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Frühzeitig abgebrochen: dm stellt diesen Service ein

DM stoppt Rückgabe von Shampoo-Flaschen
Foto: CC0 / Pixabay / Monfocus

Kund:innen konnten leere Shampooflaschen bisher in Dm-Märkte zurückbringen. Doch der Drogeriemarkt stoppt das auf ein Jahr angelegte Pilotprojekt nun schon nach acht Monaten.

Schon einige Monate, bevor die Testphase endet, stoppt Dm sein Shampoo-Recycling Konzept. Der Grund ist offenbar, dass nicht genug Kunden:innen bereit sind, unbepfandete Plastikflaschen zurückzubringen.

Im Oktober 2021 startete der Drogeriemarkt Dm ein Recyclingprojekt: Dm sammelte leere Shampooflaschen ein. Kund:innen konnten ihre leeren Shampooflaschen in 150 Märkten in Karlsruhe und München zurückbringen, damit sie in einem eigenen Recyclingkreislauf wiederverwendet werden können. Aus den gesammelten Flaschen sollten neue Verpackungen für Eigenmarkenprodukte hergestellt werden. Alle Informationen rund um das Projekt und seinen Nutzen findest du im verlinkten Artikel.

Nun hat Dm diese Aktion vorzeitig gestoppt. Dies hat das Unternehmen auf Anfrage des Fachinformationsdienstes Euwid bestätigt, so die Lebensmittelzeitung. Nach Angaben von Dm-Geschäftsführerin Kerstin Erbe haben die Kund:innen „nicht ausreichend“ Shampooflaschen in die Märkte gebracht, damit sich eine Weiterführung des Projekts wirtschaftlich lohnt.

Die alten Shampooflaschen wurden zu zu einem Recyclingunternehmen gebracht, zu Rezyklat aufbereitet und dann wieder zu Kunststoffflaschen für Dm-Eigenmarken verarbeitet. Rezyklat ist die Bezeichnung für den alten Kunststoff, aus dem neue Plastikverpackungen hergestellt werden. Dm habe nun aber festgestellt, dass am Markt inzwischen genug Rezyklate für den eigenen Bedarf vorhanden seien. Bis 2025 sollen nun alle Plastikverpackungen aus dem Non-Food-Sortiment mindestens zur Hälfte aus wiederverwerteten Kunststoffen bestehen – im Oktober 2021 lag der Anteil bei einem Drittel.

Kritik für das Projekt von Beginn an

Dm wurde dafür kritisiert, sich nur die "Rosinen" aus dem dualen System herauszupicken.
Dm wurde dafür kritisiert, sich nur die "Rosinen" aus dem dualen System herauszupicken.
(Foto: CC0 / Pixabay / Shirley810)

Auf Anfrage der Lebensmittelzeitung hatten im Herbst 2021 mehrere Marktkenner:innen aus dem Kreis der Lizenzdienstleister teils scharfe Kritik am Vorstoß von Dm geäußert.

Kritisiert wurde, dass Dm sich die „Rosinen“ aus dem Dualen System (Abfallsystem) herauspicke. Denn die Nachfrage für das aus unter anderem Shampooflaschen gewonnenen Rezyklat ist hoch. So fehlen den anderen Abnehmern des Mülls diese Flaschen, um selbst die hohen Recyclingauflagen zu erfüllen. Für das Sammeln von Verpackungen in den eigenen Märkten hatte Dm eine Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums Karlsruhe erhalten.

Außerdem wurde bemängelt, dass nur wenige Kund:innen die Flaschen eigens in den Drogeriemarkt zurückbringen würden.

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