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Einige Baumärkte stoppen Verkauf von Feuerwerk vor Silvester

Feuerwerk
Foto: Annette Riedl/dpa

Kritisiert wird Feuerwerk. Es kann gefährlich werden für Gehör, Augen und Hände. Außerdem entsteht beim Böllern an Silvester Feinstaub, Müll und Tiere erschrecken sich. Daher weigern sich manche Baumärkte dieses Jahr Raketen und Böller an Silvester zu verkaufen.

Die einen schieben ihren Einkaufswagen vollgepackt mit Silvesterfeuerwerk aus dem Supermarkt. Andere warten erst einmal in einer nicht enden wollenden Schlange, um sich mit Raketen und Böllern für den Jahreswechsel einzudecken. Erstmals seit drei Jahren haben Händler in Deutschland am Donnerstag mit dem Verkauf von Feuerwerk für die Silvesternacht begonnen. Noch bevor das große Knallen offiziell erlaubt ist, gab es schon Unfälle. Manche Geschäfte streiken dieses Jahr und verkaufen kein Feuerwerk für Silvester, aus Nachhaltigkeits- und Umweltschutzgründen.

Die Baumarktkette Hornbach erklärt auf der Webseite: „Wir haben uns schon 2019, insbesondere aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes, dafür entschieden, ab 2020 kein Feuerwerk mehr anzubieten.“

Die Tierrechtsorganisation Peta befragte Ende 2021 mehrere Unternehmen, ob sie Feuerwerk weiterhin im Sortiment führen. Folgende Baumärkte gaben an, künftig keine Feuerwerkskörper an Silvester zu verkaufen:

  • Toom Baumarkt
  • Obi
  • Globus Baumarkt
  • Bauhaus
  • Baywa AG

Lange Schlagen und „Feuerwerkstourismus“ in deutschen Geschäften vor Silvester

Vor allem an der deutsch-niederländischen Grenze ist der Andrang zum Verkaufsstart groß gewesen. Vor einem Discounter im niedersächsischen Bunde standen Menschen in einer langen Schlange. Einkäufer:innen rollten Wagen voller Raketen und Böller aus dem Laden, wie ein dpa-Reporter berichtete. Darunter seien viele Kunden aus den Niederlanden. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Ostfriesland, Johann Doden, sagte im Vorfeld, es handle sich um „Feuerwerkstourismus„.

In den beiden Vorjahren war der Verkauf von Feuerwerk wegen der Corona-Pandemie in Deutschland verboten. Jetzt dürften es viele Feiernde wieder krachen lassen: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von etwa 120 Millionen Euro – so viel wie vor Corona. Ziel des zweimaligen Verkaufsverbots in der Corona-Pandemie war es, volle Krankenhäuser nicht zusätzlich mit Verletzungen durch Böller zu belasten.

Vorsicht vor illegalen Feuerwerkskörpern

Die vom 29. bis 31. Dezember angebotenen Feuerwerksprodukte müssen von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) oder einer vergleichbaren europäischen Behörde zugelassen sein. Die BAM empfiehlt allerdings, Feuerwerk nicht im Ausland zu kaufen. Käufer:innen müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Feuerwehren und Polizei warnen vor dem Kauf illegalen Feuerwerks wegen hoher Verletzungsgefahr. „Illegale Knallkörper können zu erheblichen Verletzungen führen. Diese enthalten oft nicht nur Schwarzpulver, sondern sind mit einem viel stärker reagierenden Blitzknallsatz gefüllt oder enthalten eine deutlich größere Nettoexplosionsmasse“, warnte die BAM.

Böllerverbot und Sturm an Silvester

Viele Städte haben wieder Böllerverbotszonen eingerichtet. Beispiel Hamburg: Hier bleibt das Abfeuern von Raketen und Böllern in der Silvesternacht rund um die Binnenalster und auf dem Rathausmarkt verboten. In die Verbotszonen dürfen zwischen 18.00 und 1.00 Uhr auch keine Knaller mitgenommen werden, Wunderkerzen oder Knallerbsen sind erlaubt.

Hier mehr Informationen: Feuerwerk an Silvester 2022: Wo ein Böllerverbot gilt – und wo nicht

Ausgerechnet in der Silvesternacht rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit ordentlich Wind. Der bringe im Nordwesten sogar Sturmböen. Die Meteorologen erwarten „vielerorts das wärmste Silvester seit den Aufzeichnungen„. Am Oberrhein können dabei tagsüber sogar Werte bis 21 Grad erreicht werden, wie Christian Herold von der Offenbacher Wettervorhersagezentrale am Donnerstag sagte.

Gegen das Silvesterfeuerwerk werden immer wieder Umweltbedenken vorgebracht. Rund 2.050 Tonnen Feinstaub werden nach Angaben des Umweltbundesamts jährlich durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – der größte Teil davon in der Silvesternacht. Das Einatmen von Feinstaub gefährde die Gesundheit und beeinträchtige beispielsweise die Atemwege. Außerdem werden das Müllaufkommen und die Belastung für Tiere durch Feuerwerk moniert.

Mit Material der dpa

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