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Forscher finden riesigen Buckelwal im Dschungel

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Foto: © instagram bicho_dagua

Mitten im Dschungel einer brasilianischen Insel haben Umweltschützer eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht: einen acht Meter langen toten Buckelwal. Experten rätseln, wie das Tier in den Wald gelangte.

Es ist ein ungewöhnlicher Anblick: Bäume, grüne Blätter, Gestrüpp – und mittendrin ein riesiger Buckelwal. Eine Gruppe von brasilianischen Umweltschützern und Biologen hat den Buckelwal vergangenen Freitag im Amazonas auf der Insel Marajó entdeckt.

Über dem toten Tier waren Geier geflogen, deshalb ist die Gruppe überhaupt auf den Wal aufmerksam geworden. Die Umweltschützer waren überrascht, denn der tote Wal befand sich 15 Meter entfernt von der Küste.

Wie ist der Wal so weit in den Dschungel gekommen?

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Der Buckelwal im Dschungel. (Foto: © instagram bicho_dagua)

Das Tier war „nur“ acht Meter lang – ausgewachsene Buckelwale können eine Länge von bis zu 15 Metern erreichen. Biologen gehen deshalb davon aus, dass es sich bei dem Tier um ein einjähriges Kalb handelt.

Unklar ist jedoch, wie das Jungtier im Dschungel landete. Es muss aus einem Fluss angespült worden sein. Aber nicht nur die große Entfernung zum Wasser ist ungewöhnlich, sondern auch die Jahreszeit: Laut der brasilianischen Nachrichtenseite „Otempo“ halten sich Wale normalerweise nur im Sommer im Amazonasbecken auf, dann werden die Flüsse nämlich von Salzwasser geflutet. Im Winter hingegen sind die Gewässer voller Süßwasser – und Wale halten Abstand.

Ist Plastik schuld?

Es gibt jedoch einige Theorien über die Reise des toten Wals. Das Portal „Maritime Herald“ vermutet beispielsweise, dass der Wal auf der Suche nach Nahrung war. Weil er keine fand, sei er Richtung Strand geschwommen, wobei er große Mengen Wasser und Plastik geschluckt haben soll. Wahrscheinlich sei er an dem Plastik erstickt. Später wurde sein Körper dann mit den Wellen in den Dschungel transportiert.

Eine andere Theorie: Womöglich war das Jungtier im Rahmen einer Tierwanderung mit einer größeren Gruppe unterwegs und hat dann den Anschluss verloren. Ohne die Gruppe oder die Mutter hat es sich verirrt und ist gestorben. Möglicherweise war es auch krank.

Der Mensch gefährdet Ökosysteme

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Analysen sollen erklären, weshalb der Buckelwal gestorben ist. (Foto: © instagram bicho_dagua)

Behörden und Wissenschaftler haben inzwischen Proben von dem toten Wal genommen und eine Untersuchung begonnen. Die Analysen sollen Aufschluss darüber geben, woran das Tier gestorben ist. Anschließend soll es begraben werden.

Ob es nun am Plastik lag oder der Wal sich verirrt hat: Es ist gut möglich, dass der Einfluss des Menschen zum Tod des Wals beigetragen hat. Der Mensch gefährdet die Ökosysteme der Meere nicht nur durch Plastik, sondern auch durch Unterwasserlärm, Fischerei oder den Schiffsverkehr. Viele Walarten stehen deswegen schon länger auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.

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