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Greta auf Vogue-Cover: So macht sich die Aktivistin gegen Fast-Fashion stark

Klimaaktivistin Greta Thunberg ziert das Cover der ersten Ausgabe der „Vogue Scandinavia“
Foto: Utopia/ Vipasana Roy

Klimaaktivistin Greta Thunberg ziert das Cover der ersten Ausgabe der „Vogue Scandinavia“ – und nutzt die Gelegenheit für Kritik an der Modebranche.

Greta Thunberg sitzt auf einer grünen Wiese, sie trägt einen übergroßen beigefarbenen Trenchcoat und streichelt ein Pferd. Dieses Bild ist nicht etwa ein privater Schnappschuss der Aktivistin, sondern ziert das Cover der ersten „Vogue Scandinavia“. Dies zeigt ein Post von Thunberg selbst: Sie hatte das Bild am Sonntagabend auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht – zusammen mit einer eindringlichen Nachricht.

„Reines Greenwashing“ Greta plädiert für Systemwechsel der Modeindustrie

„Die Modeindustrie trägt erheblich zum Klima- und Umweltnotfall bei, ganz zu schweigen von ihrem Einfluss auf die unzähligen Arbeiter und Gemeinschaften, die auf der ganzen Welt ausgebeutet werden, damit einige Fast Fashion genießen können, die viele als Wegwerfartikel behandeln“, schreibt Thunberg neben das Foto.

Viele erwecken zwar den Eindruck, dass die Modeindustrie anfängt, Verantwortung zu übernehmen, so die Aktivistin. Dabei würden sie fantastische Summen für Kampagnen ausgeben, die sie „nachhaltig“, „ethisch“, „grün“, „klimaneutral“ oder „fair“ darstellen. Doch für Thunberg ist klar: „Das ist fast nie etwas anderes als reines Greenwashing.“

So wie die Welt heute geformt ist, könne man Mode nicht in Massen produzieren oder „nachhaltig“ konsumieren, erklärt die Aktivistin. „Das ist einer der vielen Gründe, warum wir einen Systemwechsel brauchen werden.“

„Das letzte Mal, dass ich etwas Neues gekauft habe, war vor drei Jahren“

Thunberg erzählte dem Magazin unter anderem, dass sie seit Jahren keine neue Kleidung mehr gekauft habe: „Das letzte Mal, dass ich etwas Neues gekauft habe, war vor drei Jahren und es war Second Hand. Ich leihe mir einfach Sachen von Leuten, die ich kenne.“

Wie die Zeitung „Expressen“ berichtete, schrieb das Magazin selbst in einer Mitteilung, dass Thunberg die Werte der Zeitschrift zu nachhaltigem Leben und Umweltschutz teile. Die Kleidung, die sie auf den Bildern trage, sei aus nachhaltigem, recyceltem Material gemacht.

Utopia meint: Wegwerfmode ist zum Abgewöhnen

Die Bekleidungs- und Schuhindustrie stieß 2018 2,1 Milliarden Tonnen CO2 aus – das ergab ein Report des Beratungsunternehmens McKinsey & Company. Dies entspricht vier Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes beziehungsweise den Emissionen von Frankreich, Deutschland und Großbritannien zusammen. Also ja, die Branche muss sich von Grund auf ändern, ehe sie sich „nachhaltig“ nennen sollte.

Doch die Schuld liegt nicht nur bei den Modekonzernen. Auch wir Konsument:innen tragen dazu bei, weil wir Kleidung als günstiges Wegwerfprodukt betrachten. Dabei können wir Mode nur deshalb so billig kaufen und ständig austauschen, weil andere den wahren Preis zahlen: Arbeiter:innen, die in Textilfabriken ausgebeutet werden, zum Beispiel. Oder die Umwelt, die durch Chemikalien in den Produktionsländern vergiftet wird.

Wer dazu nicht beitragen möchte, kann es wie Greta machen: Weniger kaufen, auf Second-Hand-Kleidung setzen, Wegwerfmode abgewöhnen (– dabei helfen folgende 3 Fragen).

Als Übergang kann es helfen, sich genau mit Produkten auseinanderzusetzen. Orientiere dich an Siegeln für Kleidung ohne Gift und greife nur zu wirklich fairer Mode. Auch diese Produkte produzieren Emissionen, aber immerhin kommen Textilarbeiter:innen sowie die Natur durch sie weniger zu Schaden.  

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