiere, vor allem seine Samen und Wurzeln. Deswegen ist es oft ratsam, die Pflanze zu entfernen, vor allem in Haushalten mit Kindern und Haustieren.

Achtung: Solltest du einen Teil der Stechapfelpflanze zu dir genommen haben – egal in welchen Mengen oder welchen Teil der Pflanze – suche ärztliche Hilfe auf. 

Gemeiner Stechapfel: Ursprung und Verbreitung

Der Gemeine Stechapfel (auch bekannt als Datura stramonium, Donnerkugel oder Teufelsapfel) ist eine Buschpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Ursprünglich stammt sie aus Mexiko, inzwischen ist sie aber auf der ganzen Welt in warmem und sonnigen Klimazonen verbreitet. Auch, wenn der Stechapfel sehr schnell wächst, ist er in Deutschland aufgrund der kalten Winter nur als einjährige Pflanze zu finden. 

Doch wie kommt der Stechapfel bis in deinen Garten? 

In der Natur breitet sich der Stechapfel durch das Aufplatzen der Samenkapseln aus, die sich dann durch Tiere oder Windbewegung im Radius von ein bis drei Meter um die Mutterpflanze herum verteilen. Auch können sich die geschlossenen, trockenen Samenkapseln im Fell von Wildtieren verfangen und so über weitere Strecken verteilt werden.

Gerade heute spielen jedoch auch landwirtschaftliche Aktivitäten in der Ökologie eine große Rolle. So werden Samen des Stechapfels durch zum Beispiel Erntemaschinen über größere Distanzen verschleppt und können auf Feldwege gelangen, von wo aus sich die Pflanzen weiter ausbreiten können. 

Merkmale: So erkennst du den Gemeinen Stechapfel

Die Blüten des Stechapfels wachsen immer
Die Blüten des Stechapfels wachsen immer
(Foto: CC0 / Pixabay / binghamdi)

Vor seiner Blüten- und Samenbildung (Juni bis September) ist der Gemeine Stechapfel schwer als solcher zu erkennen, da er mit seinen eher kahlen Trieben und dunkelgrünen, leicht spitzen Blättern vielen anderen europäischen Buschgewächsen ähnelt.

Spätestens bei der Blütenbildung kannst du ihn jedoch einfach identifizieren:

  • Die Blüten des Stechapfels sind trichterförmig und können sowohl weiß als auch lila, oder eine Mischung beider Farben sein.
  • Sie haben einen stark süßlichen, fast schon parfümartigen Duft.
  • Die Blüten wachsen stets zwischen zwei Ästen des Busches, sozusagen in seinen „Achseln“, und nach nur einer Nacht welken sie und fallen sie ab.
  • Auch stehen die Blüten des Stechapfels immer aufrecht und zeigen nach oben. Dies ist gut zu wissen, da sie sich darin in den Blüten der Engelstrompete unterscheiden, mit der der Stechapfel manchmal verwechselt wird. Die Blüten der Engelstrompete wiederum hängen nämlich immer nach unten.

Nach der Blüte bildet der Stechapfel die für ihn charakteristischen stacheligen Samenhülsen (Juli bis Oktober), auch Fruchtknoten genannt, die du an folgenden Merkmalen erkennen kannst:

  • Optisch erinnern die Samenhülsen an die Fruchthülsen von Kastanien: Sie sind hellgrün, stachelig, eierförmig und werden etwa drei bis acht Zentimeter groß.
  • Im Herbst und Winter reifen die Hülsen nach und trocknen aus, bis sie sich schließlich an ihrer Spitze öffnen und mehrere hundert, tiefbraune bis schwarze, nierenförmige Samen verteilen. 

Der Busch kann über einen Meter groß werden und seine Wurzeln ragen bis zu eineinhalb Meter in die Erde.

Was macht den Stechapfel so giftig?

