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Kurz vor COP26: Versuchte Manipulation des UN-Klimareports?

Kurz vor COP26: Versuchte Manipulation des UN-Klimareports?
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - Steve Buissinne

Geleakten Dokumenten zufolge haben einige Staaten versucht, Einfluss auf den UN-Klimareport zu nehmen. Vorrangig ging es dabei um fossile Brennstoffe und Fleischkonsum.

Mehrere Länder haben einem Bericht der BBC zufolge versucht, die Notwendigkeit einer raschen Abwendung von fossilen Energieträgern zum Klimawandel herunterzuspielen. Das geht aus Dokumenten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hervor, zu denen eine Investigativ-Plattform im Auftrag von Greenpeace Zugang erhielt und sie mit der BBC teilte.

Nehmen manche Staaten die Klimaziele nicht ernst?

Die im Vorfeld veröffentlichten Auszüge zeigen, dass sich unter anderem Saudi-Arabien und Australien dafür eingesetzt haben, dass in dem Bericht Forderungen nach einem raschen Ende für fossile Brennstoffe abgeschwächt oder ganz gestrichen werden.

Die nun veröffentlichten Dokumente werfen die Frage auf, ob es einige Staaten die Klimaziele ernst nehmen.
Die nun veröffentlichten Dokumente werfen die Frage auf, ob es einige Staaten die Klimaziele ernst nehmen. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Anna Shvets)

Der betroffene Bericht soll erst im kommenden Jahr veröffentlicht werden und ist daher nicht direkt Grundlage für die Verhandlungen bei der COP26, die vom 31. Oktober bis zum 12. November stattfinden wird. Jedoch dürfte es die Frage aufwerfen, ob die Teilnehmer:innen die Ziele ernsthaft verfolgen, die bei der UN-Weltklimakonferenz in Glasgow anvisiert werden – Maßnahmen, um den Klimawandel zu verlangsamen und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

So groß ist der Einfluss der Politik auf den Bericht

Der IPCC oder der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen, wie das Gremium auf Deutsch genannt wird, betonte, die Kommentare von Regierungen seien wesentlicher Teil des Überprüfungsprozesses für den Entwurf des alle sechs bis sieben Jahre erstellten Berichts. Die beteiligten Wissenschaftler:innen stünden unter keinerlei Druck, die Vorschläge zu übernehmen.

Die an Journalist:innen weitergegebenen Dokumente enthalten der BBC zufolge rund 32.000 Einlassungen verschiedener Regierungen, Unternehmen und Interessengruppen. Sie seien zum größten Teil konstruktiv abgefasst und zielten darauf, die Qualität des abschließenden UN-Reports zu verbessern, so die BBC.

Brasilien und Argentinien gegen einen reduzierten Fleischkonsum

Unter anderem die Schweiz soll aber beispielsweise versucht haben, Referenzen zur Bedeutung finanzieller Hilfen von reicheren an ärmere Länder im Kampf gegen den Klimawandel abzuschwächen. Aus Brasilien und Argentinien seien Argumente gegen die Empfehlung gekommen, den Fleischkonsum zu reduzieren.

Brasilien und Argentinien haben angeblich Argumente genannt gegen die Empfehlung, den Fleischkonsum zu reduzieren.
Brasilien und Argentinien haben angeblich Argumente genannt gegen die Empfehlung, den Fleischkonsum zu reduzieren. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Los Muertos Crew )

Mehrere Länder, darunter China und Japan, machten sich für Technologien stark, durch die der CO2-Ausstoß gebunden statt verhindert werden soll. Mehrere vornehmlich osteuropäische Länder setzten sich der BBC zufolge für eine positivere Betrachtung von Atomenergie ein.

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