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Bizarre Werbeaktion: Spargel und Schweinefüße in Prada-Papier

Schweinefüße in lila Packpapier mit Prada-Logo – was soll das Ganze?
Foto: DPA/ Kyodo

Das italienische Luxuslabel Prada hat einem Markt in China Verpackungsmaterial zur Verfügung gestellt, um die neue Kollektion zu bewerben. So entstanden skurrile Bilder.

Die italienische Luxusmarke Prada hat in Shanghai einen gewöhnlichen Markt für eine Werbekampagne in Beschlag genommen. Auf dem Wuzhong-Markt in der Hafenstadt gab es bis Sonntag Gemüse, Obst oder auch Fleisch und Blumen in Papier oder Tüten im Prada-Design. Die Modemarke hatte den Marktständen das besonders gedruckte Packmaterial kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die zweiwöchige Aktion unter dem Motto „Fühlt sich wie Prada an“ stieß aber auf gemischte Reaktionen besonders der Händler:innen und regulären Besucher:innen, da Tausende modebewusste, junge Leute den Markt überschwemmten, meist nur um Selfies zu machen und diese in sozialen Medien posteten. Einige kommentierten ihre Fotos mit „modischster Markt“ oder „Es ist das einzige von Prada, das ich mir leisten kann“.

Hier findest du weitere Fotos der Aktion:

Schweinefüße in Prada-Papier: Was soll die Aktion?

Schweinefüße in lila Packpapier mit Prada-Logo – was soll das Ganze? Nun: Die italienische Luxusmarke sieht das Event als eine “Einladung, die emotionale Bandbreite der Marke zu erfahren“ und äußerte „dasselbe Verlangen nach Kontakt, ein Bedürfnis zum Teilen und nach Beziehungen, das auch den Ursprung der Kollektion ausmacht.“ Um diesen „Kontakt“ herzustellen, nahm das Label übrigens bereits eine Bäckerei in Mailand in Beschlag – in der Stadt fand zeitgleich eine Designmesse statt.

Emotionen gab es immerhin von allen Seiten – vor allem seitens der Händler:innen. Denn viele Besucher:innen fanden zwar Zeit für ein Selfie mit dem Prada-Gemüse, kauften aber nichts. Dafür wurde wohl das „Verlangen nach Kontakt“ gestillt – denn viele Prada-Fans sollen die Ware für Fotos berührt haben. In chinesischen Medienberichten nannte ein Sozialforscher die Werbeaktion “Invasion des Konsumverhaltens in das Alltagsleben“.

Utopia meint: Wenn Prada sich Kund:innennähe wünscht, hätten wir ein paar bessere Ideen, dies zu erreichen. Zum Beispiel: Keine absurd hohen Preise verlangen für Waren, die teils immer noch in Billiglohn-Ländern produziert werden – dann müssten weniger Menschen auf die Gemüse-Variante ausweichen, um zu wissen, wie sich Prada anfühlt. Oder noch besser: Die Produktionsbedingungen transparent machen (hier hat Prada noch Aufholbedarf) und allen Arbeiter:innen faire Löhne zahlen. Das macht die Mode zwar nicht erschwinglicher, sorgt aber bestimmt für viele positive Emotionen entlang der Lieferkette.

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