Im Herbst und Winter platzen die ausgetrockneten Samenhülsen des Stechapfels auf und verbreiten die Pflanze so weiter.
Im Herbst und Winter platzen die ausgetrockneten Samenhülsen des Stechapfels auf und verbreiten die Pflanze so weiter.
(Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Der Gemeine Stechapfel gilt als eine der giftigsten Pflanzen in unseren Gärten, da jeder Teil der Pflanze Giftstoffe enthält, die beim Verzehr schwer krank machen können. Besonders giftig sind hierbei die Wurzeln und die Samen.

Achtung! Auch wenn der Gemeine Stechapfel vor allem beim Verzehr zu Beschwerden führt, warnt die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) davor, die Pflanze mit bloßen Händen zu berühren. Nach dem Verzehr von irgendeinem Teil der Pflanze – selbst in geringen Mengen – solltest du sofort eine Klinik aufsuchen, da laut der Giftzentrale Bonn die im Stechapfel enthaltenen Giftstoffe je nach Dosierung auch tödlich sein können. 

Denn der Stechapfel verfügt über hohe Mengen sogenannter Tropanalkaloide, welche Einfluss auf das Nervensystem haben, denn sie hemmen die Wirkung des körpereigenen Botenstoffs Acetylcholin. Dessen Aufgabe wiederum ist es, Nervenimpulse weiterzuleiten. Eine Vergiftung durch Stechapfel kann Symptome wie Sinnestäuschung, Übelkeit, Benommenheit und Atemprobleme mit sich führen.

Die Wirkung des Stechapfels ist an sich nicht automatisch schlecht: Wie viele andere heimische Giftpflanzen wird der Stechapfel in geringer Dosierung als Heilpflanze genutzt, zum Beispiel als Mittel gegen Asthma und Husten, und findet sich deswegen heute noch in vielen Apothekengärten. Apotheken raten allerdings aufgrund des hohen Giftgehaltes stark von einer Selbstmedikation mit Stechapfel ab.

Stechapfel sicher entfernen: Eine Anleitung

Entferne den Gemeinen Stechapfel als Vorsichtsmaßnahme.
Entferne den Gemeinen Stechapfel als Vorsichtsmaßnahme.
(Foto: CC0 / Pixabay / Efraimstochter)

Vor allem in zwei Situationen ist es ratsam, den Stechapfel aus deinem Garten zu entfernen: 

  1. Wenn du kleine Kinder oder Haustiere hast, die zum Beispiel die Blüten oder Samen der Pflanze essen könnten.
  2. Wenn die Stechapfelpflanzen in deinem Gemüsebeet oder an einem anderen Ort wachsen, wo sie aus Versehen mit deiner Ernte in Kontakt kommen könnten (zum Beispiel, weil bei der Ernte von Kartoffeln die Wurzeln des Stechapfels mit in deinem Erntekorb landen könnten).

Anleitung zur sicheren Entfernung der Stechapfelpflanze: 

  1. Grundsätzlich gilt: Entferne die Pflanze idealerweise noch vor der Ausbildung der Fruchtkapseln, beziehungsweise, vorm Austrocknen und Aufplatzen der Kapseln. So stellst du sicher, dass der Stechapfel sich nicht weiter verbreiten kann und du nicht im Folgejahr erneut Stechapfelpflanzen in deinem Naturgarten hast. 
  2. Trage beim Entfernen der Pflanze Handschuhe. 
  3. Du kannst die Pflanze mit der Hand vorsichtig ausreißen oder mit einem Spaten ausbuddeln. Versuche, möglichst alle Wurzeln mit auszubuddeln, vor allem, wenn der Gemeine Stechapfel in einem Gemüsebeet wächst.
  4. Lege die ausgegrabene Pflanze in einen Müllsack oder einen Biomüllbeutel und entsorge sie in deinem Restmüll, zusammen mit deinen Handschuhen.
  5. Anschließend heißt es: Gründlich die Hände waschen!

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